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~ Aus dem Leben eines Hobbygolfers!

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Zukunft braucht Herkunft – Teil 1

08 Dienstag Aug 2017

Posted by kazooo71 in Golfgedanken, Golfsatire

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Arbeit, Bundesheer, Drogen, Facebook, Gaudi, Großeltern, Krieg, Militär, Motorrad, Schokolade, SMS, Sonntag, terror

Vermutlich allein schon deshalb weil Golf so ein uraltes Spiel ist, beschäftige ich mich in diesem Blog immer wieder mit dem Thema Vergangenheit. So auch im April 2014, wo ich (zugegeben) ein wenig übertrieben meine eigene Jugend und Kindheit analysiert habe. Inzwischen bin ich um einiges älter, weiser und weißer geworden und so möchte ich 2017 das Thema ein wenig ernster angehen. Denn es gibt 2 Aussagen mit denen ich mir seit jeher immer etwas schwer tue:

  1. Früher war alles besser …
  2. Das haben wir immer so gemacht …

Behandeln wir die beiden Aussagen mal ordentlich der Reihe nach und ich beginne heute mit der vorherrschenden Meinung, dass früher angeblich alles besser war:

Eines der Probleme der Gegenwart ist ja, dass sie mit der wunderschönen Vergangenheit nicht wirklich mithalten kann. Früher haben sich die Nachbarn mehr umeinander gesorgt, es waren weniger Fremde da, es war alles billiger, wir hatten beim Furtgehen immer so viel Gaudi, es gab keinen Terror und islamische Vergewaltiger an jeder Hausecke und Schnee ist auch viel mehr gelegen.

Auch meine Jugend liegt schon mindestens 3/4 meines Lebens zurück und ich ertappe mich dabei meine Vergangenheit zu verklären. Natürlich war früher nicht alles besser und schöner! Natürlich haben wir beim Furtgehen nicht nur gelacht, sondern es war uns manchmal unglaublich fad. Natürlich hatten wir auch Nachbarn die Eigenbrötler waren und keine Spur von Hilfsbereitschaft zeigten. Und Schnee lag auch keiner – zumindest nicht zu Weihnachten. Aber es ist ein wenig so, dass wir uns von der Vergangenheit nur das merken was schön war oder noch schlimmer: wie wir es gerne gehabt hätten.

Ich nehme als Beispiel meine Zeit beim Bundesheer. Wenn ich daran zurückdenke, denke ich an schräge Kameraden und ein paar ziemlich unmilitärische Aktionen die wir da gemacht haben. So gesehen war meine Bundesheerzeit volle lustig. Und das ist die totale Verklärung, denn eigentlich waren es 8 Monate komplette Zeitverschwendung mit ein paar frustrierten Berufsoldaten, die uns das Leben schwer gemacht haben.

Noch ein Beispiel: Als ich vor ein paar Wochen mit Vater und Onkelz in Schweden zum Golfen war, haben die Herren an einem Abend von deren Kindheit und Jugend in den 50ern in Tirol berichtet. Natürlich konnten die 3 damals auch spielen. Aber sobald alt genug, mussten sie in den Stall, den Wald und auf die Felder zur harten Kinderarbeit – nach der Schule und in den Ferien. Heutzutage erschüttert man sich, wenn man sowas aus Bangladesch zu lesen bekommt. Im Österreich nach dem Krieg und Jahre später war Kinderarbeit nicht ungewöhnlich.

Zwei kleine Beispiele die zeigen sollen, dass wir uns von der Vergangenheit nicht zu leicht verklären lassen sollen. Es gibt inzwischen so viele Dinge, die ich heute nicht mehr missen möchte: Beispiel Grenzen! Allein wenn ich dran denke wie oft ich in Sillian, Kufstein oder am Steinpass von Zöllnern gefilzt wurde, da könnte ich einen eigenständigen historischen Filz-Blog eröffnen. Oder denkt mal an den Aufwand den man betreiben musste, um ein Photo zu schießen, zu entwickeln und dann zu sehen. Denkt mal an die relativ überschaubare Auswahl an Restaurants in eurer Jugend und daran wenn wir heute entscheiden müssen zum Inder oder doch zum Japaner zu gehen! Denkt an die vielen schweren Autounfälle in eurer Jugend, die Schlägereien in den Discos und Bierzelten. Denkt an die drogensüchtigen Kollegen von denen manche plötzlich verschwunden sind oder ihr am Friedhof verabschiedet habt. Die Woche drauf dann gleich nochmal ans Grab, weil der nächste sich mit dem Motorrad darennt hat.

Zeiten ändern sich! Es gibt Dinge die waren früher gut und heute schlecht und umgekehrt. Generell würde ich aber behaupten, dass wir hier in Mitteleuropa ziemlich auf die globale Butterseite des Lebens gefallen sind. Wir leben in einem der reichsten Länder der Erde. Wir haben genug zu essen, viele Autos sind auf uns angemeldet und sozial Schwachen wird geholfen. Sozialschmarotzer werden durchgefüttert, der Rechtsstaat funktioniert recht ordentlich und die Betrüger werden entlarvt. Wir haben ausreichend Freizeit, die medizinische Versorgung ist hochwertigst, wir fahren in Urlaub, leisten uns teure Multimediakommunikationsgerätschaften und können getrost unseren Hobbys nachgehen.

Unsere Ur- und Großeltern konnten das noch nicht behaupten, denn zumindest die meinigen waren in einen grausigen Krieg verwickelt. Ich denke meine Altvorderen hätten in den 50er-Jahren recht wenig Verständnis dafür gehabt, wenn ich gesagt hätte, ich gehe am Samstag mal locker flockig 4 Stunden zum Golfen! Im Jahr 2008 haben sie dann nur mehr gesagt: Du also jetzt auch!

Jetzt habe ich das Problem, dass das ja größtenteils ein satirischer BLOG sein soll. Wenn ich dann aber über Krieg und Drogentote schreibe, dann ist das halt gar nicht so lustig. So möchte ich euch diese Woche dennoch nicht hängenden Kopfes stehen lassen und drum schreibe ich uns jetzt ein paar Aussagen, die ich im Internet gefunden habe, die sich mit dem Thema „Früher war alles besser“ auseinandersetzen:

  • Früher war alles besser! Vorgestern zum Beispiel, da war Sonntag!
  • Früher war alles besser! Heute kann man nicht mal mehr seine Kinder im Wald aussetzen. Haben alle eine Handy mit Navi!
  • Früher war alles besser! Vor 2 Minuten zum Beispiel, da hatte ich noch eine Tafel Schokolade!
  • Früher war alles besser! Da hat man anständig per SMS Schluss gemacht und nicht einfach seinen Beziehungsstatus auf Facebook geändert!
  • Früher hat man zur DAB-Handbewegung noch ordentlich „Heil Hitler“ gesagt!
  • Früher war alles besser, denn jeder von uns kannte Rosis Telephonnummer!
  • Früher war alles leichter! Ich zum Beispiel!

und nicht vergessen:

  • Früher war sogar die Zukunft besser!

SCHÖNES SPIEL 🙂

Teil 2 dann in einer Woche …

Golf Powwow

19 Dienstag Mai 2015

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Schlagwörter

Bunker, Computer, Facebook, Loch, Mathematik, Medizin, mulligan, Rough

Seid ihr schon einmal in ein Gespräch von 2 Medizinern geraten – ohne selbst einer zu sein? Oder – alternativ – seid ihr schonmal in das Gespräch von 2 Computertechnikern geraten – ohne selbst auch nur den blassesten Schimmer von besprochener Thematik zu haben?
Man sitzt dann irgendwie ziemlich ungelenk daneben und denkt sich: wann genau ist dieser Zug (der da grad durch mein Gehirn fährt) in diesem spanischen Dorf angekommen? Man versteht nullinger!

Jede Branche hat so ihren eigenen Jargon, eigene Abkürzungen, eine ganz eigene Syntax und manchmal glaubt man, dass es sich um eine Geheimsprache handeln muss, damit die anderen – niedriges Volk quasi – nur ja nicht verstehen, dass man eigentlich nur gesagt hat: in China ist ein Reissack vom Fahrrad gefallen.

Auch im Golf gibt es dieses Phänomen! Denn alleine schon wie Golfer ihr eigenes Spiel berechnen, erinnert schwer an höhere Mathematik – Leonardo Fibonacci nix dagegen!

Daneben gibt es immer wieder Wörter und Floskeln die einfach kein Außenstehender verstehen kann. Oder wie würde man es als Nicht-Golfer deuten, wenn „ein Bunker sich verdichtet hat“ oder „der Ball nicht gebrochen ist“. Ganz schlimm wird das Verständnis dann, wenn auch noch die englischen Vokabeln dazugekommen und „der Mulligan im Out ist“ oder „ein Divot aus dem Semi-Rough geschlagen wird“. Man ist wieder mit dem Zug in oben erwähntes spanische Dorf gefahren.

Noch viel schlimmer als die mathematische Berechnung und diese Spezialfloskeln ist aber das Gespräch über das Golfspiel an sich! Denn Golfer schaffen es jedes Loch im Detail einem anderen Golfer zu erklären und nur ein Golfer kann der Euphorie die dem Erzähler hier entströmt folgen.
Meine Mum zum Beispiel; meine Mum ist eine leidenschaftliche Golferin, eine sehr fröhliche Frau und redet gern und viel. Manche Zungen behaupten, spätestens hier merkt man die nahe Verwandtschaft zwischen ihr und mir (alles Gute nochmal zum Muttertag nachträglich!). Jedenfalls geht meine Mum zum Golfen und am nächsten Morgen sitzt sie neben mir beim Frühstück und dann werden von den gestrigen 18 Löchern die sie gespielt hat, mir mindestens 9 im Detail erklärt. Wie der Abschlag war, wann sie meinen Vater beim Einlochen aus 3 Metern abgezockt hat und wo das Gras noch recht feucht war und ihre neuen Schuhe dreckig wurden. Dabei handelt es sich aber nicht um irgendein super wichtiges Turnier mit tollen Preisen, nix, es handelte sich um eine private Hobbyrunde mit meinem Papa!

Aber nicht dass ihr denkt meine Mutter ist hier eine Aussnahme – keineswegs, das machen fast alle Golfer so! Jeder erzählt dem anderen was nicht alles so passiert ist auf der Runde. Klar wird dabei auch immer wieder etwas übertrieben – aber auch wenn nicht, Golf an sich ist für sich allein schon so spannend, dass es erzählenswert ist! Das zumindest glaubt der gemeine Golfer! Und andere noch gemeinere Golfer können das verstehen. Nicht so die gemeinen Nicht-Golfer! Denen ist das ganze Golfgeschwätz grotten-fad und törnt eher ab denn an.

Aber wehe der Nicht-Golfer wird plötzlich zum Golfer und erliegt diesem unerforschten Virus! Dann (ja dann) kann man sich als Alt-Golfer vor lauter sensationeller Jung-Golfer-Geschichten fast nicht mehr erwehren. Jung-Golfer sind dann durchaus vergleichbar mit jenen Menschen die 2015 als Spätberufene Facebook beitreten. Dort dann stündlich die noch so unwichtigsten Statusmeldungen posten, jedes Essen photographieren, dich zu allen sinnlosen Spielen einladen und sogar die gute alte Anstups-Funktion finden. Der altehrwürdige Rest der Facebook-Gemeinde schüttelt dann den virtuellen Kopf und zuckt mit den digitalen Achseln.

Ich denke wir können uns drauf einigen, dass jeder von uns so seinen persönlichen „Klescher“ hat und scheinbar alle anderen darüber informieren möchte, dass es ein grobes Wagnis ist, diesem einen wahren Hobby, dieser so besonderen Freizeitbeschäftigung oder dieser Denkweise nicht zu folgen und nachzuahmen. Ob es wirklich sinnvoll ist, jeden damit zu belästigen, wage ich zu bezweifeln.

Ich gebe zu: Golf ist mein privater „Klescher“ und dieser BLOG ist meine Möglichkeit anderen über mein liebstes Hobby zu erzählen – Golf Powwow quasi! Und der Vorteil: wer nicht mag, muss nicht lesen!

SCHÖNES SPIEL 🙂

P.S.: Bin ich jetzt eigentlich Alt- oder Jung-Golfer? Ich befürchte nach 7 Jahren ersteres!

Der Rhythmus wo ich mit muss …

21 Dienstag Apr 2015

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Schlagwörter

Auto, Biologie, Facebook, Google, Lobbying, Menschen, Organismus, Rhythmus, shazam, Twitter, Versicherung, Zitrone

  • Ein guter Rhythmus in der Musik lässt uns wippen, tanzen, mitsingen, shazamen oder zumindest schunkeln.
  • Ein guter Rhythmus beim Sport lässt uns längere Strecken laufen, genauer zielen oder schöner Schwingen.
  • Ein guter Rhythmus im Arbeitsleben, lässt uns auch schwierige Situation leichter bewältigen.

In der Biologie sind Rhythmen regelmäßig wiederkehrende Zustände von Organismen. Als Beispiel sind die jährlich wiederkehrenden Wanderungen der Lachse zu den Laichplätzen und Quellen oder der Zug der Störche in den Süden und wieder retour.

Irgendwie sind ja auch wir Menschen sowas wie Organismen – obwohl ich mir durch das ganze Plastik in meinem Leben nicht mehr wirklich wie ein Organismus vorkomme – aber das ist eine Geschichte für sich. Jedenfalls haben auch wir Menschen einen Rhythmus: wann wir essen, wann wir schlafen, wann wir aufs Klo gehen und scheinbar auch wann wir allmorgendlich im Stau stehen.

Ich selber bin – allein schon beruflich bedingt – ein Mensch mit wenig Rhythmus. Mein Leben wird oftmals von den Bedürfnissen meiner Kunden oder neuen digitalen Errungenschaften fremdbestimmt. Da ich aber nicht erst seit gestern als Consultant unterwegs bin, habe ich mich daran gewöhnt. Und jetzt sind wir beim Stichwort: Consultant!

In Zeiten von Hochegger, Meischberger, Mensdorff-Pulli und Co. hat das Wort Berater in Österreich so einen schalen Beigeschmack bekommen. Unternehmensberater sind Menschen die Firmen beraten – wie eben auch ich. Aber – und das ist mir jetzt sehr wichtig – ich bin weder Lobbyist oder Finanzierungsberater, sondern ich habe mich darauf spezialisiert, Unternehmen dahingehend zu beraten, wie und wo man sich im Internet gut positioniert, um neue Kunden/Gäste zu finden. Eigentlich ein ehrenwerter Beruf – möchte man glauben. Aber durch die oben genannten Personen, traut man sich das gar nicht mehr laut zu sagen. Ich habe schon des öfteren gehört: Unternehmensberater sind Menschen, die mit dem eigenen Betrieb gescheitert sind und jetzt den Anderen gegen Bezahlung sagen, wie man es richtig macht.

Es gilt der Spruch: Wenn jemand glaubt, dass ein Unternehmensberater Unternehmen berät, der glaubt auch, dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet. 

Ich möchte meinen eigenen Berufsstand nicht schlecht machen. Aber hin und wieder bekomme ich schon große Augen, wenn ich so höre, was einem nicht alles von Beratern eingeredet wird. Gerade in meiner Branche! Da werden Unternehmer beinahe genötigt eine Unternehmens-Seite auf Facebook einzurichten – obwohl sie maximal die Chance auf 100 Fans haben – Mitarbeiter und Familienmitglieder eingeschlossen. Dann redet man dem Unternehmer noch ein, ab sofort auch zu twittern und ohne Google+Account ist man sowieso nicht mehr lebensberechtigt. Dann sitzt er da der Unternehmer – vor seinem nagelneuen – vom Unternehmensberater teuer eingerichteten twittfacegooglegram-Account und fragt sich als nächstes: WTF soll ich denn da jetzt jeden Tag hinschreiben? Soviel passiert bei mir in der Firma ja gar nicht – und Zeit für sowas habe ich auch keine!

Ich oute mich jetzt als ein Berater, der seinen Kunden empfiehlt einen BLOG oder zumindest regelmäßige News-Beiträge in deren Webseite zu schreiben. Die Hintergründe sind eher technisch. Google durchsucht das Internet nach Wörtern. Wenn man die richtigen Wörter ins eigene Web reinschreibt, dann findet die der Herr Google und schiebt dir deine Webseite für diese Wörter nach oben. Sowas hört jeder gerne – und der Unternehmer wäre durchaus motiviert da mitzumachen. Aber es scheitert entweder wieder an den fehlenden Ressourcen oder an den Ideen.

Ich weiss natürlich: Nicht jeder ist zum Schreiben geboren, aber ein paar Zeilen kann jeder verfassen. Ein paar Bilder dazu – Fertigbeton! Aber man hat mich eines Besseren belehrt und gesagt, sowas geht nicht. Und dann hab ich leichtsinniger weise geantwortet: sicher geht das! Ich werde es beweisen!

Tja: lange Rede – kurzer Sinn. Dieser golfBLOG ist genau deshalb entstanden, weil ich den Beweis antreten wollte, dass man sehr wohl einmal die Woche einen Beitrag im Internet verfassen kann. Tja: und das war vor 2 Jahren, dass ich hier erstmalig etwas veröffentlicht habe. Tja: und wie es aussieht hab ich diesen Rhythmus durchgezogen. Obwohl ich ehrlicher weise zugebe, mir mit Golf ein Thema rausgesucht zu haben, das so dermaßen viele Geschichten und Übertreibungen fabriziert, dass es leichter ist, als wenn man zum Bleistift über eine Autowerkstatt oder als ein Versicherungsmakler bloggen soll.

Autowerkstatt und Versicherung sind eh supa – aber Golf ist halt das

SCHÖNERE SPIEL 🙂

Stephon de Plaphon!

24 Dienstag Jun 2014

Posted by kazooo71 in Golfsatire

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Abschlag, Arzt, Ball, Facebook, Grün, Irland, Stephan, Waltl

Vermutlich erwartet man als getreuer und begeisterter Leser dieses BLOGs jetzt einen Live-Bericht aus Irland. Diesen kann ich leider noch nicht liefern, weil ich gerade erst im Flieger nach Dublin sitze. Und so müsst ihr Euch bis nächste Woche mit einem „gewöhnlichen“ Beitrag begnügen!

Gerade in den Sozialen Netzen gibt ein paar ganz besondere Vögel: Zum Beispiel Menschen die ihr eigenes Essen photographieren (und fast jeder der das dann sieht, denkt sich insgeheim über den Photographen: sollte besser nicht zu viel essen, ist eh schon zu viel dran!). Oder kennt auch ihr Menschen, die auf facebook einen Beitrag posten und sich dann selbst kommentieren oder selbst die ersten sind, die beim eigenen Eintrag auf „Gefällt mir“ klicken? Das ist eine Art virales Onanieren! Und ähnlich wie oben beim Foodspotting, wird auch diese virtuelle Selbstbeweihräucherung in der Community milde belächelt.

Gott sei Dank- bzw. -Allah sei Dank- wie man als gelernter Zeller heutzutage sagt, verschone ich meine Mitmenschen auf facebook vor diesen Auswüchsen, aber ich bemerke in letzter Zeit am Golfplatz eine ganz komische Eigenart an mir selbst: Ich bin ein Selbst-Kommentator!

Selbst-Kommentatoren sind Menschen, die sich selbst bestätigen, Mut zusprechen, bejubeln, auslachen und beleidigen. Das klingt im ersten Moment ein wenig nach Wagner-Jauregg, aber wenn man ein bissi nachdenkt, dann macht das durchaus Sinn. Wenn man beim Golf einen super Abschlag hat und die Kugel 220 Meter pfeilgerade Richtung Loch fliegt, dann hast jede Menge Personen, die um dich stehen und sagen: cooler Schlag oder wie geil war das grad! Man selbst geht nach so einer Meisterleistung eher gelassen vom Abschlagshügel zurück zu den staunenden Mitspielern und fühlt sich ein wenig wie eine Majestät, die sich gnädiger weise zurück in den Reigen der Untertanen begibt.
Aber was passiert, wenn man statt den 220 Metern eher einen 90 Meter-Links-Abbieger ins hohe Gras geschlagen hat? Und der Ersatzball – vor lauter Wut über den ersten verschlagenen Ball – vorne beim Damen-Abschlag landet? Da bist dann nicht ganz so der König, wenn man vom Hügel runterkommt! Da ist man dann eher der Hofnarr, dem wer beim Tanzen im Ballsaal das Haxl gestellt hat. Die Mitspieler schauen betreten zur Seite, suchen irgendwas in der eigenen Golftasche und bereiten sich geistig schonmal auf den eigenen zu erwartenden Fehlschlag vor. Kommentare gibt es keine und der eigene Kommentar (auf so einen verhauten Schlag) ist dann meistens relativ kurz, beginnt mit einem F und geht dann mit UCK weiter. Auch Aussagen wie:

  • Gibts nid! Des konn jo gor nid sein!
  • Saxn-Haxn!
  • Beim letzten Loch so genial und jetzt so ein Quatschinger!
  • Mah i bin so a Dodl (Kofferkind, Bauspora, Strudlkopf usw.)
  • uvm.

All das ist nach einem Schlag durchaus legitim und man(n) fällt damit nicht einmal richtig auf, denn das machen alle! Meine schlechte Angewohnheit ist aber, dass ich mich auch schon VOR dem Schlag kommentiere! Und das horcht sich ungefähr so an:

  • So Waltl, jetzt zoag wost konnst!
  • Ruhig schwingen Stephan, ohne Kroft!
  • Wia stehst denn schon wieder do? Stöh di grod hin, denk nix und schlog gscheid!
  • Stephon de Plaphon (einer meiner Spitznamen) – reiss di zomm!
  • Steph! Bitte tua oamoi gscheit!
  • Jetzt no a Sensations-Putt und donn samma wieder dabei im Bewerb!
  • uvm.

Ich könnte diese Liste fast endlos weiterführen, denn ich habe mir selbst am Golfplatz soviel zu erzählen. Noch schlimmer – ich habe es nicht nur mir zu erzählen, sondern ich spreche teilweise von mir selbst in der Mehrzahl! Wie wenn ich mit mir, dem Waltl, dem „Steve the Wonder“ und dem „Stephon de Plaphon“ zusammen am Platz stehen würde. So gesehen bin ich Golf-Schizophren und muss mich asap. von einem Arzt untersuchen lassen! Aber find mal auf die Schnelle einen Arzt der selber nicht Golf spielt und damit ebenso wie ich ein psychologisches Wrack ist? Ich habe aber irgendwo gehört, Selbsthypnose wäre ein Lösungsansatz!

SCHÖNES SPIEL 🙂

P.S.: In den nächsten 8 Tagen muss ich mich jetzt ziemlich mit meinen Kommentaren über mich selbst zusammenreissen. Denn diesmal habe ich wieder 2 reale Waltls an meiner Seite und wenn mir da sowas wie: „Waltl du Pfosten!“ über mich selbst rausrutscht, könnte es sein, dass mir Teile des väterlichen Erbes ersatzlos gestrichen werden oder der Göd sich beleidigt fühlt. Und das will ich natürlich nicht.
P.P.S.: Wenn ich so aus dem Fenster der Aer Lingus blicke, kann ich nur sagen: Ganz schön grün ist es dort unten!

Tratsch und Klatsch

29 Dienstag Okt 2013

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Schlagwörter

Clubrestaurant, Facebook, Fussball, Restaurant, Twitter

Ich bin ein Kind der Internet-Generation – wenn auch schon ein sehr altes Kind! Gerne bezeichne ich mich selbst als einen der ersten Digital Natives was natürlich Quatsch ist, denn in meiner Kindheit gab es keine Handys, kein Apple-TV und auch kein Facebook. Wenn ein Anruf kam, wusste man vor dem Abheben nicht wer anrief, im Fernsehen gabs 2 Sender (FS1 & FS2) und die zeigten nicht wirklich das was ich sehen wollte und wollte man einem ausgewanderten Freund in Hamburg die neuesten News aus der Heimat mitteilen, dann hat man einen Brief geschrieben, der dann gefühlte 2 Wochen unterwegs war!

In Zeiten wie diesen, verteilt sich Information in Windeseile von einem Ende der Welt zum anderen. Twitter, Whatsup und Facebook sind quasi „Hochgeschwindigkeitspostler“ und wir sind durch die neuen Medien immer up2date – wie es in Neusprech so schön heisst.

Das ist aber ein Irrglaube! Denn nach wie vor werden die wirklich wichtigen Dinge des Lebens nicht im Internet verbreitet! Da gibt es einmal die Stammtische: dort treffen sich vor allem die Männer, die dort über Politik, Fussball und das was die Kronenzeitung gestern so Umwerfendes geschrieben hat diskutieren. Frauen sind da ein wenig diffiziler: die treffen sich im Cafehaus, im Freibadbad, im Wellnesshotel, am Kirchenvorplatz, beim Friseur bzw. bei diversen Amway- oder Dildo-Parties. Was dort besprochen wird, weiss ich leider nicht – ich gehe aber davon aus es geht dort hauptsächlich um Politik, Fussball und das was die Kronenzeitung gestern Umwerfendes geschrieben hat.

Aber all die Infos die in den Cafehäusern und Stammtischen transportiert werden sind völlig lächerlich gegenüber dem, was am Golfplatz besprochen wird. Genauer gesagt nicht am Golfplatz – sondern danach im Golfrestaurant! Der Golfplatz ist der Intrigenstadl schlechthin, hier passiert die gesellschaftliche Nabelschau der Nomenklatura, die Tratsch- und Klatschbörse der Neuzeit.

Hier werden die entscheidenden Fragen gestellt:

  • Wer hat was mit wem und vor allem wie oft?
  • Wem steht eine Steuerprüfung ins Haus?
  • Warum hat Kurt gestern so gesoffen?
  • Findest Du es nicht auch komisch, dass der Alois so oft nach Tschechien fährt?
  • Warum sind die Monika und der Hans gestern beide gleichzeitig weggefahren?
  • Wie kann ausgerechnet der/die sich das alles leisten?

und die Fragen aller Fragen:

  •  Hast Du das auch schon gehört, dass …?

Wenn ich ein regionaler Journalist wäre, dann würde ich mich auf jeden Fall direkt in einem Golfclub einnisten! Denn hier spielt das wahre Leben! Das „warum?“ ist leicht erklärt; denn wer ausser Bankdirektoren, Immobilienmakler, Ärzte, Lehrer oder Anwälte kann sich diesen Sport schon leisten? Und wer weiss mehr über die aktuelle Situation im Ort und über jeden Einzelnen als der hiesige Steuerberater oder der Zahnarzt? Hinter vorgehaltener Hand und im Nimbus der absoluten Verschwiegenheit werden am Golfplatz bewusst und unbewusst Informationen gestreut, die sich mit einer Geschwindigkeit verbreiten, dass die Erfinder von Twitter – ob der Aussichtslosigkeit hier nur annähernd ranzukommen – neidlos kapitulieren!

Ich bin kein intensiv-neugieriger Mensch und ich bin nicht wirklich anfällig für den allgemeinen Tratsch & Klatsch. Aber auch ich habe natürlich die eine oder andere spannende Geschichte auf Lager. Wenn ich diese dann unters Volk bringen möchte, dann kann ich die Geschichten ganz dezent am Golfplatz fallen lassen und genüsslich beobachten wie das Lauffeuer sich verbreitet. Wobei es ganz wichtig ist die zu verbreitende Information mit dem Zusatz „das darfst Du aber niemanden erzählen!“ weiterzugeben.

SCHÖNES SPIEL 🙂

P.S.: Die oben erwähnten Namen sind natürlich frei erfunden! Wer die richtigen Namen wissen will, muss mit mir eine Runde spielen!

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