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Schlagwort-Archiv: Pinzgau

Des Präsidenten kurze Hosen

21 Dienstag Jun 2016

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Clubheim, eis, Haare, Hosen, Pinzgau, präsident, siegerehrung, verein, vorstand, Wasser

Als Präsident eines Golfclubs stellt man sich für gewöhnlich einen älteren honorigen Mann vor, der gediegen im Anzug mit aufgenähtem Clubemblem und Krawatte in den Clubfarben durch die heiligen Hallen des Clubheims schreitet und das vorbeikommende Volk wie Königin Elisabeth II. gnadenvoll und andächtig grüßt. Jetzt bin ich seit über einem Jahr Präsident eines Golfclubs und entspreche so gar nicht den äußerlichen Vorstellungen.

Erstens: ich trage außer zum Maturaball und zur Hochzeit keinen Anzug und Krawatte habe ich mir vor ca. 13 Jahren komplett abgewöhnt. Ein Sakko nur zu wirklich wichtigen Business-Anlässen und das höchste der Gefühle ist ein Hemd. Für gewöhnlich trage ich auch bei Siegerehrungen ein Polo-Shirt und als aktuell jüngster Präsident aller Golfclubs in Österreich, nehme ich mir dieses Recht heraus, etwas legerer aufzutreten als die durchschnittlich 65jährigen Kollegen. Das Alter der Kollegen und die steifen Klamotten haben unter anderem zu den elitären Gedanken, die Nicht-Golfer über Golf haben, geführt. Zum Glück hat sich hier über die Jahre einiges geändert: die Vorstände werden jünger und der Pseudo-Klamottenzwang fällt.

Viel schlimmer aber als meine Sakko-Verweigerung ist aber die Tatsache, dass ich im Stile von Charlie Harper ein Kurz-Hosen-Fetischist bin! Und für viele Golfer sind kurze Hosen nach wie vor ein No-Go.

Derweil haben meine kurzen Hosen einen ganz banalen Hintergrund: mir ist einfach immer zu heiß! Für viele Menschen vollkommen unverständlich, aber ich habe ein völlig eigenständiges Wärmeempfinden und dagegen kann ich nix tun. So bin ich der erste, der nach dem Winter die kurzen Hosen auspackt und der letzte der sie verstaut. Es reicht ein dünnes T-Shirt, um vor Wind zu schützen und wenn es wirklich mal kalt wird, dann gibt es Ärmlinge die man sich über die Arme hochziehen kann.

Für Außenstehende wirkt das etwas eigentümlich, aber die Erklärung liegt in meiner Herkunft. Als in Piesendorf (Gratulation an dieser Stelle zur Meisterschaft in der 2.LL Süd) Geborener gehöre ich zum Stamm der Pinzgauer – den Nachfahren der keltischen Ambisontier. Altes Ritual im Pinzgau war und ist es, alle männlichen Nachfahren eines Ortes im Alter von 4 Jahren nackt auf 3.000 Meter im Hochgebirge auszusetzen. Wer es von den Buben lebend zurück ins Tal schafft, ist offiziell ein Pinzgauer! Wenn Du es nicht schaffst, dann ist das eher nachteilig fürs eigene Leben, denn man ist ja tot und sohin auch nicht wert Pinzgauer zu sein. Man erzählt Geschichten im Innergebirg von jungen Buben die vom Alpenhauptkamm statt nach Norden in den Süden geirrt sind – nach Kärnten! Ein wahrer Pinzgauer denkt sich: Dann besser tot!

Jedenfalls war mein Überlebensdrang so riesig, dass ich es fast unbeschadet zurück ins obere Salzachtal geschafft habe. Aber die Wochen im ewigen Eis prägen dich als Pinzgauer sehr. Man ernährt sich von abgestürzten Gämsen, fängt sich mal eine Alpendohle im Vorbeiflug aus der Luft, stiehlt einem Mankerl mal eine Nuss aus dem Bau oder reißt sich ein paar Enzianwurzeln aus dem steinigen Boden. Statt Wasser taust Du dir langsam etwas Schnee im Mund und in der Nacht hockst Du dich zum Schlafen in eine Gletscherspalte. Ganz schlimm ist die Nacktheit! Aber die Kälte härtet dich für den Rest deines Lebens soweit ab, das du nie wieder lange Hosen tragen musst – auch nicht am Golfplatz! Und so erklärt sich hoffentlich jetzt für jedermann/frau mein angeblich gestörtes Wärmeempfinden.

SCHÖNES SPIEL 🙂

P.S.: Einziger Nachteil an diesem frühkindlichen Pinzgauer Mannwerdungs-Ritual ist das Erfrieren mancher Körperteile: bei mir sind es die Haare, die seither etwas – nennen wir es mal – heller sind als bei anderen. Aber ich habe mich dran gewöhnt und vielleicht lassen mich ja die grauen Haare zumindest etwas präsidialer wirken?

Früher war alles besser! Sogar mein Golf!

29 Dienstag Apr 2014

Posted by kazooo71 in Golfsatire

≈ 2 Kommentare

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Alm, Garmin, Pinzgau, Schule, Telephon

Als ich noch ein Kind war, haben mich die damals Erwachsenen mit ihren erschütternden Erörterungen über deren eigene – ach so harte – Jugend extrem genervt. Die Berichte wie schwer sie es auf dem 25 km langen Fußmarsch zur Schule doch hatten, Hin- und Rückweg – beide bergauf und natürlich barfuß, in den damals ganzjährigen österreichischen Schneestürmen! Die jüngeren Geschwister hat man damals noch am Rücken zu den einräumigen Schulgebäuden getragen und trotzdem immer ein reinrassiges Einser-Zeugnis inklusive dem „Ausgezeichnet“ in Betragen. Nicht zu vergessen auch der Vollzeitjobs nach der Schule auf dem Feld bei der Heuarbeit. Für nur 2 Schilling am Tag rackerte man bis zum Umfallen, um sich und den Rest der 11köpfigen Familie vor dem sicheren Hungertod bewahren zu können!

Ich habe mir damals geschworen, dass wenn ich selbst einmal erwachsen sein werde, ich den dann vorhandenen Jugendlichen niemals so einen solchen Käse zu erzählen – von wegen wie schwer ich es früher hatte und wie leicht die es heute haben.
Aber …. nun, da ich endgültig das reife Alter von 40 knapp überschritten habe, kann ich es nicht mehr verleugnen!!! Die Jugend von heute hat es so verdammt gut! Ich meine, verglichen mit meiner Jugend, lebt man heute im Traumland Utopia!
Wir Kinder hatten früher zum Beispiel überhaupt kein Internet. Wenn wir was wissen wollten, mussten wir in die Dorf-Bibliothek in Piesendorf gehen und es uns verdammt noch mal selbst raussuchen! Die alte Frau Winding (die war übrigens damals schon alt) hat dich mit wachsamen Auge beobachtet, damit du ja „ihre“ Bücher nicht versaust.
Es gab keine eMail oder Chat. Wir mussten tatsächlich Briefe schreiben, mit einem Kuli auf Papier! Dann mussten wir den ganzen Weg über die Straße zum Briefkasten gehen und es dauerte manchmal eine ganze verdammte Woche, bis das Teil ankam! Von Briefen ins Ausland ganz zu schweigen … von spontaner WhatsApp-Romantik keine Spur!

Das war nicht alles – wir hatten keine MP3-Player oder gar eMule! Wenn man Musik klauen wollte, musste man zum Plattenladen gehen und sich die Platten selbst stehlen! Alternativ konnte man auch den ganzen Tag am Radio warten, um das gewünschte Lied auf dem Kassettinger aufzunehmen. War auch nicht immer leicht, denn meistens hat der Udo Huber ins Ende reingelabert und die ganze Aufnahme versemmelt!

Wollt ihr wirklich wissen, was hartes Leben ist? Man konnte sich nicht einfach irgendwo Sex downloaden! Du musstest einem Sandler am Zeller Bahnhof mit einer Flasche Veltliner bestechen, damit er dir aus der Trafik ein „Schlüsselloch-Magazin“ gekauft hat! Entweder so, oder Du musstest dich mit den Damenunterwäsche-Seiten aus dem Kastner & Öhler – Katalog begnügen! Das waren deine einzigen Möglichkeiten!!!

Wir hatten nicht diesen ganzen technischen Kram wie Anklopfen beim Telephon. Wenn du telephoniert hattest und jemand wollte dich anrufen, war besetzt! Stellt euch das mal vor! Besetzt! Und wir hatten nicht diese Display-Teile auf dem Telephon. Wenn’s klingelte, hattest Du nicht den blassesten Schimmer, wer dran war. Es konnte ein Lehrer aus der Schule, die Angebete, deine Mutter oder dein Cannabis-Dealer sein, du hattest keine Ahnung, musstest abnehmen und das Risiko eingehen.

Smartphones hatten wir schon gleich gar nicht! Um was mit Freunden zu besprechen, mussten wir zu denen hinlatschen, vor allem damit unsere Eltern uns nicht hören konnten. Wenn die Straßenlichter angingen, hatten wir zuhause zu sein, sonst ist der Watschnbaum umgefallen!
Gar nicht zu reden von den modernen Spielekonsolen mit hochauflösender 3D Grafik und 24895 Tetrapixel Digital Dolby HDD Mehrkanal Sound oder was weiss ich! Wir hatten mit Glück einen C64 mit Spielen wie Frogger, Space Invaders und Asteroids und die Graphiken waren schlicht Scheiße! Ein Spiel über Datasette in die 64K reinzuladen hat oft schon über eine halbe Stunde gedauert und dann warst du meistens ein kleines Quadrat das einem anderen Quadrat hinterherjagt und musstest deine Phantasie benutzen! Von wegen verschiedene Levels!!! Immer und immer das gleiche Bild. Man hat niemals nicht gewonnen, weil es immer nur schwieriger und schneller wurde bis Du starbst! Genau, wie im richtigen Leben! Und kein Cheatcode weit und breit …

Im Kino gab’s keine ansteigenden Sitzreihen. Alle Reihen waren auf einer Ebene und wenn vor Dir ein Großer saß, hast Du nix mehr gesehen! Die Sessel waren aus blankem Holz – nix gepolstert! Die Filme die wir schauen mussten – grottenschlecht! Flash Gordon zum Bleistift – in seiner neonpinken langen Skiunterwäsche … schrecklich.

Natürlich hatten wir damals aber auch schon Farbfernsehen. Aber da waren ganze 2 Sender: FS1 und FS2. Kein Kabel , keine Schüssel, kein HDTV und sicher kein Teletext. Du hast in die HÖRZU schauen müssen, wenn Du wissen wolltest, was es gibt. Ansonsten hat mein Papa bestimmt was läuft! Fernbedienung hatten wir auch keine! Das war ich! Der Papa hat gesagt: „1“, dann bin ich nach vorne und hab umgeschalten … lief da ein rechter Gwak, hat der Papa gesagt: „2“ und ich bin wieder nach vorne. Ich darf gar nicht dran denken was los wäre, wenn wir wie jetzt über 40 Sender gehabt hätten? Ich wäre nicht mehr zum Sitzen gekommen!

Es liefen auch nicht den ganzen Tag irgendwo Cartoons! Vielleicht mal 5 Minuten als Betthupferl „Die Maus vom Mars“, die „Barbapapas“ oder „Bumsti-Bär“. Allein der Name sagt alles! Aber auch wenn man schon ein bissi älter war – da konnte man nicht einfach die ganze Nacht hindurch irgendwelche Musiksender im Hintergrund laufen lassen, während man daneben mit einem Mädel Ditscharidu gemacht hat. Nix da – ab spätestens Mitternacht kam die Bundeshymne und danach das Test-Bild, spätestens da war dann Schluss mit Ditscharidu.
Aber wie konnten wir überhaupt so alt werden? Ohne Radlhelm, Kindersitze, Sicherheitstüren oder Babyphon! Ich bin ein Überlebender und sage: „Die Jugend von heute hätte vor 35 Jahren keine 5 Minuten überlebt! Ohne Widerrede!“

Und am Golfplatz? Schaut sie euch doch an diese degenerierten Golfer der Neuzeit: mit ihren regenabweisenden Hosen, mit den ergonomischen Schuhen wo man die Spikes jederzeit an das Gelände anpassen kann, mit den Schlägern die jeden Ball kerzengerade nach vorne schlagen und mit den Garmin-Uhren die einem Entfernung, Neigung und Windstärke rausmessen können! Was ist das heutzutage nur für ein degeneriertes Golf? Wo jeder von uns eine Par-Runde nach der anderen spielt!

Als ich jung war, da war Golf noch ehrlich und authentisch! Als ich damals auf der heimatlichen Alm meine ersten Bälle geschlagen habe … aber natürlich nur im Juli! Denn der Rest des Jahres war tiefer Winter bei mir daheim im Pinzgau!

SCHÖNES SPIEL 🙂

Badeschluss 2013!

05 Dienstag Nov 2013

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Schlagwörter

böhmerwald, Golf in Austria, Golfpark, handicap, Indoor, Klamotten, Kuba, Matchplay, Pinzgau, Südafrika, Schnee, Winter

Ich muss euch gleich vorwarnen aber heute ist der letzte Blog-Eintrag für dieses Jahr! Ich fliege in wenigen Tagen für ein ganzes Monat nach Kuba und damit ist meine fünfte Golfsaison nicht nur witterungsbedingt für mich beendet. Noch dazu gibt es auf Kuba nur einen einzigen Golfclub – der Golfsport passt halt nicht so wirklich in das sozialistische Weltbild vom Fidel!

Und da wären wir auch schon beim Thema: Ich denke wir können uns drauf einigen, dass der Fidel schon ein ziemlich schräger Bursche ist. Wobei die Dichte an „schrägen Typen“ ist weltweit ziemlich ähnlich: das hat weder mit Kommunismus, mit der Religion oder mit der Sprache zu tun. Dennoch wage ich die These, dass die schrägsten Typen am Golfplatz zu finden sind. Das sieht man einmal an den Klamotten, an der Art wie sie über verschobene Bälle reagieren, wie sie bescheissen, wie lange man über die gerade abgelaufene Runde im Clubheim berichten kann und wie wichtig sie dieses Spiel an sich nehmen.

Auch ich bin scheinbar so ein schräger Typ, denn so trage ich am Golfplatz liebend gerne kurze Hosen – sogar dann, wenn ob der niedrigen Temperaturen andere bereits mit dem Winterpulli auflaufen. Jetzt ist es leider so, dass ich dies nicht mache weil ich die feschesten Beine der Männerwelt vorzuweisen hätte – nein der Grund für die kurzen Hosen und das verschobene Wärmeempfinden ist folgendes:

Ich bin Pinzgauer! Alle männlichen Pinzgauer werden als 4-jährige auf 3.000 Meter nackt im ewigen Eis ausgesetzt. Schaffen sie es lebend ins Tal gut, wenn nicht, dann ists nicht schade drum! Ich bin eine Überlebender und seither ohne wirkliches Kältebewusstsein! Drum die kurzen Hosen!

Das also mein Beitrag zu den schrägen Klamotten! Natürlich habe ich auch einen Beitrag zum Thema „wie wichtig Golfer den eigenen Sport nehmen“! So finde ich es eine mittlere Katastrophe jetzt für 5 Monate nicht mehr Golf spielen zu können. Zugleich entwickle ich langsam aber sicher ein Verständnis dafür, dass manche Golfer zwischen Dezember und März mehrere Wochen nach Südafrika oder sonstwo hinfliegen, um dort bei Sonnenschein Golf spielen zu können. Aber noch bin ich geistig nicht ganz soweit, wegen einem weissen Ball den heimischen Winter auszulassen. Aber es ist mir wichtig, mir mein diesjährig so hart erarbeitetes Handicap von 19,3 über den Winter zu konservieren und im nächsten Jahr vielleicht nochmals einen kleinen Schritt nach unten zu machen. So kann es durchaus sein, dass ich hin und wieder eine Indoor-Golf-Anlage als Trainingsgelände nutze! Da fällt mir ein: Ich könnte ja die Frau Holleis vom Salzburgerhof in Zell am See fragen, ob sie mir mein Beratungshonorar in Indoor-Anlagen-Jetons ausbezahlt!

Eine viel zu kurze Golfsaison geht nun also zu Ende! Und es war ein cooler Sommer – mit ein paar „golferischen“ Highlights am Golfpark mit „meinem“ Christoph (Danke übrigens fürs Essen!), mit Armin, mit Christian, mit Christine, mit Edgar, Elke und Hans. Dazu die Golfreise mit den beiden „Waltl-Buben“ nach Schottland, das Golf-Symposium in Schladming, die Zusammenarbeit mit Elfi, Georg, Silvia, Andrea und Annemarie, dem Mitarbeiter-Turnier, meinen drei Siegen beim iMatchplay, dem Donau-Böhmerwald-Bayerwald-Projekt, die Aufnahme in den Vorstand, dem Wasser-Chaos-Turnier der Hypo in Luftenberg, mein mit der letzten Chance ein auf unter 20 gedrücktes Handicap und last but not least den beiden Runden mit Jutta und Jochen! Und ich halte fest: das schönste am Golf ist gar nicht das Golf – es sind die Menschen die es mit einem teilen!

Bleibt mir – „Danke“ zu sagen, für die inzwischen so vielen Leser die mich begleiten und die vielen netten Reaktionen – vor allem von „Nicht-Golfern“ – die ich bekomme. Ich hoffe Euch spätestens alle am 1.April 2014 hier herinnen wieder zu sehen! Eines kann ich garantieren – ich habe noch jede Menge Geschichten aus meiner wunderbaren Welt des Golf zu erzählen!

SCHÖNEN WINTER 🙂

Das Golf-Du

20 Dienstag Aug 2013

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Schlagwörter

Clubrestaurant, Grün, Pinzgau, Psychoanalyse, Putt, Tirol, Whisky

Bevor ich die heutige Geschichte erzähle, muss ich ein wenig ausholen. Also ich bin der Sohn von einer Pinzgauerin und einem Tiroler – quasi eine inneralpinen Mischung – ein „alpine Blend“ wie die Whisky-Freunde sagen würden. Dann kommt noch erschwerend hinzu, dass ich im Oberpinzgau – genauer gesagt in Piesendorf – aufgewachsen bin. Wer das nicht kennt: Piesendorf gehört zum Städtedreieck Boston – Hamburg – Piesendorf!

Mit diesem genetisch-historischen Background tut man sich von Haus aus mit einem Wort recht schwer: dem „Sie“. Es geht vielleicht 5 Minuten gut, dann bin ich beim „Du“. Das war schon in der Schule so: „Du, Frau Lehrerin“, beim Bundesheer „Du, Herr Vizeleutnant“ und das ist so bei der Arbeit: „Du, Herr Mateschitz“ – obwohl zu dem darf man glaube ich eh „Didi“ sagen!

Beim Golf gilt automatisch das „Du“ – da muss man sich seiner alpinen Abstammung nicht schämen. Da wird der Herr Kommerzialrat, die Frau Hofrat und der Herr Bundeskanzler niedergedutzt – ohne Rücksicht auf Rang und Namen. Das ist halt so am Golfplatz und das macht aus diesen Golfern irgendwie eine eingeschworene Truppe oder Glaubensgemeinschaft. Es gibt aber hier einen wichtigen länderspezifischen Unterschied. In Österreich gilt die Regel: einmal miteinander gegolft und das „Du“ bleibt für die Ewigkeit! Auch in der Schweiz gilt diese Regel und ich vermute auch in allen anderen Ländern der Erde ist dem so. Ausser bei unseren nördlichen bundesrepublikanischen Nachbarn ist das ein wenig anders. Denn da gibt es ein „Tages-Du“! Sprich man trifft sich am Golfplatz, wechselt in das „Du“, sauft danach noch gemeinsam ein Fanta im Clubrestaurant und anschließend gilt wieder das „Sie“! Es handelt sich dabei also um eine temporäre Freundschaft, die spätestens am Parkplatz des Golfplatzes endet!

Jetzt sollte man aber wissen, dass am Golfplatz sämtliche Hüllen fallen. Nicht das ihr gleich falsche Hoffnungen bekommt – ich spreche nicht von der Kleidung – sondern vom Auftreten an sich. Da stehen mit einem ehrwürdige alte Männer zusammen am Grün die nach einem verschobenen Putt Wörter gebrauchen, die ich auf Grund meiner Erziehung, nicht mal kenne geschweige denn verwende! Da fliegen Schläger ins Wasser, weil sie nicht so schlagen wie geplant, da werden Mitspieler denunziert, die eigene Frau vor dem versammeltem Flight ausgelacht und vieles mehr. Da bekommt man eine Innenschau auf die Seele der Menschheit, die den guten alten Sigi Freud in der Berggasse 19 hätte vor Scham erblassen lassen! Das „Du“ ist hier noch das kleinste aller Vertrautheiten.

Am Golfplatz lernt man einen Menschen so kennen wie er wirklich ist! Vom arroganten Vollkoffer bis zum sympathischen Zeitgenossen. Wenn einer über einen verschobenen 10 cm Putt lachen kann, wenn einer nach einem Schlag in den tiefsten Wald noch sagen kann: „Vielleicht finde ich beim Ballsuchen noch ein paar Schwammerl“, dann kann man davon ausgehen, dass der auch im echten Leben ein sympathischer Kerl ist! Und zu denen die nicht so sind, sollte man spätestens am 3er-Loch vom „Du“ ins „Sie“ wechseln. Frei nach dem Motto: „Sie Trottel haben den Ball schon wieder ins Wasser geschlagen!“

SCHÖNES SPIEL 🙂

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