• Stephan Waltl (ca. hcp 13)

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~ Aus dem Leben eines Hobbygolfers!

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Schlagwort-Archiv: Fussball

Es fliegt …

22 Dienstag Aug 2017

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Fussball, Golfball

Vor einigen Tagen wurde ich mit einer Quizfrage konfrontiert, die mich zu meinem heutigen Blogeintrag bewogen hat. Die Frage lautete: Welcher von einem Fan geworfene Gegenstand traf den damaligen Bayern-Torwart Oliver Kahn im Bundesliga Spiel gegen den SC Freiburg im Jahr 2000 am Kopf? Die richtige Antwort lautete: ein Golfball!

Noch bevor ich jetzt in den philosophischen Diskurs zu diesem Ereignis eintrete, muss ich ein paar Hintergründe erklären:

Am 12.4.2000 war der FC Bayern zu Gast im Freiburger Waldstadion. Freiburg wurde kurz vor dem Anpfiff noch für vorbildliches Verhalten während der Vorsaison mit dem Fairness-Preis der UEFA ausgezeichnet. Kurz vor Spielende – beim Stand von 1:2 wurde Kahn von einem Gegenstand getroffen der aus Flugrichtung der Freiburg-Fans auf ihn abgeworfen wurde. Der geworfene Golfball verursachte bei Kahn eine Platzwunde und Kahn musste am Spielfeld behandelt werden. Das Bundesligaspiel wurde aber fortgesetzt, die Bayern gewannen 1:2 und wurden in diesem Jahr auch Meister – verloren aber das legendäre Champions League-Finale gegen Manchester United. Offenbar hat es sich ausgezahlt, dass der SC Freiburg eine Belohnung von 1.000 Mark für Täterhinweise ausgesetzt hat. Denn schon 2 Tage später hat man einen 16-jährigen Schüler als Täter ermittelt und festgenommen. Die Strafen blieben durchaus human, denn der Schüler musste seine Saisonkarte abgeben, wurde mit einem 5jährigen Stadionverbot belegt und musste 30 Stunden lang gemeinnützige Arbeit leisten.

In dieser ganzen Angelegenheit kann ich einige Dinge partout nicht ausstehen:

  1. Ich hasse diese im Stadion Dinge-Werfer,
  2. ich empfinde den FC Bayern als die mit Abstand unsympathischste Fußballmannschaft der Welt und
  3. den Oliver Kahn mag ich gleich gar nicht.

Fußball polarisiert, man kann zum Glück viel darüber diskutieren und es gibt 10.000 von FC Bayern-Fans die nicht verstehen können, warum man deren Mannschaft nicht verehrt. Über eines will ich aber nicht diskutieren: geworfener Dinge! Denn sowas hat nicht mal der Kahn verdient.

Viel wurde damals über den werfenden Jungen geschrieben und über die Verrohung im Stadion und über Rassismus weil zeitgleich auch noch Bananen aufs Spielfeld geworfen wurden. Aber was völlig außer acht gelassen wurde ist eine Diskussion über die Tatwaffe selbst!

Wie Bitteschön kommt ein Golfball ins Fußballstadion? War der Täter ein Golfer oder hat er den Ball vorher einem Golfer entwendet? Handelte es sich um einen Nike- oder Ultra-Ball oder gar um einen teuren Titlest ProV1? Welche Farbe hatte der Ball, war er beschädigt oder stand vielleicht RANGE darauf? Welches Handicap hat der Jugendliche und seit wann hat er die Platzreife? Wurde Kahn – selbst ein erfahrener Golfer – durch den Ruf "FORE!" vor dem ankommenden Ball gewarnt? Wurde ein provisorisches Ball regelkonform nachgespielt?

Versteht mich ob der nicht zu akzeptierenden Ereignisse bitte nicht falsch, aber es kann doch nicht sein, dass da ein Golfball durch ein Fußballstadion fliegt und keiner spricht über Golf!

Wer mich kennt weiß, dass ich nicht nur gerne und viel Freizeit aktiv am Golfplatz verbringe, sondern ich bin eben auch ein praktizierender Fußballfan – vorzugsweise der Salzburger Dosenmannschaft. Viele findige Golfmanager versuchen in Ermangelung des eigenen Nachwuchses seit Jahren Fußballer zum Golfsport zu bewegen. Wobei man feststellen muss, dass sämtliche Footgolf-Aktivitäten ein schmähliches Schattendasein führen – Schwarze Festung nix dagegen. Vielleicht wäre es nunmehr langsam an der Zeit, dass man versucht mehr Golfer zum Fußball zu bewegen, dann würde ein einzelner geworfener Ball in einem Stadion auch nicht mehr so auffallen. Und der Rasen in den Stadien ist inzwischen so gut, dass man leicht ein bis zwei Golfbahnen darauf errichten könnte.

SCHÖNES SPIEL 🙂

Rücktrittsgolfer 

06 Dienstag Jun 2017

Posted by kazooo71 in Golfgedanken

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Bayern, Fussball, Golfbag, grüne, homosexualität, obama, Politik, Trump

Vor ein paar Wochen ist der langjährige deutsche Fußballprofi Phillip Lahm vom (von mir als äußerst unsympathisch empfundenen) FC Bayern zurückgetreten. Seither warte ich übrigens auf sein Coming Out, dass er eigentlich schwul ist. Mich nicht falsch zu verstehen, mir ist das relativ schezko ob wer schwul ist oder nicht. Mir fällt nur auf, dass sich kein aktiver Fußballer outet und beim Lahm bin ich mir ziemlich sicher, dass die Gerüchte wahr sind und er mit dem Jogi Löw ein Paar ist.

Laut Statistik müsste es eigentlich zur Zeit so um die 30 homosexuelle Spieler in der deutschen Bundesliga geben – in Österreich so um die 10. Aber weder in Deutschland noch bei uns gab und gibt es derzeit einen aktiven und offen bekennenden schwulen Kicker. Nicht viel anders sieht es in den vier europäischen Top-Ligen (England, Spanien, Italien und Frankreich) aus. Gibt es also gar keine schwulen Fußballer? Oder trauen sich die männlichen Fußballer ihr Coming Out nicht – aus Angst vor Repressalien und Anfeindungen durch Mitspieler.

Im Januar 2014, ein Jahr nach seinem Karriereende, outete sich der deutsche Nationalspieler Thomas Hitzelsberger. Hätte er selbiges noch während seiner Zeit als Profi gemacht, hätte er sich vor Hass und Häme in den Stadien nicht blicken lassen können. Frei nach dem tiroler Motto: „echte Mander sein nicht worm!“ Also versteckt man sich und liebt sich heimlich.

Bei Golf gibt es da eine Parallele! Die hat aber nix mit Sexualität zu tun, denn es gibt jede Menge schwule Golfer und diese müssen sich auch nicht verstecken. Es geht eher um das Problem mit dem Coming Out. Konkret geht es um Politiker, die als Leidenschaft Golf haben. Nur ganz wenige Politiker in Österreich outen sich in ihrer aktiven Zeit als Golfer! Im Gegensatz zu den US-Amerikanern wo Trump und viele seiner Vorgänger wie Obama oder die Bushes auch während der Amtszeit als Zeitausgleich gegolft haben, scheint es als ob in unseren Breitengraden Golf so sehr verpönt ist, dass man als Politiker nur „heimlich“ Golfen darf.

Ein inzwischen bekanntes Beispiel ist Eva Glawschnig – bis vor wenigen Tagen Chefin der österreichischen Grünen. Sie spielt seit vielen Jahren Golf – belegt durch ein Handicap von 11,5 im GC Diamond in Atzenbrugg in der Nähe von Tulln. Habt ihr vor ihrem Rücktritt bzw. bevor ich das hier geschrieben habe mitbekommen, dass Glawischnig golft – jetzt nach ihrem Rücktritt vermutlich noch mehr als vorher! In keiner öffentlichen mir bekannten Rede hat sie jemals dieses Hobby fallen lassen. In keiner Diskussion wurde sie aber auch damit konfrontiert. Jetzt gibt es für mich zwei Denkrichtungen: 1. Golfpolitiker genieren sich für deren Hobby oder 2. man möchte nicht haben, dass einem die Reporter noch bis auf den Platz folgen. Ich tippe leider auf ersteres, weil Politiker zu gerne die Mannen von der Presse um sich rum hat, als sich vor ihnen zu verstecken.

Der krude Gedanke muss also sein: im Sport der Reichen soll man sich dem Wahlvolk nicht zeigen, sonst denken die Nicht-Reichen Wähler, dass ich reich bin und wählen mich dann nicht.

Auch wenn Blödsinn, diesen elitären Nimbus wird Golf nicht und nicht los. Ein Politiker könnte sich das teuerste Mountainbike kaufen, keiner würde sich beschweren. Politiker können jagend durch die heimischen Wälder streifen, wo der Abschuss eines Hirsches mehr kostet als 3 Golfjahre inkl. einem neuen Schlägerset, jeder Menge neu gekaufter (weil verlorener) Bälle und einer einwöchigen Golfreise ins Ausland. Auch der Segel- und der Reitsport sind definitiv keine billigen Hobbys, dennoch wird sich ein Politiker leichter sagen getrauen, dass er am Wochenende yachtend zum See fährt oder hin und wieder sich auf ein Pferd setzt, als dass er bzw. sie 18 Bahnen spielt.

Ca. 5% der österreichischen Bevölkerung ist homosexuell, ca. 1% der Österreicher spielt Golf. Viele davon heimlich und manche sogar in Kombination. Ich bin für ein Coming Out – egal ob Politiker oder Normalsterblich! Wir leben in einer Gesellschaft wo jeder seine Vorlieben soll ausleben dürfen, solange niemand dadurch geschädigt wird. Golf und Schwulsein schädigt definitiv niemanden! Alles sind ganz normale Menschen und manche haben sogar ein

SCHÖNES SPIEL 🙂

P.S.: Philipp Lahm hat übrigens bei seinem letzten Auftritt in München ein Golfbag im FC Bayern-Design geschenkt bekommen!

Badeschluss 2016!

08 Dienstag Nov 2016

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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3er-Holz, böhmerwald, Costa Rica, Driver, europa, Fussball, Gefängnis, Gericht, handicap, Nicaragua, Optimismus, Rechtsanwalt, salzburg, Zukunft

Es ist wieder soweit! Das ist der letzte Blog-Eintrag für dieses Jahr und somit das Ende meiner inzwischen 8.Golfsaison! Ich verlasse heute wie jedes Jahr für mehrere Wochen den grau-feuchten November Europas. Diesmal fliegen Karin und ich nach Mittelamerika – genauer gesagt nach Costa Rica und Nicaragua, um dort in die angeblich abwechslungsreichste Fauna und Flora der Erde einzutauchen. Ich werde bei einem kühlen costaricanischen Bier am pazifischen Strand an Euch denken und die mehrmonatige golflose Zeit durchaus genießen.

Fazit: Ein sportlich katastrophales Golf-Jahr liegt hinter mir! Mir geht’s wie meinem Lieblingsfussballverein RB Salzburg: ein Jahr ohne Hochs dafür einige schreckliche Tiefs. Böse Zungen behaupten, dass ich diese Saison so schlecht gespielt habe, dass ich sogar den Griff meiner Ball-Angel erneuern müsste. Jedenfalls erneuern musste ich mein geliebtes 3er-Holz, welches mich mit einer unglaublichen Präzession seit Anbeginn meines nunmehr 8-jährigen Golfer-Lebens begleitet hat. Nachdem ich Putter, alle Eisen, 5er-Holz und Driver schon in früheren Jahren gewechselt habe, war es der letzte Schläger seiner Art! An mein neues 3er-Holz muss ich mich erst gewöhnen – es könnte aber eine gute Partnerschaft daraus entstehen. Vor allem weil gegen Ende der Saison, mir auch dank ihm, doch noch ein paar richtig coole Runden ausgekommen sind. Im Gegensatz zu meinem Driver, der heuer das ganze Jahr nicht mitspielen durfte und zu Hause im Heizraum wie in einem Gefängnis gehalten wurde. Nächstes Jahr bekommt er Freigang – mal sehen ob er mich wieder so enttäuscht wie vorletztes Jahr?

Mein Handicap liegt zwar inzwischen auf 12,4 aber ich war im Laufe des Sommers gefühlt bei einer 20. Bei Turnieren bin ich eher auf Seite 2 zu finden gewesen und würde ich als Präsident nicht meist selbst die Siegerehrungen moderieren, würde ich gar nicht mehr auffallen. Das diesjährige „annual Golf-Tournament“ gegen meine Golffreundin Christoph habe ich zwar mit einer fulminanten Aufholjagd gewonnen, aber nicht weil ich so stark war, sondern weil der Christoph gegen Ende der Saison geschwächelt hat. „Den“ Wanderpokal musste ich dagegen dem Jochen überlassen und im clubinternen Matchplay bin ich schon in Runde eins ausgeschieden. Ausser mit dem Jochen, dem Christoph und meiner Karin hatte ich auch mit vielen anderen Menschen durchaus schöne und ereignisreiche Stunden am Platz. Natürlich mit meinen Eltern und dazu mit Adi, Albert, Alex, Armin, Bernd, Christian (3*), Edgar, Enzio, Ernestine, Franz, Günther, Hans, Irmgard, Jutta, Kenny, Kurt, Manfred, Marcela, Michaela, Nicky, Norbert, Peter, Rainer, Reinhold, Roland, Rosemarie, Sabina, Sandra, Sven, Tobias, Ulrike, Uwe und Walter und das sportliche Highlight – die heurige Golfreise mit meinem Papa, meinem Göd und neu meinem Cousin Hannes nach Tschechien! Neben den 5 Super-Plätzen in Tschechien (Pilsen, Königswart, Karlsbad, Franzensbad und Marienbad) sind mit GC Ennstal-Liezen, dem GC Klopeinersee, dem Golfcourse St. Veit/Längsee, dem GC Wolfsberg und dem GC Schloss Ernegg auch noch 5 neue österreichische Plätze auf meiner „Golfkarte“ dazugekommen. Ebenfalls neu, dass im Golfpark Böhmerwald vor ca. 2 Wochen das erste Querfeldein-Turnier stattgefunden hat – somit wurde der Platz in einer völlig neuen Bahnenkonstellation gespielt: Ergebnis = sehr sehr lustig! Aber wie im Vorjahr halte ich fest: das schönste am Golf ist gar nicht das Golf – es sind die Menschen die es mit Dir teilen!

Aber wie die meisten von Euch inzwischen wissen, habe ich ja nicht nur ein sportliches Engagement am Golfplatz, sondern seit 2015 auch als Präsident des GC Böhmerwald und seit August diesen Jahres gemeinsam mit meinem Kollegen Christian Keuschnig als Geschäftsführer der Golfpark Böhmerwald GmbH & CoKG. Wir haben da ein schwieriges Erbe angetreten und vor allem haben wir betriebswirtschaftlich noch viele Baustellen an denen wir arbeiten. Extrem auch die vielen Rechtsstreitigkeiten vor Gericht die aber alle zu unseren Gunsten entschieden wurden. Das mein Vater Rechtsanwalt ist und zugleich Golfer – half in der Sache natürlich sehr. Ich habe 44 Jahre alt werden müssen, dass ich ihn mal als Anwalt vor Gericht brauche. Auch wenn die Prozesse zu unseren Gunsten entschieden wurden bzw. die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft eingestellt wurden, diese Erfahrung hätte ich im Leben nicht wirklich gebraucht. Aber wenn es Ungerechtigkeit gibt, falsche Anschuldigungen und Ehrenbeleidigungen, dann muss ich mich wehren.

Der Rechtsstreit mit Geiger und die persönlichen Empfindlichkeiten so manch anderer, haben uns in unserer Entwicklung schwer gehemmt. Aber nichts destotrotz haben wir heuer unseren Mitgliedern und Gästen einen ziemlich coolen Golfplatz zur Verfügung gestellt. Das Feedback darüber war genial und diese positive Mundpropaganda hilft ungemein! Die Zusammenarbeit mit Gemeinde, Verbänden, Schulen, Zeitungen und anderen Vereinen trägt erste kleine Früchte und auch wenn noch Fehler passieren, ich bin inzwischen soweit, dass Wort „Zweck“ aus dem Wort „Zweckoptimismus“ zu streichen.

Man mag mir vorwerfen ein unverbesserlicher Optimist zu sein und ich weiß, viele hätten schon im vergangenen Winter den ganzen Krempel hingeworfen. Aber ich bin hart im Nehmen, ehrgeizig, durchaus diplomatisch und finanziell von niemandem abhängig. Es gilt für mich das Motto: Aufgegeben wird nur ein Brief!

Bevor du den Brief aufgeben kannst, musst du ihn aber zuerst schreiben. So ist das auch beim Bloggen! Zuerst brauchst eine Idee, dann die Zeit zum Schreiben und dann die Leser! Und für die vielen – mir oft unbekannten Personen – hier und heute ein kleines Dankeschön, dass ihr mich begleitet und mir wegen der Rechtschreibfehler die mir passieren ein Auge zudrückt. Wir sehen uns hoffentlich im April 2017 mit weiteren kleinen, satirischen, ungewöhnlichen und manchmal nachdenklichen Geschichten aus meiner wunderbaren Welt des Golf!

SCHÖNEN WINTER 🙂

P.S.: Mal schauen ob nach dem Golfer Obama der Golfplatzbauer Trump der nächste US-amerikanische Präsident wird?

Golf verbindet – Fußball entzweit!

05 Dienstag Jul 2016

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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österreich, Bier, england, Fans, Fussball, Guinness, Irland, Island, mühlviertel, München, Pub

Die EURO2016 ist kurz vor dem Ende und jetzt wo wir Österreicher nicht mehr dabei sind, kann man sich mit Bier und Chips getrost zurücklehnen und den anderen dabei zusehen, ob sie bessere Kika sind, als der der behauptet hat, ein Kika zu sein. War leider ein kurzes Vergnügen für unsere Nationalmannschaft und 5 schlechte Halbzeiten im Verhältnis zu einer guten, werden halt mit dem Ausscheiden bestraft. Wenigstens habe ich die eine gute Halbzeit gegen Island in Paris live miterlebt.

Mit dem österreichischen Ausscheiden könnte ich jetzt auch wieder etwas objektiver an die Sache rangehen. Aber nein – jeder hat dennoch so seine fußballerischen Favoriten: Ich zum Beispiel helfe bei EM & WM für gewöhnlich immer zum Ausrichter, denn ich finde, dass die heimischen Fans möglichst lange in den Genuss kommen sollten, die eigene Mannschaft zu sehen und ihnen zuzujubeln. Neben dem Veranstalterland helfe ich zu den Underdogs, weil wenn die Großen über die Kleinen stolpern – David gegen Goliath quasi – dann sieht man, dass nicht immer der Favorit zwangsläufig auch der Bessere sein muss. Motivation für die vielen Kleinen da draussen, dass man mit Fleiß, Konzentration, Willen und Glück auch mal in die Top-Liga kommen kann. Und der Bezwungene darf demütig vom hohen Ross herabsteigen!

Dann helfe ich trotz #BREXIT zu den britischen und irischen Mannschaften. England hat den Fußball erfunden, beherbergt seit Jahren die beste Liga der Welt und dennoch schafft es die Nationalmannschaft nicht um die Burg, seit 1966 einen Titel zu gewinnen. Ich würde es den englischen Fans von ganzem Herzen gönnen – vor allem weil sie die besten Sänger sind! Mit Irland verbindet mich bis auf den Umstand, dass ich vor 2 Jahren dort eine Woche Golfen war nur, dass ich sehr sehr gerne Guinness-Bier trinke und ich mit dem Michael Collins einen sehr lieben irischen Freund hatte, den ich mit meinem Umzug ins Mühlviertel leider ein wenig aus den Augen verloren habe. Jener Michael hat mich vor 14 Jahren aber einmal in München zu einem Fußballspiel in ein Irish Pub geschleppt. Dort hat Irland gegen Spanien anlässlich der WM in Südkorea und Japan gespielt und verloren. Darüber habe ich in diesem Blog schonmal berichtet. Jedenfalls habe ich noch nie so eine geniale Stimmung bei einem Fußballspiel außerhalb eines Stadions erlebt und drum werde ich wohl immer Irlandfan bleiben. Außer sie spielen gegen Österreich!

Daran sieht man, Fußball hat schlussendlich einen trennenden Charakter, denn wenn einer aus unerfindlichen Gründen zur gegnerischen Mannschaft hilft, löst das bei mir nur unverständliches Kopfschütteln aus! Wie bitte kann man Rapid- oder Bayern-Fan sein? Da muss doch in einem Gehirn etwas falsch programmiert worden sein? Selbiges denkt sich der Bayern-Fan über einen 60er oder der Rapidler über die Austria.

Im Gegensatz zum Fußball ist Golf das genaue Gegenteil, denn hier wird das Verbindende über das Trennende gestellt. Man freut sich nicht, wenn der Gegenspieler eine Ball verhaut, sondern man leidet ein wenig mit, weil man weiß, dass schon  beim nächsten Schlag man selbst der Betroffene sein könnte. Wenn dem Gegner ein guter Schlag gelingt, dann freut man sich sogar und gratuliert höflich. Bei großen Golf-Turnieren jubeln Fans unterschiedlicher Nationen gemeinsam, wenn einem der Stars ein guter Schlag gelingt. Im Fußball schier undenkbar!

Aber vielleicht ist das ja der Grund, dass Fußball so viel mehr beliebter ist als Golf? Vielleicht müsste man Golf ja etwas aggressiv machen, etwas dreckiger? Mit versteckten Fouls, mit Zeitschinden, mit Schiedsrichterbeleidigungen, mit Schwalben, mit gelben und roten Karten und mit dem unsympathisch jammernden Gesicht vom CR7?

Nix da! Golf ist – so wie es ist – ein genialer Sport! Es soll bleiben wie es ist: freundschaftlich, ehrlich, spannend, abwechslungsreich, schwierig und ein

SCHÖNES SPIEL 🙂

P.S.: Bei der WM 2006 habe ich nicht zur Heimmannschaft geholfen!

Gesetzt dem Fall es gibt Regeln!

14 Dienstag Jun 2016

Posted by kazooo71 in Golfgedanken

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Schlagwörter

Österreich, demokratie, Erziehung, Fussball, Regeln, Schläger, Scorekarte, Stammtisch, USA, Volk

Österreich ist global betrachtet ein kleines unwichtiges aber auf jeden Fall wunderschönes Land. Seine Bewohner sind oft kleinkariert, aufmüpfig, gashaxig und durchaus schmähbeladen. Wir denken von uns selbst der Nabel der Welt zu sein, können aber über uns selbst Witze machen. Wir leben in der insgeheimen Hoffnung, dass unser Land wieder einmal so groß ist wie im Jahre 1913 und wir in naher Zukunft Fussballeuropameister und kurz drauf -weltmeister werden. Auswärtige dürfen uns gerne besuchen, aber nur zu touristischen Zwecken – sprich temporär! Die die länger bleiben, sind uns grundsätzlich suspekt. Außer besagter Zuagroaster setzt sich nach der Sonntagskirche mit an den Stammtisch beim Wirtn, kann akzentfrei Andreas-Gabalier-Lieder mitsingen, engagiert sich aktiv bei der heimischen Volkstheatergruppe und isst (wenn geht) täglich paniertes Essen!

Eigentlich alles ganz einfach, nur leider funktioniert das nicht so wie man es sich vorstellt. Es gibt Menschen, die

  • essen gar kein Fleisch,
  • glauben nicht an den christlichen Gott,
  • finden den Gabalier schrecklich und
  • haben keinen Nerv für Laienschauspiel

Ist so eine Person dann unintegrierbar? Blöd gelaufen, denn ich kenne solche Österreicher und sogar ich selbst kann zumindest 2 der 4 eben genannten Punkte auf mich selbst anwenden. Müssen wir jetzt auswandern? Wer bestimmt eigentlich was man zu denken hat und was nicht? Ist der Mainstream das Maß der Dinge?

Meine Eltern und Großeltern haben mich dazu erzogen eigenständig zu denken und zu handeln. Sie haben mich zu Ehrlichkeit erzogen, zu einem Menschen der einen Rundumblick auf sein Umfeld hat und dem die Dinge nicht einfach nur egal sind. Ich mag es nicht, wenn es nur schwarz und weiß gibt, weil dazwischen 1.000.000 Farben liegen. Ich zwinge niemanden meine Meinung auf – vor allem deshalb, weil auch meine Meinung falsch sein kann oder meine Meinung sich durch verschiedenste Einflüsse ändern kann.

In einer Gesellschaft gibt es Regeln an die wir uns halten müssen und manche an die wir uns allein schon aus moralischen Gründen halten sollten. Aber wir leben in einer Demokratie und jeder einzelne hat in einer Demokratie das Recht auf seine eigene Meinung. Es kann auch jeder sagen was er denkt, solange er niemanden in seiner Ehre beleidigt, eine Straftat begeht oder es die blanke Unwahrheit ist. Auch kann jeder das glauben was er denkt.

Das gute an einer gesunden Demokratie ist, dass die Mehrheit entscheidet. Das kann den einzelnen ärgern, aber so ists halt mal! Unsympathisch ist, wenn sich die Bevölkerung in 2 polarisierende Lager spaltet – denn dann wird der Konsens und das Verständnis der Minderheit immer schwerer. Nehmen wir doch als Bespiel die USA. George DoubleU und Obama könnten als Präsidenten gegensätzlicher nicht sein und beide haben die USA soweit auseinandergespalten, dass Republikaner und Demokraten sich 16 Jahre später gegenseitig verachten. Die aktuellen Vorwahlerfolge eines Donald Drumpf (#makedonalddrumpfagain) sind ein Sinnbild für den katastrophalen Zustand dieser Demokratie.

Die Grundlage einer jeden Demokratie sind Wahlen! Hier entscheiden wir „das Volk“ wer unsere Repräsentanten sind und was die zum Tun oder gefälligst zum Lassen haben. Wahlen sind für mich das höchste und schützenswerteste politische Grundprinzip und seit ich wählen darf, habe ich noch keine einzige Wahl versäumt. Wenn ich jetzt höre, dass bei der letzten Wahl geschlampt wurde, dann bekomme ich einen richtigen Hals. Bei Wahlen wird nicht geschlampt! Da gibt’s Regeln, da gibt’s Vorgaben, da gibt’s ganz genau dokumentierte Abläufe, da gibt’s Mehraugenprinzip – da hat niemand irgendwie irgendwas zu schlampen!

Ich mag dieses Österreich sehr! Was ich aber gar nicht mag ist dieses Freundschaftsgewurschtle, dieses „a bissi wos geht oiwei“, dieses „wird schon niemanden auffallen“ und in letzter Zeit: „das übernimmt mein Anwalt“. Tricksen wo geht – immer zum eigenen Vorteil.

Auch im Golf gibt es Regeln, an die sich jeder Golfer halten muss. Wie wird gezählt, was passiert wenn man seinen Ball im Wasser versenkt oder wie viele Schläger darf man mit auf die Runde nehmen. Bis ins letzte kleine Detail hat man das Spiel reglementiert und komischer weise halten die Golfer sich daran, auch weil sie sich gegenseitig überwachen. Wehe einer wird beim Tricksen erwischt – dann lodert schon fast der Scheiterhaufen. Bei jeder noch so unwichtigen sonntäglichen Hobby-Runde wird haargenau beobachtet und entschieden, es geht ja um viel: wer zahlt den Drink im Clubhaus!

Wir verlassen uns drauf, dass alle die Regeln einhalten. Das ist so ähnlich wie der Vertrauensgrundsatz der Autofahrer. Der Straßenverkehr würde nicht funktionieren, wenn sich nicht alle an die gleichen Regeln halten. Grundsätzlich gehen wir alle von der Regeltreue aller Beteiligten aus, von der Ehrlichkeit aller: ob beim Autofahren, beim Golf oder eben bei Wahlen.

Wenn ein anderer sich beim Autofahren nicht an die Regeln hält, dann kann ichs mit dem Leben bezahlen. Wenn bei Wahlen geschlampt wird, dann verlieren wir unseren Einfluss auf die Entwicklung unserer Republik. Wenn im Golf wer eine 7 statt einer 8 auf die Scorekarte schreibt, dann hat er einen Punkt mehr. Ich mag grundsätzlich keine Trickser, aber der Aufschrei bei geschlampten Wahlen sollte um ein 1.000faches höher sein als im Clubhaus. Aber wie es scheint, sind die Wichtigkeiten für so manche in meiner näheren golferisches Umgebung genau anders gelagert. Denen wünsche ich weiterhin ein

SCHÖNES SPIEL 🙂

P.S.: Danke an dieser Stelle an den scheidenden Bundespräsidenten Dr.Heinz Fischer für den Brief, den er uns zurückgeschrieben hat! Politiker können scheinbar auch anders!

Golf mit Migrationshintergrund

08 Dienstag Sep 2015

Posted by kazooo71 in Golfgedanken

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Schlagwörter

afrika, alaba, Fussball, golfclub, mühlviertel, piesendorf, salzburg, syrien

Gescheitloch wie ich bin, habe ich vor 2 Wochen in diesem Blog das Vereinsleben in einem Golfclub erörtert, die Woche davor den Einfluss des demographischen Wandels durch die Überalterung. Wenn man sich die Bevölkerungsentwicklung in Österreich ansieht, kommt aber noch ein dritter Faktor dazu: Zuwanderung!

Ich denke bevor wir in dieses aktuell so brennend diskutiere Thema einsteigen, können wir uns darauf einigen, dass Österreich zur Zeit eines der reichsten Länder der Welt ist. In unserem Land herrscht seit nunmehr 70 Jahren Frieden, Österreich gilt als sicher und politisch stabil. Wir verfügen über eine gesunde Umwelt, eine nahezu perfekte Infrastruktur, ein hohes Bildungsniveau, einzigartige soziale Absicherung, ein unglaubliches Freizeitangebot, Religons- und Meinungsfreiheit, viele offene Arbeitsplätze, ein relativ faires Steuersystem und Wasser, welches man direkt aus der Leitung trinken kann – ein nicht zu unterschätzender Umstand, den ein Großteil der Welt von zu Hause nicht kennt! All die genannten Dinge sind Gründe warum heute Menschen aus anderen Ländern zu uns fliehen und die uns gerade soviel Kopfzerbechen bereiten. Das reiche Österreich wirkt wie die gesamte EU oder auch die USA wie ein Magnet auf die Menschen in den armen Ländern Schwarzafrikas oder dem zerbombten Syrien.  Ich möchte heute nicht darüber berichten, wie man das Flüchtlingsproblem in den Griff bekommt, dafür weiss ich zu wenig über die komplexen Hintergründe. Ich gebe aber zu bedenken, dass vor 80 bis 90 Jahren viele Österreicher selber auf der Flucht waren, weil zu der Zeit in unserem Land Terorristen und Massenmörder am Werk waren. Diesen Menschen wurde im Ausland geholfen und nach dem Krieg hat unter anderem der US-amerikanische Marshallplan dem am Boden liegenden Österreich und der teilweise hungernden Bevölkerung auf die Sprünge geholfen.

Aktuell haben wir also einen Flüchtlingsstrom aus dem Nahen Osten und Afrika. In den 90er-Jahren flohen die Menschen in Massen vom Krieg am Balkan. Dazu kommen Gastarbeiterströme aus der Türkei (1980er), aus Deutschland (2000er), aus Jugoslawien (1990er) oder aus Ungarn (primär im Burgenland), Menschen die sich in unserem schönen Land sesshaft gemacht haben. Damit kommen Namen wie Korkmaz, Pehlivan, Junuzovic, Kavlak, Özcan, Garics, Dragovic oder Arnautovic in unsere aktuell so erfolgreiche Fußballnationalmannschaft. Dazu haben sich die Vorfahren vom David Alaba, Ruben Okotie oder dem Thomas Vanek auch mal auf dem Weg zu uns gemacht. Und früher waren in der prominenten österreichischen Sportgeschichte Namen wie Matthias Sindelar, Herbert Prohaska, „Ossi“ Oczwirk, Ivica Vastic, Walter Zeman, Mirna Jukic oder Emese Hunyady. Alles österreichische Sportgrössen mit Migrationshintergrund, deren ursprünglichste Wurzeln im habsburgisch regierten Vielvölkerstaat liegen.

Und heute kommen also Inder, Chinesen, Italiener, Kosovaren, Griechen, Nigerianer, Syrer, Bosnier, Polen, Ukrainer, Dänen, Ägypter uvm. zu uns ins Schnitzelland, um hier zu arbeiten, zu (über)leben, zu lernen, zu wohnen und auch um von unserem Wohlstand zu profitieren. Ich bin relativ schmerzbefreit wenn es darum geht ob unser „Boot voll ist“ oder nicht. Denn hier im hinteren Mühlviertel gibt es ungefähr so viele Ausländer wie im Tschad Wasser. Einzig was mich wirklich stört ist die Tatsache, dass wenn schon die Menschen zu uns kommen, man diese nicht sofort in den Arbeitsprozess integriert! Dadurch bekommen die Menschen eine Aufgabe und vor allem zahlen sie dann sofort Steuern in unser Sozialsystem ein. Mir fallen allein hier in der Umgebung sofort 3 Projekte ein, wo man jede Arbeitskraft brauchen und sinnvoll nutzen könnte. Bevor man Steuergelder in die Rettung von maroden Banken verschwendet, würde ich Geld für schnellstmögliche Integration locker machen. Und für die Daheimgebliebenen sollte der Rest des Geldes als neuer Marshallplan nach Afrika fließen, sodass sie sich erst gar nicht in die hinigen Boote setzen, die sie über das Mittelmehr nach Europa bringen.

Aber viele Menschen sind jetzt eben schon da und ich denke nicht, dass die gerne wieder in die zerbombten syrischen Häuser zurückkehren. Der Bund sollte den Gemeinden die Flüchtlinge nicht aufzwingen – wer will wird gefördert. Und wenn Sie schonmal da sind, dann sollten sie wie oben geschrieben gefälligst auch arbeiten „dürfen“. Sie sollten die Sprache lernen und am besten Englisch gleich mit dazu. Sie sollten unsere Gepflogenheiten und unsere Regeln lernen. Sie sollten sich nicht verstecken, sondern den Kontakt mit den Österreichern suchen. Vor allem die Kunst und der Sport können sprachliche und kulturelle Barrieren überwinden. Nicht jeder zugewanderte Ukrainer wird singen können wie die Netrebko und nicht jeder Ghanese kicken wie der Alaba, aber für den USK Piesendorf in der zweiten Salzburger Landesliga Süd ist jeder Ungar eine Bereicherung.

Und was ist mit Golf? Auch hier brauchen wir dringend Nachwuchs! Problem ist, dass wenn Du nächtens als Flüchtling vor 6 Monaten noch im Schlauchboot von der türkischen Küste Richtung Lesbos unterwegs warst oder eingepfercht in einem Laster durch Ungarn rollst, dann verschwendest Du relativ wenig Gedanken auf sowas Unwichtiges wie Golf. Noch dazu sind Syrer oder Liberianer nicht als Nationen begnadeter Golftalente berühmt. Dazu müssten wir schon auf irische und britische Boatpeople hoffen.

Scherz beiseite – is eh viel zu ernst das Thema! Aber die Frage muss erlaubt sein: können wir ausländische Mitbürger – oder noch allgemeiner gehalten: können wir „Zugezogene“ über den Golfclub in die lokale Gesellschaft integrieren? Natürlich war ich kein Flüchtling, aber ich bin selbst vor 10 Jahren aus München kommend ins Mühlviertel zugezogen. Unter anderem hat Golf mir geholfen hier integriert zu werden. Noch dazu habe ich durch Golf hier einen meiner besten Freunde gewonnen!

Warum sollte das bei anderen nicht funktionieren? Golfer sind durchaus gebildete Personen, reisen viel und sind für gewöhnlich nicht fremdenfeindlich. Die Chance auf Integration ist also durchaus gegeben. Muss ja nicht gleich sein, aber wer weiß, vielleicht heissen ja die übernächsten österreichischen Golfprofis Okwene Akawumbo und Fatima Rosenkogler. 

Beiden wünsche ich schon heute ein 

SCHÖNES SPIEL 🙂

P.S.: Warum haben im Gegensatz zu uns es unsere Eltern und Großeltern in den 90er-Jahren geschafft, die Massen an Flüchtlingen aus dem Balkankrieg aufzunehmen? Ohne Zeltstädte, ohne Containersiedlungen hinter Zäunen, ohne Tote in einem Hendltransporter und ohne gleich als „Gutmenschen“ verschrieen zu sein!

Bulgarien für Anfänger

23 Dienstag Jun 2015

Posted by kazooo71 in Golfsatire

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

bulgarien, Fussball, goldküste, golfurlaub, Hotel, sofia

Wenn auch nur einer der anwesenden geschätzten Leser dieses Golfblogs sich zutraut, ein Stegreif-Referat – seien wir gnädig – von 10 minütiger Dauer über Bulgarien zu halten, ohne davor Wikipedia quälen zu müssen, dann ziehe ich ehrfürchtig meinen inexistenten Hut. Denn für gewöhnlich wissen wir inneralpinen Mitteleuropäer über dieses Land im europäischen Osten so gut wie gar nix. Und für gewöhnlich sind wir uns nicht mal sicher ob Bulgarien im Süden an Rumänien grenzt oder im Norden. Jenes Rumänen mit dem dieses Bulgarien übrigens immer gemeinsam erwähnt wird – als ob es alleine nicht könnte. Das ist so ähnlich wie wenn man immer Österreich-Ungarn sagen würde – das macht doch auch keiner (mehr).

Jedenfalls bin ich einmal in mich gegangen und habe mir überlegt, was ich eigentlich von diesem Land am Rande Europas weiß oder zu glauben vermute.

Ich weiß, dass Bulgariens Hauptstadt Sofia heißt und ich kenne noch die Städte Burgas, Plowdiv (oder Plovdiw) und Varna (oder Warna). Die 3 letztgenannten kenne ich als praktizierender Fußballfan aus diversen Europacupergebnisslisten, sonst würd ich davon vermutlich auch noch nie was gehört haben. Selbiges gilt für Bansko, wobei mir dieser Ort nur was sagt, weil dort mal Weltcup-Skirennen stattgefunden haben. Aber wo das genau ist, wie das dazugehörige Gebirge heißt (und sowas braucht man für Skirennen) – keinen Schimmer.

Die Größe des Landes würde ich mal Richtung Österreich schätzen und die Einwohnerzahl liegt vermutlich um ein 1/4 niedriger als bei uns. Aber wie gesagt, nur geschätzt. Frei nach Stadt, Land, Fluss krame ich jetzt in meinem Gehirn nach den Gewässern und ich weiß, dass Bulgariens „Goldküste“ am Schwarzen Meer liegt und die Donau die Grenze zu Rumänien bildet. Sonstige Flüsse – geschweige denn Seen: Fehlanzeige, zumindest in meinem Gehirn.

Dafür hat mein Gehirn aber ein paar andere wertvolle Daten über den Balkanstaat gespeichert: Seit 2005, 6 oder 7 Mitglied der EU aber noch ohne €uro. Man spricht bulgarisch und schreibt selbiges kyrillisch. Drum steht in meinem Reisepass neben den griechischen Buchstaben nämlich noch eine Schrift, die schwerlich zu entziffern ist. Historisch kenne ich nur die Hauptdaten und diese ohne Jahreszahlen: Teil des Griechischen/Mazedonischen Reiches, dann des Römischen Reiches (Thrakien), dann des Osmanischen Reiches und dann kamen als Besatzungsmacht vermutlich wir Habsburger aus dem Norden oder die Russen aus dem Osten; das weiß ich jetzt definitiv nicht. Ich tippe eher auf die Russen, denn warum sonst schreiben Sie in Bulgarien kyrillisch und hätten sie in den beiden Weltkriegen auf Seiten der Mittelmächte gekämpft?

Wie wir aus der Geschichte wissen, ist den Mittelmächten der Endsieg in beiden Weltkriegen knapp misslungen und drum ist spätestens 1945 der Russe mit seiner Roten Armee in Sofia und Umgebung eingefallen, hat den real-existierenden Kommunismus gelauncht und stand damit bis ins Jahr 1990 als Warschauer Pakt vor unserer Tür. Von 1945 bis 1990 weiß ich über Bulgarien rein gar nix. Denn während es in anderen osteuropäischen Ländern immer mal wieder den Anflug von Volksaufstand und/oder Revolution gab (erwähnt an dieser Stelle der Walesa Lech und seine Solidarnosc in Polen, Volksaufstände in Ungarn und der Tschechoslowakai usw.) war Bulgarien nicht existent. Und im Gegensatz zum großen Bruder Rumänien, wo Graf Dracula und später ein gewisser Ceaușescu sein kommunistisches Unwesen trieb, kann ich über Bulgarien nicht einmal sagen, wer da zum Schluss der amtierende Vorsitzende des ZK war, den das Volk aus dem Palast des Volkes in Sofia gejagt hat. Mein persönlicher Dank an dieser Stelle an den Russen mit dem Leberfleck am Hirn, der mit seinem Weitblick und Mut unsere Welt so stark verändert hat.

Jedenfalls ist Bulgarien seit 1990 jetzt eine Republik, Mitglied der EU und hat 1994 den Deutschen bei der WM in den USA im Viertelfinale eine peinliche Niederlage beschert. Tore schoss damals ein gewisser Christo Stoitschkow, zugegeben neben Balakov und Berbatov einer der wenigen Bulgarischen Namen die ich kenne, dummerweise alles Fußballer – was allgemeinbildnerisch ganz schön peinlich ist. Den Tibor (oder so ähnlich) Ivanov kenn ich auch noch – der hat in den 90er-Jahren mal bei Rapid oder der Austria gekickt. Den hab ich mir gemerkt, weil wir damals immer gesagt haben: „der ist so schiach, den mag vermutlich nicht mal seine Mama schmusen!“ Aber das ist lange her und ich war jung und brauchte das Geld.

Aber sonst fällt mir wirklich kein berühmter Bulgare ein! Und für Ringen, Damenrodeln, rhythmische Sportgymnastik und dopingbelastetes Gewichtheben – Sportarten wo Bulgarien vielleicht gut ist, interessiere ich mich Nullinger. Auch kenne ich keinen bekannten bulgarischen Golfer – geschweige denn wusste ich vor wenigen Monaten nicht einmal, dass es in Bulgarien gute Golfplätze gibt.

Und nun stehe ich hier, im wirtschaftlich ärmsten Land der EU über das ich so gut wie gar nix weiß. Ich stehe auf einem Golfplatz an der Goldküste des Schwarzen Meeres. Das Wetter kann besser nicht sein, das Hotel ist der pure Luxus und die 3 Golfplätze die sie hier gebaut haben, gehören mit zu dem besten was der Golfsport weltweit (!!!) zu bieten hat.

Ich bin also wieder mal mit Papa und Göd auf unserer alljährlichen Golfreise. Wie es mir diese Woche ergangen ist, berichte ich dann nächsten Dienstag und dann weiß ich hoffentlich mehr über dieses Land. Einstweilen wünsche ich euch Daheimgebliebenen ein

SCHÖNES SPIEL 🙂

P.S.: JETZT sind mir (ohne Nachzuschauen) doch noch zwei berühmte Bulgaren eingefallen! Der Cristo – der der die Gebäude einpackt und der Skifahrer Kilian Albrecht – obwohl der nicht wirklich als Original Bulgare durchgeht.

Tiger Woods Niedergang

28 Dienstag Apr 2015

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Schlagwörter

Anfänger, Eltern, Fussball, Golfplatz, hermann maier, Skifahren, Tennis, tiger woods

Je nachdem wann man geboren ist, hat man einen Sportler im Kopf, den man als den oder die beste/n seiner/ihrer Zunft auserkoren hat. Auch wenn ich in jungen Jahren noch den Ingemar Stenmark auf FS1 und danach den Alberto Tomba sogar hin und wieder live gesehen habe, ist (und bleibt) für mich der beste Skifahrer aller Zeiten trotzdem der Herminator.

Wenn ich mit meinem Onkel Xander über Fussball rede, dann behauptet der, dass der beste und einzig wahre Kicker der Erde immer der Pelé sein wird. Ich wiederum – ganze 26 Jahre jünger als mein Onkel, muss sagen, dass mir der Diego Maradonna dann doch nochmal der bessere war. Und auch der Zinedine Zidane war ein grenzgenialer Kicker – auch wenn sein Kopfstoss zum Abschluss seiner Karriere nicht so der Geistesblitz war.

Auch beim Tennis, beim Radfahren, beim Skispringen hatten wir unsere Helden. Entweder weil es Österreicher waren oder weil sie – wie der Agassi – einfach so peinliche Klamotten trugen.

Als ich in der 80er-Jahren zum erstem Mal mit Golf konfrontiert wurde, waren Namen wie Jack Nicklaus, Nick Faldo, Seve Balesteros oder Greg Norman in den Medien. Aber diese Leute haben mir nicht wirklich was gesagt und Golf war ,im Gegensatz zu Fussball oder Tennis, im ORF-Fernsehen überhaupt nicht sichtbar.

Medial spannend wurde Golf erst, als ein gewisser Eldrige Woods auf der Bildfläche erschien. Besser bekannt unter seinem „Künstlernamen“ TIGER. Nicht nur, dass der Tiger Afro-Amerikaner war (und immer noch ist) und damit im „Weissen-Sport“ Golf aufgefallen ist, wie ein SPÖ-Wähler in Tirol, nein, noch auffälliger als seine Hautfarbe war, er hat einfach alles gewonnen, was es im Golfsport zu gewinnen gibt. Nike hat sich bald als Hauptsponsor eingestellt und machte Mr.Woods zu einem ihrer globalen Vorzeigesportler! Der Ritterschlag im Sport – nicht nur in finanzieller Hinsicht.

In Österreich setzte der Golfboom vor ca. 30 bis 25 Jahren ein. Genau zu der Zeit wurden in Österreich eine Vielzahl an neuen Golfplätzen gebaut. Viele Hobby-Tennisspieler haben damals den einen Schläger aus Graphit durch ein ganzes Schlägerset aus einer Chrome-Nickel-Edelstahl-Legierung getauscht. Meine Eltern gehörten zu dieser Kategorie und wie viele Kinder der ersten Golfgeneration, wollte man auch mich zum Golf motivieren. Die Platzreife-Prüfung habe ich noch gemacht, aber danach waren einfach andere Dinge wichtiger: Mädels, Furtgehen, Computer, Eishockey und Freunde. All das hab ich am Golfplatz nicht gefunden. Golf war von Anfang an was für „alte“ Menschen und für einen 17jährigen sind 35jährige Menschen bereits uralt – besonders dann, wenn es deine eigenen Eltern sind.

Dann kam so um das Jahr 1998 dieser „Tiger“ ins Fernsehen und dominierte die Golfszene 10 lange Jahre lang fast konkurrenzlos. Zuerst war er nur in Golfkreisen bekannt, aber er hat es durch seine unglaublichen Erfolge geschafft, auch bei Nicht-Golfern bekannt zu werden. Wenn man das in einem Sport schafft, dann bist Du in die weltweite Meisterklasse aufgestiegen und oben erwähnter Werbevertrag von Nike, ist dann nur noch Begleitmusik.

Das haben nur wenige Sportler in ihrer Karriere überregional geschafft. Spontan würden mir hier der Muhammed Ali, Mike Tyson, Lance Armstrong, Björn Borg, Wayne Gretzky, Michael Jordan, Johnny Weissmüller, Karpov und Kasparov, Reinhold Messner, Martina Navratilova, Steffi Graf, Pelé, Franz Beckenbauer, Diego Maradonna, Ayrton Senna, Michael Schuhmacher, Usain Bolt und die beiden Österreicher Niki Lauda und der Hermann Maier einfallen. (Sollte ich in der Liste jemanden vergessen haben, soll der oder die Vergessene mich bitte persönlich anschreiben!)

Jedenfalls war der Tiger Woods plötzlich auch bei den Nicht-Golfern angekommen und hat Werbung für diesen Sport gemacht. Er hat Golf ein jugendliches, sportliches und modernes Image gegeben. Er hat den Staub aus den Clubhäusern gesaugt und in meinem Bekanntenkreis tauchten immer mehr Golfanfänger auf. Immer öfter konnte ich mich am Samstag mit Leuten nicht treffen, weil sie bei einem Turnier teilnahmen. Und da habe ich mich an meine inzwischen 20 Jahre alte Platzreife erinnert und mir gedacht: warum eigentlich nicht auch? Ist doch eh was cooles – dieses Golf!

Damit könnte ich behaupten, dass Mr. Eldrige Woods der wohl wichtigste Grund war, dass ich 2009 mein Golf aktiviert habe. Auffällig ist dabei nur, dass genau zu dem Zeitpunkt wo ich mit Golf begonnen habe, der Tiger immer schlechter wurde und bisweilen gar nix mehr gewinnt. Vielleicht hat er ja damals schon von mir gehört und hat seither einfach Angst davor, dass er irgendwann gegen mich antreten muss und ich ihn dann richtig „einepaniere“. Sollte das der Fall sein Tiger: i´m on the way!

SCHÖNES SPIEL 🙂

Männlichkeitswahn

23 Dienstag Sep 2014

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Schlagwörter

Fairway, Frauen, Fussball, Grün, handicap, Männern, Politik, Rasen, Religion, Sex, Sport

Wie bereits im Mai diesen Jahres und im September letzten Jahres möchte ich mich auch heute wieder einmal dem hochkomplexen Thema „Männer“ widmen! Hauptsächlich ist es so, dass Männer sich immer über Frauen und deren Verhalten wundern. Wir hören oft Dinge nicht, die Frauen sagen. Wir sehen oft Dinge nicht, die Frauen sehen und vor allem, wir können das Verhalten nur unter größter Konzentration auch nur andeutungsweise deuten.

  1. Frauen sehen zum Beispiel jene Barthaare, die wir im Waschbecken haben fallen lassen. Als Mann bist du eher der Meinung, dass die eh beim nächsten Wasserlauf mit in den Abfluss gehen. Aber nein: Frauen reagieren hier eher nicht so locker.
  2. Frauen weisen uns drauf hin, dass ein bestimmter Termin ausgesprochen wichtig wäre und wir uns diesen Termin unbedingt merken sollen. Wir haben dieses Terminaviso aber niemals gehört und noch schlimmer, besagter Termin steht genau dann zur Disposition, wenn ein wichtiges Golfturnier unsere Teilnahme verlangt.
  3. Und worauf wir uns sogar nicht einstellen können, ist, wenn Frauen plötzlich völlig anders reagieren, als wie wir Männern das vermuten, nur weil man mal am Abend mal etwas später nach Hause kommt und dann am nachfolgenden Nachmittag ein etwas ausgedehntes Mittagsschläfchen hält. Anstatt sich eher um den Rasen, den quengelnden Nachwuchs oder die Frau an sich kümmert.

Als persönlich Betroffener, werde ich mich hüten heute den Männern die Frauen zu erklären. Aber ich kann ja mal den Versuch starten, den Frauen die Männer zu erklären. Wir Männer sind nach aussen hin relativ einfach gestrickt. Wir mögen Alkohol und gutes und vor allem grosse Mengen an Essen. Wir treiben Sport und sehen anderen beim Sporttreiben zu. Wir denken die besseren Autofahrer zu sein, sogar noch dann wenn wir beim Autofahren einen Hut tragen. Sämtliche unsere erogenen Zonen beschränken sich auf wenige (gefühlt viele) Zentimeter und wir denken immerzu an Sex, ideal mit mehr als einer einzigen Frau gleichzeitig. Dazu haben wir die Macht über die Fernbedienung, kennen uns mit Computern aus, gründen Religionen und fliegen Flugzeuge. Das wars eigentlich schon, aber sollte ich was vergessen haben, bitte Postkarte an mich (Einsendeschluss wäre der 31.9.2014).

Wir Männern haben also eine nur sehr eingeschränkte Bandbreite und damit wäre das Zusammenleben ja extrem einfach zu handeln. Dummerweise haben wir es trotz dieser sehr kleinen Auswahl geschafft uns gegenseitig in die Haare zu kriegen. Entweder weil mir ein anderer Fussballverein gefällt als dem Wolfgang, ich lieber GinTonic trinke und der Christian Bier und ich auf die selbe Frau stehe wie der Johann. Damit gibts jede Menge Konfliktpotenzial, vor allem bei der Sache mit dem Fussball!

Jetzt kannst dir aber als Mann ja nicht archaisch wie früher, gleich jedesmal den Schädel einschlagen, zum High Noon in Tombstone treffen oder in Polen einmarschieren, nur weil einem mal was nicht so ganz in den Kram passt. Heutzutage ist man gefordert, etwas cooler zu reagieren und daher sucht man sich Ersatzhandlungen. Diese Ersatzhandlungen sind sehr diffizile Machtspielchen, die sich in fast allen Bereichen des männlichen Lebens durchgesetzt haben. In der Politik, bei Verkaufsgesprächen, beim Werben um die Gunst der Damenwelt und vor allem im Sport. Wir Männer müssen uns gegenseitig immer zeigen, wer der bessere ist und – sagen wir wie es ist – wer das längere und/oder aktivere Geschlechtsorgan vorzuweisen hat.

Golf (und jetzt kommen wir zum Thema) ist so eine Ersatzhandlung! Denn beim Golf kannst einem anderen Mann beweisen, dass du besser bist als er. Du kannst ihm zeigen, dass du dich besser konzentrieren kannst, besser aufs Loch fokussieren und vor allem weiter und gerader schlagen. Während dein Konkurrent die Bälle im Unterholz sucht und du ihm noch gnädig dabei hilfst, liegt dein eigener Ball mitten am Fairway mit schöner Sicht auf das anzuspielende Grün. Zu diesem Zeitpunkt weiss dein Gegner bereits, dass er dieses Loch zu 99,9% gegen Dich verloren hat und deine großzügige Hilfe beim Ballsuchen, eher in Richtung Verhöhnung denn Unterstützung geht. Ganz schlimm ist das dann, wenn mein Gegner auch noch das bessere Handicap hat als ich. Denn dann ist das Helfen bei der Ballsuche nicht nur eine Verhöhnung, sondern gleich auch noch eine Schmach mit dazu.

Nach aussen hin scheint Golf ein sehr gediegener Sport für gesetzte Herren zu sein. In Wirklichkeit gehts beim Golf aber ans Eingemachte! Warum sonst findet man hier die meisten Trickser der Welt, die beim Zählen bescheissen und Bälle an Stellen finden, wo sie niemals nicht gelandet sein können? Golf ist also eine ganz besondere Art deine Männlichkeit zu beweisen. Und das beste: man kann es bis weit ins hohe männliche Alter hinein spielen und manchmal ists beim Golf wie mit dem Wein: mit dem Alter wird man sogar besser!

Wir Männer wollen halt immer schöner, stärker, schneller, cooler – kurz gesagt: besser sein, als die Geschlechtsgenossen! Die Damenwelt bezeichnet das ganze Rumgegockle als Männlichkeitswahn. Ich hingegen behaupte: es ist unser Lebenselixier! Und für mich eine der vielen Antriebsfedern Golf zu spielen!

SCHÖNES SPIEL 🙂

In diesem Sinne: Zieh Dich warm an Jochen … Abschlag ist in weniger als 3 Stunden!

Sportsmanship – Golfmanship

29 Dienstag Jul 2014

Posted by kazooo71 in Golfsatire

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Fussball, Golfbag, Golfball, Grün, Männer, Rugby, Ryder-Cup, Schiedsrichter, Schiri, Schläger, Sport, Tennis

Im englischen Wikipedia findet man unter dem Begriff SPORTSMANSHIP folgende Erklärung:

Sportsmanship is an aspiration or ethos that a sport or activity will be enjoyed for its own sake, with proper consideration for fairness, ethics, respect, and a sense of fellowship with one’s competitors. A sore loser refers to one who does not take defeat well, whereas a good sport means being a „good winner“ as well as being a „good loser“.

Zugegeben: ein guter Verlierer zu sein, ist nicht immer ganz so leicht; vor allem wenn man der männlichen Hälfte der Bevölkerung angehört. Es scheint nämlich, als ob gerade meine Geschlechtsgenossen und damit natürlich auch ich, es in unseren Genen haben, dass wir uns immer messen wollen, gewinnen wollen, besser sein wollen. Schneller, höher, öfter, weiter, länger! Warum das so ist, kann ich euch leider nicht erklären. Ich vermute aber das kommt aus einer Zeit, wo der Mann noch hinter dem Mammut her- und vom Säbelzahntiger weggerannt ist. Wer bekommt das größte Stück Fleisch und wer überlebt!

Inzwischen gibt es (weltweit gesehen) relativ wenige Mammuts und Säbelzahntiger und zum Glück müssen wir uns unser Ego (oder das Ego des jeweiligen Herrschers) auch nicht mehr am Schlachtfeld mit dem Schwert ausfechten. Und da wir in Europa in einem relativ friedlichen Umfeld aufwachsen, kennen zum Glück nur noch wenige von uns, die Grausamkeiten eines Krieges aus eigener Erfahrung.

Der sportliche Wettkampf war bereits im alten Griechenland ein Ersatz für diverse Kampfhandlungen. Und heute schaffen es vor allem Mannschaftssportarten wie Fussball, Eishockey oder Rugby den Wettstreit zwischen Nationen in den Sport zu übertragen: übrigens ein Grund warum viele Einzelsportarten sich inzwischen auch in Teambewerben versuchen. Der Tennis-Davis-Cup, Mannschaftsbewerbe im Skisprung, Staffelbewerbe in der Leichtathletik oder der Ryder-Cup im Golf sind nur einige von vielen.

Meistens ist es aber im Sport das Spiel Mann gegen Mann oder Frau gegen Frau – selten Mann gegen Frau. Und ab dem Zeitpunkt, wenn ein Mensch gegen einen anderen im unmittelbaren Vergleich antritt, kommt neben der Athletik (z.B. Zehnkampf), der Ausdauer (z.B.: Radfahren), der Kraft (z.B.: Gewichtheben), der Technik (z.B.: Tennis), der Intelligenz (z.B.: Schach) usw. noch ein ganz anderer Faktor mit dazu: „Selbstbeherrschung“!

Ich kenne keinen einzigen Spitzensportler, der es geschafft hat über einen längeren Zeitraum auf Top-Level zu bleiben, ohne sich selbst unter Kontrolle zu haben. Auch wenn er noch so ehrgeizig ist, wenn er noch so hart trainiert, wenn seine Laktatwerte noch so gut sind, ohne eine mentale Ausgeglichenheit, wird er (oder sie) es nicht schaffen. Nur die die mental richtig stark sind, schaffen den Durchbruch an die Weltspitze und können sich dort auch halten.

Und komischer weise sind das auch genau jene Personen, die guter Sportsmänner sind! Die die im Siegesrausch nicht den Gegner verhöhnen, die die in der Niederlage nicht ausrasten und zu wüten beginnen und auch nicht die, die während eines Spiels tricksen und den Schiedsrichter angreifen. Echte Sportsmänner beweisen vor allem in der Niederlage Größe! Sie erkennen den Sieg des Gegners neidlos an und versuchen keine Ausreden zu finden.

Echte „Sportsman“ sind aber auch Menschen, die sich darüber erfreuen, allein die Möglichkeit zu haben, einen Sport ausüben zu können und nicht zum Beispiel von einer Krankheit daran gehindert zu sein. Echte Sportsman sind aber auch Menschen, die trotz einer Behinderung einen Sport ausüben und sich nicht dauernd über die eigene Lebenssituation beschweren. Es sind Menschen, die Freude an der Bewegung haben, Freude an der frischen Luft und Freude daran dieses Gefühl mit anderen zu teilen.

Am Golfplatz trifft man leider nur sehr wenige „Sportsman“ sondern eher „Golfmen“. Die meisten die man dort trifft sind leider sehr ehrgeizig, oft gestresst, manchmal aggressiv und einige sind wahre Trickser. Warum das ausgerechnet beim Golf so ist, kann ich schwer beurteilen. Ich vermute aber, dass Golf – ob der Kosten – halt doch eher von Bankdirektoren denn Strassenkehrern ausgeübt wird. Bankdirektoren sind es gewohnt zu führen, zu managen, zu delegieren und wenn ich mir so das HypoAlpeAdria-Desaster ansehen, auch zu tricksen. Neben Bankdirektoren findet man am Golfplatz noch jede Menge Unternehmer und deren Berater, Lehrer, Ärzte, Anwälte, Hotelliers, Manager, leitende Angestellte usw. alles Typen die es gewohnt sind, Entscheidungen treffen zu müssen, andere Menschen zu leiten. Man könnte meinen, dass solche Typen es gewohnt wären ausgeglichen zu sein! Man könnte erwarten, dass gerade Golfer Fehler eingestehen und vor allem auch einmal verlieren können! Dem ist leider nicht so! Und so hört man am Golfplatz eher das Wort „Scheisse“, als ein „Lachen“! Man findet Menschen die vor Wut (auf sich und die Welt) Golfbälle in den Wald werfen, die Schläger zerbrechen, ganze Golfbags im seitlichen Wasserhindernis versenken und die langsame Spielgruppe vor einem, schreiend beflegelt.

Ich übe mich darin ein guter „Sportsman“ zu sein. Ich übe mich darin ruhiger zu werden. Ich übe mich darin mich auf mich selbst zu konzentrieren. Ich suche nicht nach „externen“ Ausreden, wenn ich schlecht spiele. Ich gebe nicht die Schuld:

  • dem hohen Gras
  • den langsamen Grüns oder
  • dem schlechten Essen an der Halfway-Station
  • oder was auch immer

Der einzige der es verbockt hat, wenn er es verbockt hat, bin ich selbst. Auch wenn es nicht ganz leicht fällt: ich versuche trotzdem zu lächeln, wenn ich auf einer Runde zum wiederholten Mal, um einen neuen Ball in meine Tasche greifen muss, weil der letzte schon wieder im See verschwunden ist! Und auch wenn ich ausnahmsweise mal was gewinne; ich werde trotzdem nicht übermütig und tanze keinen Lambada auf dem Grün!

Golf zeigt den wahren Charakter eines Menschen! Vor allem deshalb, weil auf einer „normalen“ Runde jeder sein eigener Schiedsrichter ist und sich selbst kontrollieren und bewerten muss. Echte Sportsmänner (und -frauen) sind ehrlich zu sich selbst und zu den Mitspielern! Ohne Angst haben zu müssen, kann man mit echten Sportsmännern getrost Wetten abschließen oder Geschäfte machen. Sie werden Schulden begleichen, ehrliche Verträge mache und den anderen nicht über den Tisch ziehen!

SCHÖNES SPIEL 🙂

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