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~ Aus dem Leben eines Hobbygolfers!

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Schlagwort-Archiv: marketing

Die Golfreise des Helden!

20 Dienstag Jun 2017

Posted by kazooo71 in Golfsatire

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Abschlag, Ball, Driver, Eisen, Film, handicap, Hollywood, marketing, Pro, Putten, Regiseur, Schläger, trainer, Turnier, Video

Während Jugendliche die Erwachsenen mit Begriffen wie PRANK, SWAG, YOLO, DRÖLF oder DAB quälen, so quälen wir Erwachsenen uns selbst mit den Begriffen NETWORKING und STORYTELLING. Ist man früher zu einer Veranstaltung gegangen, weil dort nette und/oder spannende Leute waren, so trifft man sich heute an gleicher Stelle zum Networken. Hat man früher einfach einen lesenswerten Text verfasst, so tellt man heute eine Story. Will damit sagen: „Schwachfug“ – aber es klingt und verkauft sich besser. Glauben zumindest die die es sagen oder verkaufen.

Die globalen Meister des Storytellings befinden sich übrigens nach wie vor in Hollywood. Dort werden in Filmen richtige Geschichten erzählt und ich als alter Kinogeher, tauche immer wieder ein in die fantastischen Welten aus aller Herren Länder, Galaxien und aus unterschiedlichen Zeiten. Mitte der 1900-Jahre hat ein findiger amerikanische Mythenforscher namens Joseph Campbell in den Kinofilmen das Motiv der Heldenfahrt erforscht und es wurde später von einem gewissen Christopher Vogler mit seinem Buch The Writer’s Journey als Modell bekanntgemacht. Jedenfalls haben die beiden festgestellt, dass ein Großteil der Filme die wir kennen nach einem bestimmten Grundmuster abläuft. Starwars, Herr der Ringe, Waterworld, Staatsfeind Nummer 1, Pretty Woman, Schweigen der Lämmer, Matrix oder auch Zeichentrickfilme wie Madagascar haben ein 12teiliges Grundschema:

  1. Ausgangspunkt ist die gewohnte, langweilige oder unzureichende Welt des Helden.
  2. Der Held wird von einem Herold zum Abenteuer gerufen.
  3. Diesem Ruf verweigert er sich zunächst.
  4. Ein Mentor überredet ihn daraufhin, die Reise anzutreten, und das Abenteuer beginnt.
  5. Der Held überschreitet die erste Schwelle, nach der es kein Zurück mehr gibt.
  6. Der Held wird vor erste Bewährungsproben gestellt und trifft dabei auf Verbündete und Feinde.
  7. Nun dringt er bis zur tiefsten Höhle, zum gefährlichsten Punkt, vor und trifft dabei auf den Gegner.
  8. Hier findet die entscheidende Prüfung statt: Konfrontation und Überwindung des Gegners.
  9. Der Held kann nun den „Schatz“ oder „das Elixier“ (konkret: ein Gegenstand oder abstrakt: besonderes, neues Wissen) rauben.
  10. Er tritt den Rückweg an, während dessen es zu seiner Auferstehung aus der Todesnähe kommt.
  11. Der Feind ist besiegt, das Elixier befindet sich in der Hand des Helden. Er ist durch das Abenteuer zu einer neuen Persönlichkeit gereift.
  12. Das Ende der Reise: Der Rückkehrer wird zu Hause mit Anerkennung belohnt.

Die ersten 4 Punkte befinden sich im hellen/positiven Teil des Lebens. Danach taucht der Held/die Heldin in eine dunkle Seite ein, bevor er oder sie später wieder in die Helligkeit zurückkommt. Es ist ein logischer Spannungsbogen und Drehbuchautoren die etwas auf sich halten, richten sich danach.

Und scheinbar auch ich richte mich nach einem Grundmuster. Denn ich bin grad sowas in meine dunkle Seite des Golfs eingetaucht, dass ich es schwer begreifen kann. Ok ich hatte schon früher ein paar sensationelle Tiefs durchwandert, aber das was da gerade passiert, ist mehr als nur erschreckend. Augenscheinlich wird es, wenn man sich die Ergebnisse der letzten 5 Turniere die ich gespielt habe ansieht. Man muss nicht lange nach meinem Namen suchen, denn ich war immer ganz am untersten Ende der Liste – quasi auf der dunkelsten Seite der Macht. Beleuchte ich meine bisherige Golfreise historisch, so ereilte mich im Jahre 2008 der Ruf endgültig ein Golfer zu werden defacto aus dem Nichts. Ich wuchs vom Fernmitglied zum Vollmitglied. Dann der Einstieg in den Vorstand, der Aufstieg zum Präsidenten, parallel das stete Sinken des Handicaps und dann bin ich heuer rübergetaucht in die dunkle Seite der Golfmacht! Aber keine Angst: nicht irgendwelche Warlords, Orcs oder menschenfressende Meeresbewohner lauern mir auf, nein: Mein Golfspiel ist seit heuer ganz einfach (verzeiht mir den nun folgenden Ausdruck) im Arsch!

Golf ist ein Sport wo man die Anzahl seiner Fehler reduzieren sollte. Der letzte Herbst war golferisch ein mittlerer Traum. Die Bälle flogen schnurstracks in die geplante Richtung, meine Annäherungsschläge waren Punktlandungen und meine Putts waren bei Freund und Feind gefürchtet.

Die einzigen die sich heuer vor mir fürchten sind die Enten im Teich, denn meine Bälle sind auf Golfreise, Bilbo Beutlin nix dagegen. Ich brauche pro Runde zur Zeit um die 10 Bälle, denn meine Abschläge ziehen in alle Richtungen – und dort steht hohes Gras oder gleich ein ganzer Wald. Nachdem ich seit Jahren meinen Driver schon nicht mehr verwenden kann, sind jetzt auch das 3er-Holz und mein 5-er-Holz ein Chaos an Genauigkeit. Mit dem 4er-Eisen stehe ich gequält am Abschlag und hoffe auf baldige Besserung. Mein Trainer schüttelt schon den Kopf, wenn ich gesenkten Hauptes zu ihm hinkrieche. Mein Griff ist zaghaft, Angstschweiss tropft sogar aus meinen Ohren, mein Blick scheint schief und alles rund um mich herum versucht mir zu sagen, dass es eh bald besser wird.

Ich bin ein Schatten meiner selbst – quasi ein Hobbit im Golf-Mordor. Ein Pirat of the Carribean in den Fängen des Bermudadreiecks. Ein Men in Black im Schlund der intergalaktischen Schabe. Der Alpha Kevin unter den Kevins. Ich mache mir grad echt Sorgen um mich selbst! Es wäre eine Katastrophe wenn ich nicht mehr spielen könnte. Was tät ich denn ohne Golf? NETWORKEN?

Nix da: es muss ein baldiges Ende finden. Ich brauche wie laut Vogler’s oben gelisteten Punkt 9 irgendjemandem einfach nur einen „Schatz“ oder ein „Elixier“ zu rauben. Danach überwinde ich den Gegner und dann komme ich als Golfheld in Lichtgestalt nach Hause und man wird STORIES über mich TELLEN und ich werde in die Geschichte eingehen. Man wird Bücher über mich schreiben und Filme von mir drehen und Straßen nach mir benennen. Jeder wird sagen: jaja der Stephan Waltl, der hatte damals in seiner späten Jugend eine schlimme Krise. Aber dann, dann hatte er ein

SCHÖNES SPIEL 🙂

Blaue und rote Ozeane

13 Dienstag Jun 2017

Posted by kazooo71 in Golfgedanken, Golfsatire

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Schlagwörter

Ball, böhmerwald, Hindernis, marketing, Regelkunde, Schlag, Strafschlag, Wasser

Jeder Golfer trifft sehr bald in seinem Golferleben auf Farben. Genauer gesagt gibt es auf einem Golfplatz Flächen die von einem eingefärbten Zaun begrenzt sind – ein Zaun nur ohne Stacheldraht. Innerhalb dieser begrenzten Fläche befindet sich dann zum Beispiel ein Teich – im Golferjargon genannt „Wasserhindernis“. Schießt man einen Ball in so einen Teich, dann besagen die Golfregeln, dass man mehrere Möglichkeiten hätte, von diesem Punkt aus weiterzuspielen:

  1. Ball spielen wie er liegt! Oft sinnlos, weil man dazu zuerst durchs Wasser zum Ball hintauchen müsste und man den Ball wenn man ihn ertaucht hat, so schwer unter Wasser schlagen kann.
  2. Den Ball in unmittelbarer Nähe von jener Stelle aus zu spielen, wo er zum ersten Mal in diesen markierten Teich reingeflogen ist (=Schnittpunkt) oder
  3. du spielst von dort wo der abgetauchte Ball von Dir ursprünglich auf die Reise geschickt wurde – sprich du schlägst dem „Taucher“ einfach einen Ball nach, der übrigens zu 50% wieder im Wasser landet. Aber das ist eine andere Geschichte!

Soweit eigentlich gar nicht so kompliziert. Aber Golf wäre nicht Golf, wenn diese Markierungen rund um so ein Wasserhindernis nicht zwei unterschiedliche Farben hätten. Je nach Position ist ein Wasserhindernis nämlich gelb oder rot markiert. Wenn vor Dir, dann sind die Pflöcke gelb, wenn das Hindernis neben dir, dann rot. Und je nach Farbe, darf man dann einen neuen Ball an unterschiedlichen Stellen rund ums Wasser ins Spiel bringen. Den korrekten Punkt zu finden ist für viele Golfer bis an ihr Lebensende eines der größten Geheimnisse.

Noch schlimmer wirds, wenn der Ball zwar in dieser abgegrenzten Fläche liegt aber nicht mitten im Teich, sondern am Rand im halbseichten Wasser oder schräg im sumpfigen Ufer. Versucht man den Ball an dieser unsympathischen Stelle zu spielen, darf man innerhalb der Markierung keinen Probeschwung machen – zumindest dabei nix berühren. Ohne Probeschwung kann aber noch mehr Unglück passieren als es ohnehin schon Unglück am Golfplatz gibt. So hat man schon Menschen gesehen, die bei diesen Rettungsversuchen danach selbst ins Wasser (VIDEO) gefallen sind. Warum machen Golfer das? Ganz einfach: musst du einen neuen Ball ins Spiel bringen, dann musst du dir einen zusätzlichen Strafschlag zu deinem Score dazurechnen. Und wer will das schon?

Warum aber gibt es überhaupt Teiche auf einem Golfplatz? Variante 1: sie waren vorher schon da und man hat den Golfplatz später drumrum gebaut oder es sind Variante 2: künstlich angelegte Seen und als solche dienen sie einem Golfplatz auch als Wasserreservoir. Verteilt man einige dieser Reservoirs gleichmäßig über das Gelände, so ergeben sich beim Bau eines Bewässerungssystems kurze Wege für die unterirdisch zu verlegenden Schläuche oder Rohre. Macht also durchaus Sinn auch wenn dem Golfer die Teiche ungemütlich in die Quere kommen.

Zurück zu den Farben, denn es gibt wie gesagt noch weitere gefärbte Pflöcke auf einem Golfplatz. Diese habe ich aber schon früher in diesem Blog beschrieben. All diese viele Farben und Regeln begleiten einen durchschnittlichen Golfer auf seiner Reise über die Golfplätze der Erde. Wie ihr wisst habe ich aber seit einiger Zeit nicht nur als Golfer mit Golfplätzen zu tun, sondern auch in der Administration – hier vor allem in der Vermarktung. Und in dieser Funktion wurde ich mit „blauen und roten Ozeanen“ konfrontiert. Im Marketing gibt es die sogenannte Blue Ocean Strategy. Das ist eine Methode zur Entwicklung dauerhaft profitabler Geschäftsmodelle aus dem Bereich des strategischen Managements: Grundgedanke ist, dass nur durch die Entwicklung innovativer und neuer Märkte (unerforschte „blaue“ Ozeane) dauerhafte Erfolge erzielt werden können. „Rote Ozeane“ hingegen bezeichnen „gesättigte Märkte“, charakterisiert durch harte Konkurrenz, überfüllt mit Mitbewerbern, welche alle den gleichen Service oder die gleichen Produkte anbieten, sich gegenseitig beissen und das Blut den Ozean rot färbt. Hinter dem Konzept „Blue Ocean Strategy“ steht der Gedanke, dass erfolgreiche Unternehmen sich nicht an der Konkurrenz orientieren, sondern eigene innovative Wege suchen, um einen „Blauen Ozean“ selbst zu kreieren.

Das will natürlich jeder Unternehmer und gerade im Golf sind wir zur Zeit in einer Situation, dass bedingt durch den Mitgliederschwund der Markt extrem umkämpft ist. Jetzt gibt es viele Wege die man gehen könnte – das einfachste ist an der Preisschraube zu drehen. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass es auch einen anderen Weg gibt, Golf zumindest bei uns im Böhmerwald wieder attraktiv zu machen. Dazu braucht es aber völlig neue Ideen, Innovationen und neue kreative Angebote. Erfolgreich ist nur der der selbst den Takt vorgibt und nicht der der die anderen kopiert. Diese Strategie birgt mehr Risiken als das Mitschwimmen im Fahrwasser, aber dafür ist es auch spannender. Es heißt also für meine Kollegen, Mitarbeiter und mich eintauchen in einen blauen unerforschten Ozean. Und wenn ich dabei zufällig ein paar meiner ehemals verschossenen Bälle finde, dann hab ich danach sogar wieder ein

SCHÖNES SPIEL 🙂

Ein selbstauferlegtes Eingebettet-Verbot

09 Dienstag Mai 2017

Posted by kazooo71 in Golfsatire

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Allgäu, österreich, Ball, böhmerwald, Bodensee, Deutschland, Dropping, Golfregel, Liechtenstein, marketing, mühlviertel, Südtirol, Schilling, Schweiz

Sollte es sich bei Dir – geschätzter Leser – um einen NochNichtGolfer handeln, dann dürftest du das Wort „eingebettet“ selten lesen, geschweige denn selbst verwenden. Bist Du – geschätzter Leser – hingegen ein SehrWohlGolfer, dann gehört das Wort „eingebettet“ zu deinem natürlichen Sprachgebrauch.

Ein Golfball ist „eingebettet“, wenn er, nachdem er durch die Luft geflogen ist, am Boden einschlägt, ein Einschlagloch erzeugt und dann im eigenen Einschlagloch quasi eintaucht und dort stecken bleibt. Das ganze sieht dann ein wenig aus wie ein Spiegelei, nur ohne Spiegel und ohne Ei. Passiert Dir auf der Golfrunde sowas, dann darf man laut offizieller Golfregel den „eingebetteten Ball“ aus dem Eigenloch rauskletzeln, aufnehmen, reinigen und straflos so nahe wie möglich der Stelle, an der er steckte, fallen lassen. Jedoch ja (!!!) nicht näher zum eigentlichen Loch (das mit der Fahne drinnen), denn Vorteil darfst keinen haben im Golf. Das „Fallenlassen“ nennt sich im Golf übrigens  „Droppen“ und allein darüber gibt es Bücher und Lehrvideos.

„Eingebetteter Ball“ ist verstanden? Ist nicht so kompliziert – denke ich! Wie aber siehts aus mit „eingebetteter Platz“? Ich merke schon an Eurer Art zu lesen, dass ich das wohl erklären muss und ich gebe zu, dass bis vor ca. 4 Jahren ich das auch nicht kannte:

Aber scheinbar jeder Golfplatz der Erde ist „eingebettet“ in die umliegende Landschaft. Entweder ist diese Landschaft dann hügelig, wässrig, gebirgig, bewaldet oä. Dieser Umstand wird dann im Marketing-Qua-Qua zum jeweiligen Golfplatz oder Golfhotel verwendet – um nicht zu sagen strapaziert. Ich gebe euch ein paar Original-Beispiele, damit ihr wisst wovon ich rede:

  • In Europas vielfältigstem Thermenresort spielen Sie Golf am 27-Loch-Meisterschaftsplatz der Thermengolfanlage Loipersdorf, die eingebettet in die Auen der Feistritz und Lafnitz und nur 5 Autominuten von der Therme Loipersdorf entfernt liegt.
  • Das Golf Hotel Murhof liegt ruhig eingebettet zwischen alten Bäumen und blühenden Sträuchern mitten am Golfplatz.
  • Der Golfclub SternGartl ist ins sanfte Hügelland nördlich von Linz eingebettet.
  • Golfclub Bodensee Weissensberg eingebettet im Allgäuer Hügelland – im Dreiländereck mit Schweiz, Österreich und Deutschland.
  • Golfclub Lech schaffts in einem Satz sogar zweimal! Denn er ist eingebettet ins Zugertal, entlang des Lechs, erwarten uns 9 Löcher eingebettet in ein wunderschönes Bergpanorama.

All diese Sätze habe ich direkt aus den Webseiten der einzelnen Golfplätze kopiert und ich könnte die Liste unendlich verlängern, denn ob Österreich, Deutschland, Schweiz, Südtirol oder Liechtenstein, alle haben sie ihre Golfplätze eingebettet!

Jedoch ein uralter Marketing-Grundsatz lautet: mach alles anders als alle andern! Und genau deshalb gibt es bei uns im Golfpark Böhmerwald ein „Eingebettet-Verbot“! Unser Golfplatz mag zwar auch in irgendwas eingebettet sein, aber wir schreiben das nirgends mehr hin! Eines unserer Alleinstellungsmerkmale ist somit, dass wir nicht (!!!) eingebettet sind und dennoch gibts bei uns ein

SCHÖNES SPIEL 🙂

P.S.: In der Hotellerie gibt es übrigens auch so ein Wort, welches immer und überall verwendet wird! Ich sage nur: Tauchen Sie ein in unsere neue Wohlfühloase, tauchen Sie ein in eine Welt aus Kräutern und hoffentlich tauchen sie jemals wieder aus unserem Pool auf, sonst müssen wir sie in einen Sarg eingebettet nach Hause schicken!

Vereinsleben 2015ff

25 Dienstag Aug 2015

Posted by kazooo71 in Golfgedanken

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

kommune, marketing, Politik, schulen

In meiner Funktion als Vorstandsvorsitzender musste oder durfte ich vor ein paar Tagen vor einem Gremium die Visionen und Pläne für den Golfsport im Böhmerwald vortragen. Dabei wurden nicht nur vereinsinterne Situationen analysiert, sondern auch die Entwicklungen des Golfsports und der Golfclubs im Allgemeinen. Dabei wurde festgestellt, dass mit steigendem Alter die Sportnachfrage bleibt, zugleich die Vereinsbindung
und das Engagement von einzelnen Personen im Golfclub aktiv mitzuwirken aber sinkt. Diesen Umstand betrifft übrigens nicht nur Golfvereine, sondern fast jeden Verein. Die Arbeit verteilt sich auf wenige Köpfe.

Es wird immer schwerer die ehrenamtlichen Führungsstrukturen eines Golfclubs zu besetzen und Menschen zu finden, die sich kontinuierlich für ein Ehrenamt engagieren können oder wollen. Faktor Zeit, wachsenden Anforderungen, diplomatisches Geschick, hohen Ansprüche der Mitglieder, die nicht alle befriedigt werden können, werden zu entscheidenden Faktoren, ob jemand ein Ehrenamt übernimmt oder nicht. Nicht zu vergessen ist der Faktor Geld: wie in fast allen Bereichen des Lebens wird das eingesetzte Geld größer und die Budgets, um einen Golfplatz betreiben zu können, höher. So müssen die handelnden Personen über mehr „fremdes“ Geld entscheiden. Schon früh stellt man sich die Frage, ob die viele Arbeit und das finanzielle bzw. persönliche Risiko es auch wert sind.

Jedenfalls wird Vereinssport auch in den nächsten Jahrzehnten nicht ohne Freiwillige möglich sein. Dennoch schreien vor allem die oben erwähnten hohen Budgets und die rechtliche Komplexität nach professionellen Strukturen, die mit einem ehrenamtlich agierenden Clubvorstand fast nicht zu bewältigen sind. Daher gibt es inzwischen in den meisten Golfclubs aktive Geschäftsführer, mit Vorständen, Aufsichtsräten oder sonstigen Ausschüssen im Hintergrund. Diese Geschäftsführer sind generalverantwortlich und haben den Gremien Rechenschaft abzulegen. Je nachdem welche Ausrichtung der Geschäftsführer hat, wird dann eher konservativ oder progressiv agiert. Hier kommt es zu Konflikten mit den Vereinsmitgliedern. Denn ein Geschäftsführer will auf Druck der Stakeholder und des (kommerziellen) Mitbewerbs die wirtschaftliche Stabilität und Weiterentwicklung – Golfer wollen einen qualitativ hochwertigen Platz, ein hochwertiges Umfeld und das zu einem günstigen Preis. Diese Waage auszubalancieren obliegt – meiner Ansicht nach – jetzt dem ehrenamtlichen Vorstand.

Aber es ging in diesem Vortrag nicht nur darum die wirtschaftliche und organisatorische Situation in einem Golfclub zu beleuchten, sondern wir müssen noch weitere Faktoren bedenken:

  1. Einstiegshürde: Wachsendes Gesundheitsbewusstsein und ein attraktives Vereinsangebot animieren viele Menschen Sport zu treiben. Sich zum Beispiel auf ein Rad zu setzen und loszufahren ist relativ leicht und der oder die SportlerIn muss hier auf niemanden Rücksicht nehmen. Mit dem Golfsport zu beginnen, bedarf zuerst einer Grundausbildung (Platzreife), einem motivierenden Trainer, Ausrüstung und idealer Weise eine gleichgesinnte Person die regelmäßig mit mir spielt. Die Hürden mit dem Golfspiel zu beginnen sind also ungleich höher als bei vielen anderen Sportarten.
  2. Elitärer Zirkel: Golfclubs gelten als eingeschworene Klüngel, wo man als Außenstehender nur schwer Zugang findet. Diese Tatsache stimmt natürlich nur zu einem sehr geringen Teil. Dennoch muss ein Club es schaffen, seine Neuankömmlinge und Neumitglieder raschest möglich in das Vereinsleben zu integrieren. Stammtische wird und soll es immer geben, diese sollen aber andere Mitglieder und Gäste nicht abschrecken, sondern animieren am Vereinsleben teilzunehmen.
  3. Vermarktung: Am ehesten fehlt es meiner Ansicht nach in den Golfclubs an einer professionellen Vermarktungsstrategie. Die Vereine konzentrieren sich oft zu stark auf das operative Geschäft und vernachlässigen dabei, sich um den Nachwuchs und neue Gäste zu kümmern. Die Hoffnung beruht wohl eher darauf, dass Neulinge von selbst kommen. Diese Ansicht ist grundfalsch! Denn wenn ich nur die beiden erstgenannten Punkte heranziehe, kommt keiner freiwillig zum Golf. Für eine professionelle Vermarktung müssen mehrere Faktorn zusammenspielen: A. Golf im allgemeinen und der zu bewerbende Golfplatz muss ein positives Image haben. Ich denke hier an so Dinge wie kontinuierliche Pressearbeit, Aktionen für Noch-Nicht-Golfer oder global gesehen an die olympischen Spiele 2016 in Rio wo Golf als Sportart seit über 100 Jahren wieder als Bewerb dabei sein wird. B. Kooperationen mit touristischen Unternehmen, Golfanbietern, Schulen, Kommunen und anderen Vereinen. Über eine enge Verzahnung mit den eben Genannten entsteht eine Vermarktung im Domino-Effekt. C. Vielen Golfplätzen fehlt das vielbeschworene Alleinstellungsmerkmal. Dieses muss (!!!) gefunden und dann natürlich auch vermarktet werden. D. Golfgäste von auswärts kommen meist nicht nur wegen einem Golfplatz in eine Region, sondern erwarten sich golferische Abwechslung durch mehr Golfplätze. Kirchturmdenken bringt also wenig, es muss zu regionalen – gerne auch grenzüberschreitenden – Kooperationen mit anderen Golfclubs kommen. E. Ein Großteil der Golfclubs investiert ausschliesslich in klassische Werbung und verzichten aus Unwissenheit, fehlender Kompetenz oder Kostengründen auf die digitalen Werbekanäle. Ein für mich fast untragbarer Zustand, vor allem wenn man um die hohe Internet-Affinität der Zielgruppe weiß.

Die Nachfrage nach mehr gesundheitsorientierten Sportangeboten mit flexiblen Trainingszeiten wird wohl zunehmen. Golf würde genau in dieses Muster passen, erduldet aber gerade eine Stagnation. Trotz der Tatsache, dass die geburtenstarken Jahrgänge der 60er-Jahre, die vom wirtschaftlichen Aufschwung und der Bildungsoffensive der 70er und 80er profitiert haben, die Gesellschaft, das Vereinsleben und den Sport prägen. Es wäre also notwendig, der Bevölkerung die Vorzüge des Golfsports zu kommunizieren und die Einstiegshürden zu reduzieren. Dafür müssen viele Menschen, Elemente und Parteien zusammenwirken und dieser BLOG soll ein kleiner Beitrag dazu sein, dass Golf als wunderschöne Freizeitbeschäftigung für Jedermann/frau angesehen wird. Auch wenn ich aus unterschiedlichen Gründen in letzter Zeit hier herinnen etwas nachdenklich und ernst geworden bin, dennoch ist und bleibt Golf für mich ein

SCHÖNES SPIEL 🙂

P.S.: Mein erstes Präsidententurnier ist Geschichte – Danke an alle die mitgeholfen haben! War sehr sehr lustig!

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