• Stephan Waltl (ca. hcp 13)

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~ Aus dem Leben eines Hobbygolfers!

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Schlagwort-Archiv: schottland

Echte Golfer wählen GRÜN

24 Dienstag Okt 2017

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Schlagwörter

österreich, China, Christentum, Clubhaus, Fahne, Ginster, Grün, Greenkeeper, Irland, Islam, Jesus, Links, Loch, Ostern, Politik, Religion, schottland, Umwelt, Ziel

Keine Angst, auch wenn man es am Titel vermuten könnte, der heutige Beitrag hat keinen politischen Hintergrund. Die lange und kostenintensive Wahlschlacht in Österreich reicht mir für die nächsten 5 Jahre. Außerdem komme ich ohnehin mit jeder Wahl, mehr und mehr zu der Überzeugung, dass Wählen undemokratisch ist. Das im Detail zu erörtern ist hier aber der falsche Ort. Wen meine Meinung interessiert, kann gerne an anderer Stelle weiterlesen. Alle fundamentalistischen GolfBLOG–Fans dürfen getrost hier bleiben.

Heute mache ich mir mal darüber Gedanken, warum das Grün am Golfplatz eigentlich Grün heißt? Denn wenn man genau schaut, ist ja (fast) alles am Golfplatz grün? Man kann also nicht einfach daherkommen und behaupten, dass da irgendwas nochmal extra-grün wäre? Bilden wir einen Kreis, versuchen wir gemeinsam eine Erklärung zu finden und analysieren wir mal das Wort GRÜN an sich, ohne gleich mit der Tür ins Golf-Clubhouse zu fallen.

In der deutschen Sprache ist das Wort grün mit dem althochdeutschen Verb gruoen verbunden, das „wachsen“, „sprießen“ oder „gedeihen“ bedeutete. Da unsere Altvordersten sich im Gegensatz zu uns degenerierten Plastikcommunity noch recht intensiv mit der Natur auseinandersetzen mussten, war es sohin nur logisch, dass sie Wachstum und die Farbe der Pflanzen gleich benannt haben. Warum die Pflanzen grün sind haben unsere Vorfahren nicht gewusst. Heute wissen wir, dass Pflanzen Chlorophyll in sich rumtragen – weil sie das für die Photosynthese brauchen. Jetzt im Herbst verringert sich übrigens die Chlorophyllmenge und die gelben und roten Naturfarbstoffe kommen zur Wirkung. Grün steht für Wachstum, Jugend und Leben – gelb und braun dann eher für Altern. Logisch, dass Umweltorganisationen und ökologiebewusste Parteien sich diese Farbe reserviert haben – auch wenn die Grünen in Österreich zur Zeit etwas alt wirken.

Auch in den verschiedenen Religionen ist grün von Bedeutung. Im christlich geprägten Abendland ist Grün das Symbol für Leben und Frühling. Somit erklärt sich auch warum die österliche Auferstehung vom Jesus ebenfalls in grün gefeiert wird. In China wird wie bei uns die Farbe Grün assoziiert mit Leben. Noch intensiver hat sich der Islam–Gründer Mohammed (eigentlich heißt er ja Abū l-Qāsim Muhammad ibn ʿAbd Allāh ibn ʿAbd al-Muttalib ibn Hāschim ibn ʿAbd Manāf al-Quraschīja – aber soviel Zeit haben wir heute nicht) mit der Farbe Grün beschäftigt. Der Prophet aus Mekka soll sich bevorzugt grün gekleidet haben. Dementsprechend sind Schmuckelemente in Moscheen und die Flaggen vieler islamischer Staaten grün – allen voran die der Saudis.

Wie kommen wir jetzt von den wahhabitischen Saudis zurück zum Golf? Genau – über Irland! Wenn die Saudis GRÜN im Islam zur wichtigsten Farbe erkoren haben, dann übernehmen den Job bei den Katholiken die Iren – mit dem Höhepunkt am berühmten St.Patrick´s Day. Und vom ersten irischen Missionar ist es jetzt wirklich nicht mehr so weit zum Golf, wie es oben bei den Saudis noch ausgesehen hat! Vor allem dann wenn man weiß wie viele Golfplätze sich auf der irischen Insel aneinanderquetschen.

OK: Jetzt wissen wir zwar warum Grün Grün heißt und wie die Religionen das verwenden, aber die Sache mit dem Golfplatz haben wir noch immer nicht geklärt. Nicht das jetzt einer fragt: „Wos wor mei Leistung?“ möchte ich euch gerne aufklären. Im alten Schottland hat man die ersten Golfplätze im sogenannten Linksland gebaut. Dies ist die früher als unbrauchbar angesehene Dünenlandschaft, die das Meer mit dem fruchtbaren Ackerland verbindet („to link“ = verbinden). Da man dort weder etwas anbauen noch Tiere ergiebig grasen lassen konnte (altenglisch hlinc „unfruchtbar, dürr“), gab man diesen von Wind und See gepeitschten Streifen Land zur allgemeinen Benutzung frei. Freier Platz den die Ur–Golfer sofort zu nutzen wussten.

Linksland besteht aus oft salzhaltigem Sandboden, der mit kargem Gras bewachsen ist und im Sommer sehr hart wird und selten. Bäume finden sich so gut wie nie, der Bewuchs beschränkt sich auf anspruchslose Vegetation wie ein paar buschige Sträucher, ein paar Ginster und das omnipräsente Heidekraut. Grün ist in dieser kargen Gegend eindeutig keine dominierende Farbe, außer natürlich dort wo man es künstlich angelegt, gepflegt und bewässert hat. Und da das aufwendig und kostenintensiv war, hat man sich auf wenige Meter rund um das Loch und die darin steckende Fahnenstange beschränkt! Nur dort wars GRÜN – der Rest war BRAUN und GRAU!

Daher wählen wir Golfer GRÜN als unsere Lieblingsfarbe! Weil es unser Ziel ist, dieses so schnell wie möglich zu treffen. Wir schonen unsere GRÜNS mehr als den Rest des Platzes, es gibt dort eigene Regeln, eigene Schläger, eigenes Werkzeug und natürlich darf man mit nix draufrumfahren. Ausser natürlich man ist GREENKEEPER und ist für die Pflege verantwortlich! Wir merken uns für die Zukunft: GRÜN ist etwas sehr besonderes und es gehört gehegt und gepflegt! Nicht dass zu viel BLAU ins Spiel kommt und die Sache ins BRÄUNLICHE wechselt!

SCHÖNES SPIEL 🙂

Flachland – Strichland – Raumland

27 Dienstag Jun 2017

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Schlagwörter

adel, england, lord, Mathematik, schottland

Flatland ist eine 1884 von dem Briten Edwin Abbott Abbott (ich liebe diese Doppelnamen!) veröffentlichte gesellschaftskritische mathematische Satire. Damals herrschte im guten alten England Königin Victoria (1837 bis 1901). Während dieses sogenannten Viktorianischen Zeitalters florierte bedingt durch die industrielle Revolution Großbritanniens Wirtschaft prächtig. Ein nagelneues Eisenbahnnetz, Kolonieen ohne Ende und im Gegesatz zu Resteuropa keine gröberen politischen Unruhen, taten ihr Übriges zum britischen Erfolg. Es war ruhig auf der Insel – manche behaupten sogar fad und so konnten die englischen und schottischen Lords und Lordinnen dem Golfspiel frönen – aber dazu später mehr.

Während die Earls sinnbefreit golften, veröffentlichte Abbott Abbott also seine Flachland-Novelle. Und die hatte es in sich. In Flatland lebt ein gewisser A.Square – der Erzähler. Flatland ist eine komplett zweidimensionalen Welt, deren Bewohner die Gestalt einfacher geometrischer Formen haben und einem strengen Kastensystem unterliegen. Frauen sind gerade Linien. Soldaten und Arbeiter sind gleichschenklige Dreiecke. Sie gehören der Unterschicht an und genießen kein gesellschaftliches Ansehen, da nicht alle ihre Seiten gleich lang sind und sie deshalb als verunstaltet gelten. Wegen ihres spitzen Winkel sind sie jedoch gefährlich, da sie damit leicht andere Figuren tödlich verletzen können. Die Mittelschicht bilden gleichseitige Dreiecke wie beispielsweise Kaufleute. Darüber stehen die Gelehrten, die Quadrate, Fünfecke, Kreise usw.

Entscheidend ist dass alle Personen flach waren! Eines Tages besucht A.Square (selbst ein Quadrat) im Traum das benachbarte Linienland. In Linienland jedoch ist alles eindimensional und deren Bewohner nur unterschiedlich lange Strecken auf einer Geraden. Vergeblich versucht er den König von Linienland davon zu überzeugen, dass es noch eine weitere Dimension gibt. Man schüttelt über diesen komischen Typen den Kopf!

Ein weiterer Traum führt ihn dann in das nulldimensionale Punktland, wo er nichts als einen nulldimensionalen Punkt sieht, der nur sich selbst kennt und sich in Selbstgesprächen in den höchsten Tönen lobt. Zurück in seiner zweidimensionalen Welt erscheint dem Erzähler eine Kugel, ein Gast aus dem dreidimensionalen Raumland. Erst nach langer Mühe gelingt es der Kugel, das Quadrat von der Existenz der dritten Dimension zu überzeugen, und sie nimmt es zu einem Rundflug über seine zweidimensionale Heimat mit. Der nun zur vollen Erkenntnis der Dimensionalität gelangte Erzähler übertrifft daraufhin die Kugel, seinen Lehrer, darin, indem er sogar die Denkbarkeit vier- und höherdimensionaler Welten beschreibt, was die Kugel verärgert und die ihn deshalb zurück in seine zweidimensionalen Welt stößt. Als der Erzähler seine Erkenntnis der höheren Dimensionen schließlich unter den Bewohnern von Flatland verbreiten will, stößt er allerdings nur auf Irritation und wird schließlich als Aufrührer eingekerkert.

In unsere Sprache übersetzt heißt das: was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht oder das ist bei uns so und das haben wir schon immer so gemacht.

Man muss manchmal den Horizont ein wenig öffnen, neue Dinge wagen, querdenken und akzeptieren, dass man selbst nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Neben Flatland kann noch viel mehr existieren! Im Zeitland könnte man Veränderung erwarten, wenn man Dinge früh genug anstößt. Oder wie wärs zum Beispiel mit Hügelland: Golfplätze sind ja gerne mal hügelig und ohnehin gehört Golf schon wegen der Form des Balles wegen zum Kugelland.

Natürlich kann man sich auf Erfolge in der Vergangenheit ausruhen und wie die oben erwähnten Lords ausschließlich zum Golfen gehen und nix mehr haggln. Ist mir aber definitiv zu eindimensional!

SCHÖNES SPIEL 🙂

Golf von/in/aus Mexiko

20 Dienstag Sep 2016

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Auto, österreich, Bing, Google, Griechenland, Meer, Mexiko, schottland, Taekwondo, Tirol, VW, Wien, Yahoo

Wenn man im Internet nach dem Wort „Taekwondo“ GOOGLEt (alternativ YAHOOdelt oder BINGelt), dann erhält man als Ergebnis Webseiten, Bilder oder Videos wo es um Taekwondo geht, wobei der WIKIPEDIA-Eintrag recht weit oben steht. Gefolgt vom Wiener Taekwondo-Verband, dem Tiroler Taekwondo-Verband und dem Österreichischen Taekwondo-Verband.

Wenn man hingegen nach dem Wort GOLF googelt, dann haben die Suchmaschinen ein Problem, denn der Herr Google weiss ja zu dem Zeitpunkt noch nicht, ob ich mich für den Sport, das Volkswagen-Auto oder die Meeresbucht interessiere! Auch wenn ich mir die Zeit nehme die Suchanfrage zu erweitern und suche nach: „Golf Mexiko“, dann weiss der Google-Mitarbeiter ja immer noch nicht, ob ich den Golf von Mexiko meine, ich mich für einen Golfurlaub in Mexiko interessiere oder mich über die Eröffnung des neuen Volkswagenwerks in Puebla – dort wo seit einiger Zeit der neue Golf VII produziert wird, informieren möchte.

Schon komisch, dass 3 so unterschiedliche Dinge genau den selben Namen haben. Gerne helfe ich bei diesem Etymologie Wirr-Warr: Das Wort Golf (Meeresbucht) leitet sich aus dem italienischen GOLFO ab, dieses wiederum geht auf das altgriechische κόλπος (kólpos) zurück und heisst „Wölbung“ – von den Altgriechen gerne verwendet für das Wort „Busen“: und liegt die Wölbung im Meer, dann ist es ein „Meeresbusen“!

Warum der VW GOLF Golf heisst, darüber scheiden sich ein wenig die Geister. Aber wie es scheint hat Volkswagen einige seiner Modelle nach Winden benannt (Passat, Scirocco, Bora), einige seiner Modelle bekamen die Namen aus der griechischen Mythologie (Eos, Phaeton) und beim Rest bediente man sich einfach beim Sport: Polo, Derby und eben Golf!

Ganz schön doof was sich die Volkswagenmarketingabteilung da 1974 überlegt hat. Aber 1974 hat noch keiner drüber nachgedacht, dass man sowas mal googlen würde und es zu Verwechslungen kommt. Und ausserdem hieß das damals noch gar nicht Marketing, sondern Werbung!

Bleibt noch die Frage: Woher kommt der Name Golf im Sport? Ich habe das HIER in diesem BLOG schonmal ein wenig behandelt. Die Kurzzusammenfassung für heute: Der Name ist eine schottische Entlehnung (= anderes Wort für „Fladern“) entweder des niederländischen Wortes KOLV – was soviel bedeutet wie „Schläger“ oder des lateinischen Wortes CLAVA was soviel bedeutet wie „Knüppel“.

Mein Fazit: ob Busen, Auto oder Knüppel: Als Internet-Suchmaschine hat man beim Golf im Gegensatz zum Taekwondo eine totale Doppelbelastung – wenn nicht sogar eine Dreifachbelastung und der Google-Mitarbeiter sitzt mit seiner supergscheiten Datenbank da und rauft sich die digitalen Haare. Bei mir muss er nicht mit den Haaren raufen, denn bei mir ist es ganz eindeutig, wonach ich suche! Ich suche ein

SCHÖNES SPIEL 🙂

Unendliche Weiten

07 Dienstag Jun 2016

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Bag, Caddy, Carry, Driver, Eisen, Entfernungsmesser, Fahne, Loch, Putter, Schläger, schottland, Schwung, Uhren, Universum

Das Universum ist dermaßen riesig, dass Kilometerangaben extrem unübersichtlich werden. Daher benutzt der gemeine Astrophysiker die Astronomische Einheit = AE. Gerechnet wir 1 AE mit dem Abstand von unserer Erde zu unserer Sonne. In relativen Kilometern sind das deren 150.000.000. Ein wenig weit, wenn man dort seine Bio-Eier fürs Sonntagsfrühstück holen müsste – für den Astronomen ist das aber eine Kurzdistanz. Denn wenn man zum Bleistift zu unserem nächsten leuchtenden Sternennachbarn möchte – dem Proxima Centauri, dann sind das schlappe 268.000 AE und dessen Licht braucht 4 Jahre um zu uns runterzuleuchten. Quasi von hier nach Paris – dagegen ist die Sonne so nah wie des Nachbars stinkender Holzkohlegrill.

Beim Golf spielen Entfernungen eine unglaublich wichtige Rolle, denn je genauer man seinen Ball zur Fahne schlägt, umso einfacher ist es schneller ans Ziel zu kommen. Drum haben viele Golfer GPS-Uhren und Entfernungsmesser, die einem punktgenau sagen, wie weit die Fahne entfernt ist. Dann greift man in seine Golftasche und holt sich jenen Schläger heraus, mit dem man dann genausoweit schlagen kann, wie die Fahne entfernt ist. Die Schlägerflächen der Schläger haben einen unterschiedlichen Neigungswinkel. Je steiler der Winkel – umso weiter fliegen die Bälle, je flacher der Winkel umso höher fliegen die Bälle und natürlich umso kürzer. Der Vorteil bei den hohen-kurzen ist, dass der Ball ziemlich in der Nähe von dem Punkt liegen bleibt, wo der Ball den Boden berührt hat. Bei den weiten-flachen Bällen trifft der Ball auch irgendwann den Boden, läuft aber gnädiger weise danach noch etwas weiter. Die reine Flugdistanz des Balles nennt man im Golf übrigens „Carry“ und sie wird gemessen von der Ausgangslage des Balles bis zu dem Punkt, an dem er das erste mal den Boden berührt hat.

Jeder Golfer hat also unterschiedliche Schläger in seinem Bag. Bis vor kurzem – genauer gesagt am 1.Jänner 1938 – war die Zahl der Schläger auch gar nicht begrenzt, sondern man schleppte bis zu 30 und mehr Schläger über die 18 Bahnen. Bzw. man lies schleppen! Denn zu dieser Zeit musste man nicht selber sein Golf-Bag tragen, sondern die elitäre Gesellschaft organisierte sich Caddys, die für einen schleppen mussten. Und irgendwann dürften die Caddys eine Taschenträgergewerkschaft gegründet und die Frage aufgestellt haben: „Warum plagen wir uns mit einer Tasche voll mit 30 dieser verdammten Knüppel ab, wo die Spieler doch ohnehin nur immer wieder die gleichen sechs bis acht Schläger benutzen?“

Die Erklärung für die damals vielen war einfach: Die Golf-Profis kassierten von den Herstellern für jeden Schläger ihres Fabrikates ein Honorar und behaupteten, daß alle diese Schläger für ihr Spiel unentbehrlich seien. Solange ging das gut, bis sich die altehrwürdigen Herren der „Royal and Ancient Golf Club of St.Andrews“ (R&A) und „United States Golf Association“ (USGA) einig waren und am 1.Jänner 1938 die Höchstzahl eines Satzes auf 14 Schläger begrenzten. Übrigens eine völlig willkürliche Festsetzung, die sachlich und fachlich nie begründet wurde.

Freigestellt bleibt jedem Golfer, welche Schläger er mit auf seine Runde schleppt. Ich kenne Leute die haben nur 6 Schläger dabei, manche nur welche aus Eisen, andere wie ich – verzichten auf den Driver. Einzig den Putter haben wir alle mit dabei, denn ohne den tust du dir am Grün so richtig schwer! Aber am Grün sind Entfernungen gar nicht mehr so wichtig, denn da hat man sein Ziel ja ohnehin direkt vor dem Auge.

Schwierig wirds wie gesagt bei den großen Entfernungen. Da muss nicht nur der richtige Schläger gewählt sein, sondern dein Schwung muss konstant sein, die Richtung sollte passen und du sollst den Ball nicht zu hoch oder zu tief treffen. Denn wenn du als Golfer keine Regelmäßigkeit im Schwung hast, dann kann so eine Golfrunde „unendlich“ lange dauern.

SCHÖNES SPIEL 🙂

Albert Einstein (übrigens kein Golfer) hat einmal zum Thema Unendlichkeit gesagt: „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher!“

Schotten sind geizig – Golfer auch!

21 Dienstag Jul 2015

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Greenfee, Pro-Shop, Pro-V1, schottland, Titlest

Wenn wir etwas schon früh lernen, dann ist es die Tatsache, dass Schotten angeblich ein geiziges Volk sind. Dieses Vorurteil ist natürlich sinnfrei, dennoch werden wir von diesen Vorurteilen geprägt. Polen stehlen Autos, Engländer können nicht kochen, Russen saufen Tag und Nacht Wodka, US-Amerikaner tragen alle Waffen, Deutsche sind humorbefreit und Kenianer laufen Marathon. Das Blöde an diesen Aussagen ist aber, dass alle 5 Polen – die ich kenne – nicht mal im Leben daran denken würden Autos zu stehlen. Auch kenne ich 3 Russen, die bei den Besprechungen immer „stilles Wasser“ trinken – weil gesundheitsbewusste Anti-Alkoholiker. Ich kenne sogar eine Engländerin, bei der ich jeden Tag sofort zum Essen hingehen würde. Natürlich trägt die Masse der Amerikaner keine Waffe, natürlich gibt es (vereinzelt) Deutsche die witzig sind und übergewichtige Kenianer die alles mit dem Auto machen, gibt es auch.

Die wenigsten Österreicher wissen übrigens was man über uns im Ausland denkt! Grundsätzlich gelten wir als ein wenig rückständig und hinterwäldlerisch und wir gelten – trotz Conchita Wurst – als tendenziell homophob und – wegen unserer Historie mit dem Adolf, dem Jörg und dem HC – als fremdenfeindlich. Dafür wird uns eine künstlerische und eine (winter)sportliche Ader nachgesagt, die manchmal in Größenwahn ausschlägt, weil der Österreicher noch immer glaubt, der Nabel der Welt zu sein. Der größte Irrglaube der Österreicher über uns selbst ist aber, dass wir von uns glauben „gesellig“ zu sein. Als gesellig gelten vielleicht Holländer, aber sicher nicht wir Austriaken. In Wirklichkeit gelten wir aber bei anderen Völkern als jähzornige Grantler und leicht aufbrausend.

Jetzt mag der eine oder andere geschätzte Leser sich reflexartig fragen: ich ein fremdenfeindlicher hinterwäldlerischer Grantler? Sicha nid! Fohr eh jedes dritte Johr auf die DomRep.

Ihr seht, dass das natürlich Quatsch ist, wenn man in so einfachen Mustern denkt. Muster erleichtern uns nur das Denken. Denken sollte aber nicht leicht sein, sonst läuft man Gefahr, dass andere das Denken für einen übernehmen. Und ganz schlimm wirds, wenn die Kronenzeitung das Denken für einen übernimmt.

Aber zurück zur eigentlichen Behauptung: Schotten sind geizig – Golfer auch! Ob alle Schotten geizig sind, wage ich zu bezweifeln; bei den Golfern bin ich mir nicht ganz so sicher. Jedenfalls fällt es auf, dass jeder Golfer dazu neigt, sich etwas sparen zu wollen. Darum gibt es im Golf-Business jede Menge Sonderaktionen, Rabattgeschäfte und Spezialabkommen.

Nehmen wir ein klassisches Beispiel: eine 18-Loch-Runde Golf kostet in Österreich an einem Wochenende ca. € 75. Diese gebühr nennt sich übrigens Greenfee. Das klingt im ersten Moment nach viel Geld, für einen Sport wo man 4 Stunden lang selbst die Schläger schleppen muss, den einen oder anderen Ball verliert und danach im Clubheim auch noch eine Runde Bier für die eingetretene Niederlage zahlen muss.

In weiser Voraussicht möchte sich der Golfer aber etwas sparen und wie beim Handel sucht er verzweifelt in einschlägigen Magazinen nach Rabattaktionen. Bestens bekannt ist zum Beispiel das System Fairway2Hotel. Hier kauft man sich um € 65 ein Buch und dann können 2 Golfer mit einem Gutscheinsystem spielen – aber nur einer bezahlt!

Wenn ein Golfer sowas in die Hände bekommt, dann wird ihm/r ganz warm ums Herz, denn da spare ich mir ja 50% – wenn nicht sogar die Hälfte! Aber das scheint nicht zu reichen, denn selbiger Golfer hat dann noch eine Karte bei sich im Geldbörsel. Eine Gästekarte die ihm/r € 10 Preisnachlass gewährt. Und dann hat der Heimatclub des Golfers noch eine Kooperation mit dem zu spielenden Golfplatz von -30% und da der Golfer später am Abend startet gibts noch einen Happy-Hour-Tarif.

Im Endeffekt werden aus den € 75 die ein Golfer für die Runde bezahlten sollte, vielleicht nur mehr € 15 – wohlgemerkt für 2 Personen! Das nennte der wahre Golfer dann ein Schnäppchen! Wirklich glücklich wäre er aber erst dann, wenn er etwas für die Runde herausbekommt – quasi Antrittsgeld und eine Ehre, dass er/sie den Platz betritt.

Selbiger Golfer der im „Geiz ist Geil-Modus“ sich am Platz viel Geld ersparen möchte, geht aber nach der Runde in den Pro-Shop und kauft sich den neuesten Driver für € 450 und einen neuen Putter für € 180. Nicht zu vergessen das Dutzend Titlest-Pro-V1-Bälle um € 58. Im Restaurant wird dann eine Flasche Wein für € 47 geköpft und eine Havanna-Zigarre um € 15 angeraucht. Schlappe € 750 – die man nicht wirklich als Schnäppchen bezeichnen kann.

Böse Zungen behaupten, dass Golfer deshalb so „geldsensibel“ sind, weil deren Sport im „geizigen“ Schottland erfunden wurde. Ich sage:

  1. Golfer sind geizig – aber nur temporär!
  2. Golfer sind liebenswert – aber nur wenn man ihnen etwas schenkt!
  3. Golfer sind um ein Vielfaches besser als ihr Ruf!

SCHÖNES SPIEL 🙂

P.S.: Aus gegebenem Anlass: nicht alle Griechen zahlen keine Steuern!

18 geht gar nid!

16 Dienstag Jun 2015

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Matchplay, schottland, St.Andrews

Warum hat ein gemeiner Golfplatz dieser Erde eigentlich 18 Löcher? Warum nicht 20 oder 15 oder 25 oder gar 30?

Ich verwette eine Flasche irischen Whiskey, dass keiner der hier anwesenden Leser (ohne danach zu „Goggeln“) die Antwort weiss. Und bevor ihr selbst die Suchmaschiene anschmeissen müsst, hier die Auflösung:

Als getreuer Leser dieses Blogs ist man inzwischen mehr als ausreichend darüber informiert, dass Golf in Schottland erfunden wurde. Die ersten Golfplätze hatten keine 18 Spielbahnen, sondern richteten sich einfach nach dem Platz den man zur Verfügung hatte.

Einer der ältesten Golfclubs der Welt ist der Golfclub in Bruntsfield (bitte an dieser Stelle nid lachen, denn der Ort heißt wirklich so). Die 18 Bahnen liegen mitten im Zentrum von Edinburgh – als der Platz errichtet wurde hatte er aber nur sechs Löcher, die die royale Gesellschaft spielen konnte. Der Golfplatz in North Berwick hatte sieben Bahnen, in Gullane erst 13, später 15. In Musselburgh nur fünf und dann acht. Eine Runde bestand dort aus zweimal acht, also 16 Löchern. Wimbledon hatte bis 1870 nur sieben, dann zwölf usw.

Im Allerheiligsten des Golf – in St.Andrews – auf dem heute noch existierenden „Old Course“, startete die feine Gesellschaft im eindrucksvollen Clubhaus am Rande der Kleinstadt. Dann trabte man die windige Küste der Halbinsel entlang neun Löcher gen Norden. Und dort stand man dann da und schaute auf den River Eden raus und sagte so einen wichtigen Satz wie „here is the end, isn´t it“ oder „veni – vidi – vici“ oder was man halt so sagt wenn man mit Golfschläger am River Eden steht. Jedenfalls hatten die Schotten keine Lust, ohne zu schlagen ins Clubhaus zurückzulatschen. Also benutzten sie dieselben 9 Bahnen auch auf dem Heimweg, spielten also 18 Holes.

Und da St.Andrews irgendwann die Mutter aller Golfplätze wurde, wurde das zum weltweiten Gesetz und noch heute spricht man auf selbiger ganzer Welt von den FRONT NINE und den BACK NINE oder „OUT and IN“.

So viel zum heutigen Geschichtsunterricht und jetzt zu dem was mich daran nervt. Ich kanns ganz einfach erklären. Mir würden 17 Spielbahnen reichen!

Ich bin heuer schon dreimal zu einem Matchplay angetreten. Matchplay heisst, man spielt gegen einen anderen Golfer oder -rin ein direktes Duell. Ohne jetzt näher auf irgendwelche Handicap-Regeln einzugehen, heisst das, dass wer ein Loch mit weniger Schlägen bewältigt, gewinnt ein Loch.

Benötige ich also auf Bahn 1 insgesamt 6 Schläge und mein Gegenspieler nur 5, dann führt mein Gegner mit 1:0. Bahn 2 spielen wir beide eine 5, dann steht es nach 2 Bahnen immer noch 1:0 weil das Unentschieden nicht gezählt wird usw. Nach 18 Bahnen wird dann einfach ausgerechnet, wer mehr Bahnen gewonnen hat und der oder die zahlt dann das Fanta im Clubheim.

Jetzt kann es natürlich sein, dass der Gegner um ein Vielfaches besser ist als man selber. Dann kann es sein, dass man auf der Spielbahn Nummer 15 schon 4 gewonnene Löcher vorzuweisen hat. Wenn das der Fall ist, dann wird das Spiel abgebrochen, denn auf den noch anstehenden 3 Bahnen (16, 17 und 18), kann der zurückliegende Gegner den anderen nicht mehr einholen. Man sprich hier von  „4 und 3“ (= 4 auf und noch 3 zu spielen). Umgangssprachlich wird dies gelegentlich zu „4 auf 3“ verkürzt.

Was natürlich auch sein kann, ist, dass beide Spieler mit der selben Anzahl an gewonnen Löchern am Ende der 18 dastehen. Jetzt ist es im Golf aber so, dass es kein Unentschieden gibt! Und drum müssen die beiden Kontrahenten von vorne beginnen und die Bahn 1 wieder spielen. Wenn es dort immer noch keinen Sieger gibt die 2 usw. Man nennt dieses Weiterlatschen die Extralöcher. Auf 18 Loch ist somit der höchstmögliche Sieg „10 und 8“ und der knappste (ohne diese komischen Extralöcher) „1 und 0“, wobei man hier einfach „1 auf“ sagt.

Dieses Matchplay ist eines von 2 grundsätzlichen Spielformen im Golf. Bei der zweiten Variante zählt man vereinfacht gesprochen alle Schläge der 18 Bahnen zusammen und vergleicht sie mit den anderen Spielern. Eh auch nett, aber im Matchplay ist es halt der Kampf Mann gegen Mann oder Frau gegen Frau oder oder Mann gegen Frau oder Conchita Wurst gegen Mann oder Team gegen Team usw. und das ist sehr lässig und meistens spannender als das Zusammenzählen. Drum wird im weltbekannten Ryder-Cup auch das Matchplay favorisiert.

Jetzt bin ich eigentlich gar kein so schlechter Matchplayer, weil ich – wenn ich schonmal eine Bahn verhaue – ich schlechtes Spiel schnell vergesse und auf der nächsten Bahn schon wieder voll konzentriert bin. Aber,wie es scheint, habe ein massives Problem auf Loch 18. Denn jetzt ist es mir heuer schon dreimal passiert, dass ich mit einem ausgeglichenen Score von Bahn 17 weggegangen bin. Voll motiviert stand ich dann am 18.Abschlag und mit hoher Konzentration habe ich den Ball dann jeweils einmal ins Gestrüpp, den Wald und ins Wasser geknallt. Alle 3 Gegner haben das Gegenteil zustande gebracht. Nämlich ausgerechnet am letzten Loch deren Zaubergolf auszupacken. Und dann wackelst die Bahn 18 entlang Richtung Fahne und du weisst schon im wackeln, dass das einzige was dich dort erwartet, das hämische Grinsen des Kontrahenten sein wird. Welch ein Hohn, dann auch noch das nonchalante Händegeschüttel und die aufmunternden Worte beim Abgang, dass es eh spannend gewesen wäre. Unsympathisch zum Quadrat!

Ich habe jetzt 2 Lösungsansätze, damit mir das nicht mehr passiert:

  1. Variante: ich starte eine weltweite Unterschriftenaktion mit dem Ziel alle Golfplätze der Erde auf nur 17 Bahnen zu verkürzen oder
  2. Variante: ich gewinne ab sofort einfach schon auf Bahn 17

Vermutlich ist Variante 1 leichter zu erreichen!

SCHÖNES SPIEL 🙂

Zuschauer mit Mitgefühl!

15 Dienstag Okt 2013

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Fussball, Nicht-Golfer, schottland, Turnier, Zuseher

Die unter Euch die mich etwas besser kennen, wissen, dass ich neben Golf noch eine zweite grosse sportliche Leidenschaft habe: Fussball! Meine Karriere als aktiver Fußballer war relativ kurz und sieglos. Genauer gesagt habe ich als Kind zwei Saisonen beim USK Piesendorf bei den Miniknaben und Knaben (so nannte man die U8 und die U10 damals in der Zwischenkriegszeit) gespielt. An einen Sieg kann ich mich nicht erinnern, kann aber sein, dass mir die Würschtl, die wir damals immer nach dem Spiel bekommen haben, wichtiger waren als der Sport!

Dagegen lässt sich mein Karriere als passiver Fussballzuseher durchaus sehen. Als Fan von Austria Salzburg und in weiterer Folge von Red Bull Salzburg habe ich schon einige sehr geniale Spiele live miterleben dürfen. So kann ich unter anderem auf einen Besuch beim UEFA-Cup-Finale 1994 in Mailand verweisen! Neben den Salzburgern gibts noch eine hohe Affinität zum HSV und natürlich zur Nationalmannschaft, die mich beide seit einigen Jahren mehr und mehr verzweifeln lassen.

Zusammenfassend möchte ich von mir behaupten, dass ich kein wirklich guter Kicker war und bin. Aber wie viele andere die neben mir in den diversen Stadien sitzen, habe ich extrem viel Ahnung von dem Sport und kann lautstark aber durchaus höflich den Schiedsrichter über seine Fehlentscheidungen informieren („Schiri du Voikoffa!“).
Sprich: im Stadion sitzen sicherlich mehr nicht-fussballspielende Zuseher als fussballspielende Zuseher. Sprich (nochmal): man muss selber nicht wirklich Fussball spielen können, um den Sport zu lieben.

Das absolute Gegenteil davon ist Golf! Ich kenne keinen einzigen Nicht-Golfer der sich im Fernsehen zum Beispiel den Ryder Cup ansieht oder nach Atzenbrugg zu den Austrian Open fährt. Nur Golfer sehen anderen beim Golfen zu!

Jeder Golfclub versucht regelmäßig und verzweifelt Nicht-Golfer auf den Golfplatz zu locken. Ich habe schon von der Idee gehört, dass man auf Bahn 18 eine Tribüne aufbaut, wo dann die Nicht-Golfer den Golfern zusehen können, wie die auf das Grün schlagen und dort dann den Ball ins Loch putten! Sogar für eine Golfer ist diese Spielsituation ungefähr so spannend wie 4 Meter Feldweg. Wie langweilig muss denn das erst für einen Nicht-Golfer sein? Eine andere Schnapsidee war, dass bei einem Golfer-Nicht-Golfer-Turnier (ja sowas gibts) der Nicht-Golfer dem Golfer das Bag tragen darf. Die Idee war vermutlich, dass sich der Nicht-Golfer A. an dem tollen Spiel des Golfers ergötzen soll und B. sich einen Bruch heben darf! Das wird natürlich jeden Nicht-Golfer sofort zum Golf animieren!

Wie ihr als Leser dieses Blogs wisst, war ich heuer im Juli in Schottland und habe dort unter anderem die Scottish Open in Castle Stuart besucht. Man kann sich das als Nicht-Golfer gar nicht vorstellen, aber dort haben sich wahre Menschenmassen zwischen den Bahnen und den Profispielern getummelt! Es wurde gejubelt und gefeiert was das Zeug gehalten halt! Das einzige was man den ganzen Tag jedoch nicht gehört hat waren Pfiffe oder Buh-Rufe! Auch dann nicht, wenn einer der millionenschweren Superstars einen Mini-Putt verschoben hat. Würde im Fussball einer der Star-Kicker unten am Rasen den Ball aus 3 Metern Entfernung über das Tor schiessen, dann würde ein Pfeifkonzert unter den Zusehern losbrechen und sowohl der Spieler als auch seine nahe Verwandtschaft würden mit Schmährufen und Schimpftiraden überhäuft.

Beim Golf gibts kein Gepfeife und Gebuhe von den Zuschauerrängen. Denn die Zuseher sind ja alle selber Golfer und jeder Golfer hat selbst schon einen Mini-Putt verschoben. Wir Golfer Buhen nicht – wir haben Mitgefühl!

SCHÖNES SPIEL 🙂

Heiliger Boden McLeod

18 Donnerstag Jul 2013

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Schlagwörter

Golfschuhe, Links, Moving Day, Phil Mickelson, schottland

Was Brasilien im Fussball, Japan für Sumo-Ringer und Österreich für die Skifahrer ist Schottland für alle Golfer. Es ist das Mekka, das Zentrum, dort muss er zu finden sein – der heilige Gral und jeder Golfer der irgendwas auf sich hält, wird in seinem Leben einmal dorthinfahren und diese Luft schnuppern, den Rasen befühlen und sich über diesen beschissenen Wind und den Regen ärgern. Nachdem ich 2012 schon einmal dort war (wohlgemerkt nicht zum Golfen!), bin ich diesmal mit Vater und Göd gen Nordwesten aufgebrochen, um mit Ball und Schläger dieses Land zu erkunden. Gespielt haben wir in Castle Stuart, Royal Dornoch, Boat of Garten, Dunbar, Fortrose, Craigiehill, Pitlochry und wenn ihr zufällig genau jetzt diesen Beitrag lest, dann werdet ihr mich in Narin live über die Webcam sehen können. Von 11. bis 14.7.2013 fanden in Castle Stuart die diesjährigen Scottish Open statt. Anton, Josef (aka. Erni) und Stephan Waltl waren am Samstag – dem sogenannten „Moving Day“ – live dabei. „Moving Day“ heisst das übrigens deshalb, weil bei diesen 4tägigen Profi-Golfturnieren am dritten Tag in der Regel wichtige Entscheidungen fallen. Wer nach drei Tagen führt, hat größte Siegchancen. Am Samstag wird aber oft das gesamte Leaderboard kräftig durchgeschüttelt und es kommen Spieler nach vorne, die man an den ersten zwei Tagen nicht auf dem Zettel hatte. Andere Golfer verspielen am Moving Day alle Chancen. Wir haben unsere Chance genutzt und nach Phil Mickelson & Co. am Dienstag diesen sensationellen Platz zu spielen. Dafür darf man dann pro Person € 215 an Tages-Greenfee bezahlen – zugegeben happig, aber sowas macht man halt nur einmal im Leben und ich gebe zu: es war ein sensationelles Erlebnis! Und auch alle anderen Plätze waren das Geld wert! Noch dazu war ich live dabei als mein Vater im altehrwürdigen Royal Dornoch auf Loch 6 ein Hole in One geschossen hat! Das Grinsen hat er den ganzen Tag und den Abend nicht mehr wegbekommen!

Noch einen Ausdruck möchte ich heute erklären, der mich in den letzten Tagen sehr stark beschäftigt hat: „LINKS COURSE“. Links-Kurse sind nicht wie man vielleicht meinen mag Plätze auf denen man mit statt im Gegen den Uhrzeiger spielt oder die Schläger in der linken Hand tragen muss, nein als LINKS bezeichnet man jene schottischen Küsten-Plätze mit ihren typischen Dünen, die das Spiel hier so verdammt schwer machen. Bei LINKS handelt es sich ursprünglich um einen Landstrich, der durch Sandhügel, niedrige Bodenqualität und langes dickes Gras charakterisiert war bzw. immer noch ist. Das Land wird als wenig nützlich betrachtet und so wurde es oft zum Weiden von Nutzvieh, beispielsweise von Schafen, genutzt. Wie Nutzvieh kam ich mir auch manchmal vor, wenn ich in diesem meterhohen Gras und in diesen metertiefen Pott-Bunkern gestanden bin und versucht habe meinen Ball wieder in die gemähte Zone zurückzuschlagen.

Ein weiteres Charakteristikum für Links-Kurse liegt darin, dass das neunte Loch am weitesten vom Clubhaus entfernt liegt – man spielt die ersten neuen Löcher hinaus (out) und dann wieder hinein (in). Das mit dem weit entfernten Clubhaus weiss man spätestens dann, wenn man am 9er-Loch aufs Klo muss.

SCHÖNES SPIEL 🙂

P.S.: Mit dieser Schottland-Reise weiss ich übrigens wer auf diese bescheuerte Idee mit diesen Golf-Bunkern gekommen ist! Das sind nichts anderes als Ausbuchtungen in den Dünen, in denen sich früher die Schafe vor dem Wind versteckt haben!

FORE! VOR!

21 Dienstag Mai 2013

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Schlagwörter

Arzt, Ball, Bunker, Erste Hilfe, Flight, Fore, Golfequipment, Golfplatz, Jedermann, Krieg, Museum, schottland

„Fore!“, so schallt es durch den Wald. Anschließend sieht man eine Gruppe von Männern und/oder Frauen sich militärisch gebildet – wie sie nunmal sind – auf den Boden werfen, die Hände schützend über den Kopf haltend und eine möglichst kleine Angriffsfläche bildend. Jene die den Schrei nicht gehört und jene die den zweiten Weltkrieg noch persönlich miterlebt haben, bleiben recht lässig stehen und belächeln die auf dem Boden Liegenden aus Unwissenheit oder aus Coolness.

Zum ersten Mal hörte man das FORE im Jahre 1880 – ein Jahr später, stand es dann in einem Golfmuseum für die Nachwelt dokumentiert. Der Begriff kommt tatsächlich aus dem schottischen Militärjargon und bedeutet soviel wie: „Achtung Artelleriefeuer!“ oder „Die Russen kommen!“ oder „Kann wer bitte dieses elendige Dudelsackgepfeife abstellen?“ Jedenfalls: Vorsicht – da kommt was!

Von Schottland ausgehend wurde dann dieser Ruf auf die Golfplätze aller Welt verteilt und bedeutet damals wie heute soviel wie „Achtung Artelleriefeuer“ oder „Die Russen kommen“ oder „Ball im Anflug“. Gerufen wird das ganze vom hinter uns spielenden Flight oder vom Flight am Nachbarloch und zwar dann, wenn ein Golfball anders als geplant, nach links oder rechts abgebogen anstatt wie üblich geradeaus geflogen ist: VORsicht, da kommt was! Geht in Deckung! Und das Wort „Bunker“ bekommt plötzlich einen militärischen Beigeschmack.

Komischer weise hört man den Ruf meistens erst dann, wenn 1.40 Meter neben einem der Ball mit 900 km/h eingeschlagen hat oder zeitgleich mit dem Klang von zerberstenden Kunststoff beim Einschlag am unmittelbar neben mir stehenden Golfwagerl des Mitspielers. Jedenfalls fragt man sich: „Ist der FORE-Ruf eigentlich eine Warnung oder doch eher eine Entschuldigung?“ Jedenfalls selten hört man den Ruf VOR dem Treffer. Das kommt daher, weil die Bälle der Mitspieler hinter und neben einem, so „spontan“ abbiegen! Zuerst fliegen die Bälle kerzengerade, in einer wunderschönen ballistischen Kurve, um dann – völlig grundlos – im rechten Winkel abzubiegen und abzustürzen. Jedenfalls um einiges besser wäre der Warnruf: JETZT oder NACH – statt FORE. Gerade in Deutsch sprechenden Ländern klingt VOR fast wie eine Verhöhnung des Ist-Zustandes.

Und wäre der Unvernunft noch nicht ausreichend genüge getan, kommen anschliessend noch folgende Kommentare: „tut mir leid, ich habe euch gar nicht gesehen“ oder „hab gar nicht mitbekommen, wo mein Ball hingeflogen ist“ oder „wars knapp?“ – letzteres sagt man dann, wenn der Betroffene mit blutender Schläfe am Boden liegt. Als Erste Hilfe-Sofortmassnahme ruft man in diesem Fall im Clubsekretariat an und erkundigt sich, ob in einem der hinter einem spielenden Flights ein Arzt dabei wäre. Wenn ja, dann darf dessen Flight bis zum angesprochenen Notfall durchspielen. Wenn nein, dann ruft das Clubsekretariat den Notarzt und dieser kann ohne Startzeit am 1er- Loch abschlagen und bis zum Tatort durchspielen.

Sollte der Getroffene sofort tot sein oder bis zum Eintreffen des Arztes sterben, dann kann der Schütze weiterspielen. Sollte der Tote so unglücklich gestützt sein, dass dieser die Tatwaffe bedeckt, dann gilt der Körper als bewegliches Hindernis, darf entfernt (sprich zur Seite gerollt) werden und man kann den Ball straffrei weiterspielen.

SCHÖNES SPIEL 🙂

P.S.: Wer sich einen Jux machen möchte, der geht einmal auf eine Kunstvernissage, zu den Salzburger Festspielen, ins Bordell oder sonstwohin wo die Dichte der Golfer höher ist als anderswo. Dort ruft man dann so laut man kann: FORE! und kann sich blendend darüber erheitern, wie viele Menschen plötzlich am Boden kauern! Der Ofczarek auf der Jedermann-Bühne wird sich über sein Publikum wundern oder sich nicht wundern sondern eventuell sogar selbst am Boden liegen!

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