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~ Aus dem Leben eines Hobbygolfers!

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Monatsarchiv: August 2015

Vereinsleben 2015ff

25 Dienstag Aug 2015

Posted by kazooo71 in Golfgedanken

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

kommune, marketing, Politik, schulen

In meiner Funktion als Vorstandsvorsitzender musste oder durfte ich vor ein paar Tagen vor einem Gremium die Visionen und Pläne für den Golfsport im Böhmerwald vortragen. Dabei wurden nicht nur vereinsinterne Situationen analysiert, sondern auch die Entwicklungen des Golfsports und der Golfclubs im Allgemeinen. Dabei wurde festgestellt, dass mit steigendem Alter die Sportnachfrage bleibt, zugleich die Vereinsbindung
und das Engagement von einzelnen Personen im Golfclub aktiv mitzuwirken aber sinkt. Diesen Umstand betrifft übrigens nicht nur Golfvereine, sondern fast jeden Verein. Die Arbeit verteilt sich auf wenige Köpfe.

Es wird immer schwerer die ehrenamtlichen Führungsstrukturen eines Golfclubs zu besetzen und Menschen zu finden, die sich kontinuierlich für ein Ehrenamt engagieren können oder wollen. Faktor Zeit, wachsenden Anforderungen, diplomatisches Geschick, hohen Ansprüche der Mitglieder, die nicht alle befriedigt werden können, werden zu entscheidenden Faktoren, ob jemand ein Ehrenamt übernimmt oder nicht. Nicht zu vergessen ist der Faktor Geld: wie in fast allen Bereichen des Lebens wird das eingesetzte Geld größer und die Budgets, um einen Golfplatz betreiben zu können, höher. So müssen die handelnden Personen über mehr „fremdes“ Geld entscheiden. Schon früh stellt man sich die Frage, ob die viele Arbeit und das finanzielle bzw. persönliche Risiko es auch wert sind.

Jedenfalls wird Vereinssport auch in den nächsten Jahrzehnten nicht ohne Freiwillige möglich sein. Dennoch schreien vor allem die oben erwähnten hohen Budgets und die rechtliche Komplexität nach professionellen Strukturen, die mit einem ehrenamtlich agierenden Clubvorstand fast nicht zu bewältigen sind. Daher gibt es inzwischen in den meisten Golfclubs aktive Geschäftsführer, mit Vorständen, Aufsichtsräten oder sonstigen Ausschüssen im Hintergrund. Diese Geschäftsführer sind generalverantwortlich und haben den Gremien Rechenschaft abzulegen. Je nachdem welche Ausrichtung der Geschäftsführer hat, wird dann eher konservativ oder progressiv agiert. Hier kommt es zu Konflikten mit den Vereinsmitgliedern. Denn ein Geschäftsführer will auf Druck der Stakeholder und des (kommerziellen) Mitbewerbs die wirtschaftliche Stabilität und Weiterentwicklung – Golfer wollen einen qualitativ hochwertigen Platz, ein hochwertiges Umfeld und das zu einem günstigen Preis. Diese Waage auszubalancieren obliegt – meiner Ansicht nach – jetzt dem ehrenamtlichen Vorstand.

Aber es ging in diesem Vortrag nicht nur darum die wirtschaftliche und organisatorische Situation in einem Golfclub zu beleuchten, sondern wir müssen noch weitere Faktoren bedenken:

  1. Einstiegshürde: Wachsendes Gesundheitsbewusstsein und ein attraktives Vereinsangebot animieren viele Menschen Sport zu treiben. Sich zum Beispiel auf ein Rad zu setzen und loszufahren ist relativ leicht und der oder die SportlerIn muss hier auf niemanden Rücksicht nehmen. Mit dem Golfsport zu beginnen, bedarf zuerst einer Grundausbildung (Platzreife), einem motivierenden Trainer, Ausrüstung und idealer Weise eine gleichgesinnte Person die regelmäßig mit mir spielt. Die Hürden mit dem Golfspiel zu beginnen sind also ungleich höher als bei vielen anderen Sportarten.
  2. Elitärer Zirkel: Golfclubs gelten als eingeschworene Klüngel, wo man als Außenstehender nur schwer Zugang findet. Diese Tatsache stimmt natürlich nur zu einem sehr geringen Teil. Dennoch muss ein Club es schaffen, seine Neuankömmlinge und Neumitglieder raschest möglich in das Vereinsleben zu integrieren. Stammtische wird und soll es immer geben, diese sollen aber andere Mitglieder und Gäste nicht abschrecken, sondern animieren am Vereinsleben teilzunehmen.
  3. Vermarktung: Am ehesten fehlt es meiner Ansicht nach in den Golfclubs an einer professionellen Vermarktungsstrategie. Die Vereine konzentrieren sich oft zu stark auf das operative Geschäft und vernachlässigen dabei, sich um den Nachwuchs und neue Gäste zu kümmern. Die Hoffnung beruht wohl eher darauf, dass Neulinge von selbst kommen. Diese Ansicht ist grundfalsch! Denn wenn ich nur die beiden erstgenannten Punkte heranziehe, kommt keiner freiwillig zum Golf. Für eine professionelle Vermarktung müssen mehrere Faktorn zusammenspielen: A. Golf im allgemeinen und der zu bewerbende Golfplatz muss ein positives Image haben. Ich denke hier an so Dinge wie kontinuierliche Pressearbeit, Aktionen für Noch-Nicht-Golfer oder global gesehen an die olympischen Spiele 2016 in Rio wo Golf als Sportart seit über 100 Jahren wieder als Bewerb dabei sein wird. B. Kooperationen mit touristischen Unternehmen, Golfanbietern, Schulen, Kommunen und anderen Vereinen. Über eine enge Verzahnung mit den eben Genannten entsteht eine Vermarktung im Domino-Effekt. C. Vielen Golfplätzen fehlt das vielbeschworene Alleinstellungsmerkmal. Dieses muss (!!!) gefunden und dann natürlich auch vermarktet werden. D. Golfgäste von auswärts kommen meist nicht nur wegen einem Golfplatz in eine Region, sondern erwarten sich golferische Abwechslung durch mehr Golfplätze. Kirchturmdenken bringt also wenig, es muss zu regionalen – gerne auch grenzüberschreitenden – Kooperationen mit anderen Golfclubs kommen. E. Ein Großteil der Golfclubs investiert ausschliesslich in klassische Werbung und verzichten aus Unwissenheit, fehlender Kompetenz oder Kostengründen auf die digitalen Werbekanäle. Ein für mich fast untragbarer Zustand, vor allem wenn man um die hohe Internet-Affinität der Zielgruppe weiß.

Die Nachfrage nach mehr gesundheitsorientierten Sportangeboten mit flexiblen Trainingszeiten wird wohl zunehmen. Golf würde genau in dieses Muster passen, erduldet aber gerade eine Stagnation. Trotz der Tatsache, dass die geburtenstarken Jahrgänge der 60er-Jahre, die vom wirtschaftlichen Aufschwung und der Bildungsoffensive der 70er und 80er profitiert haben, die Gesellschaft, das Vereinsleben und den Sport prägen. Es wäre also notwendig, der Bevölkerung die Vorzüge des Golfsports zu kommunizieren und die Einstiegshürden zu reduzieren. Dafür müssen viele Menschen, Elemente und Parteien zusammenwirken und dieser BLOG soll ein kleiner Beitrag dazu sein, dass Golf als wunderschöne Freizeitbeschäftigung für Jedermann/frau angesehen wird. Auch wenn ich aus unterschiedlichen Gründen in letzter Zeit hier herinnen etwas nachdenklich und ernst geworden bin, dennoch ist und bleibt Golf für mich ein

SCHÖNES SPIEL 🙂

P.S.: Mein erstes Präsidententurnier ist Geschichte – Danke an alle die mitgeholfen haben! War sehr sehr lustig!

Das Mega-Hitze-Sommerloch!

18 Dienstag Aug 2015

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Schlagwörter

damen, Fairway, Greenkeeper, Rasen, sommer

Wir schwitzten uns seit Anfang Juli durch die Tage und Nächte, die Wespen liefen bei jedem Getränk am abendlichen Esstisch halb Amok und sogar den arabischen Gästen in Zell am See war es zu heiß und sie dürsteten nach einer Aircondition. Das war er – der Sommer der Superlative! Auf die gesungene Frage aus dem Jahre 1971: Wann wird’s mal wieder richtig Sommer, so ein Sommer wie er früher einmal war! Antworten wir: Tja lieber Rudi Carell! 2015!

Am vergangenen Samstag hat die Hitze jetzt wohl ihr jähes Ende genommen und echter Regen zog über das Schnitzelland. Und schon denke ich sehnsüchtig zurück, denn das geile Wetter hat schon seine Vorteile: So selten wie heuer musste ich meinen Rasentraktor glaub ich überhaupt noch nicht starten, denn ohne Wasser kein Rasen! Die Photovoltaikanlage am Hausdach brummt wie ein Bär, dass die Energie AG in Linz vermuten muss, dass wir da im Wald ein privates Atomkraftwerk betreiben. Und die Haustiere tragen keinen Dreck in die vier Wände – höchstens etwas Wüstensand!

Aber so eine regenlose Zeit bringt auch jede Menge Probleme. Der Wald hat die Produktion von Schwammerl defacto eingestellt. Man muss jegliche körperliche Arbeit in die frühesten Morgenstunden oder in die Nacht verlagern. Viele Menschen verlernen endgültig das Autofahren – zugleich steigt das allgemeine Agressionspotenzial. Und selbst den Journalisten der Kronen Zeitung wird das Sommerloch inzwischen zu lang.

Richtig schlecht ist so ein Sommer auch für den gemeinen Golfer, der es ja – schottisch kultiviert – gewohnt ist, dass es regnet und windet. Schweissgeplagt kämpfen wir uns über die 18 Bahnen. Die Fairways werden gelb und braun, weil der Greenkeeper mit dem Bewässern nicht mehr nachkommt. Bälle gehen verloren, weil wir es nicht schaffen ihnen beim Flug in die Sonne nachzublicken. Greenfee-Spieler die für das wirtschaftliche Überleben eines Golfplatzes so immens wichtig sind, meiden die Hitze des Golfplatzes und gehen lieber an den Badesee oder hoch in die Berge.

Aber ich möchte hier und heute eine golferische Lanze für die Sonne und den Super-Sommer brechen. Bedenkt:

  • Je heisser es ist, umso weiter fliegen die Bälle!
  • Je trockener der Boden ist, umso weiter rollen die Bälle nach der Landung!
  • Je wärmer es ist, umso länger kann man sich am Golfplatz aufhalten!
  • Je weniger Greenfeespieler, umso mehr freie Startzeiten für einen selbst!
  • Je trockener die Grüns, umso weniger graben sich die Bälle bei der Landung in den Boden!
  • Je wärmer es ist, umso heisser sind die Röcke der Golf-Damen!
  • Der Bunkersand ist staubtrocken und leichter spielbar!
  • Die Wasserhindernisse ausgetrocknet und Tauchbälle liegen jetzt am sandigen Ufer!
  • Schläger, Bag und Trolley sind nach der Runde so sauber wie am Anfang und man spart sich das Waschen am Brunntrog!
  • Die Spikes an den Schuhen sind sauberst und man verschwendet keine Zeit auf einem Bein stehend am Gebläse!
  • Je heisser es ist, umso mehr Hugo bzw. Bier darf man nach der Runde trinken!

Und last but not least! Bedenkt auch:

  • Wenn es mehr geregnet hätte, dann wäre der Rasen daheim schneller gewachsen, wir hätten demnach zu Hause mehr Rasen mähen müssen und hätten weniger Zeit für Golf gehabt!

In diesem Sinne wünsche ich mir, ein sofortiges Ende der aktuellen Regenzeit und dass der Herbst 2015 so wird wie der heurige Sommer. Wenn geht, können wir das ganze gerne jedes Jahr wiederholen.

SCHÖNES SPIEL 🙂

Golf als möglicher Gewinner des demographischen Wandels

11 Dienstag Aug 2015

Posted by kazooo71 in Golfgedanken, Golfsatire

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Schlagwörter

Alter, Österreich, golfvirus, kinder, Nachwuchs, schüler, verein

Karl Schipfer vom Wiener Institut für Familienforschung schreibt in einer Arbreit über Bevölkerungsentwicklung in Österreich: Der Bevölkerungsrückgang, der sich seit vielen Jahren durch anhaltend niedrige Geburtenraten ankündigt, wird in Österreich hauptsächlich als Problem für Pensionssicherung, Gesundheitssystem und Altenbetreuung wahrgenommen. Immer stärker ins Blickfeld geraten aber die Auswirkungen des Geburten- und des damit verbundenen Bevölkerungsrückgangs auf die unmittelbare Lebensumgebung der Menschen in Städten und Gemeinden. Die geringen Geburtenzahlen haben beispielsweise Auswirkungen auf Wohnungsmarkt, Infrastruktur, Finanzen, Arbeitsmarkt und Wirtschaft. 

Während man weltweit von einem Bevölkerungswachstum ausgeht und bereits im Jahr 2025 ca. 8 Milliarden Menschen leben werden, zeigt der demographische Wandel in unserem Land und auch im Rest Europas 3 generelle Phänomene:

  1. eine Überalterung der Gesellschaft durch – wie von Schipfer erwähnt – niedrige Geburtenrate
  2. Verlängerung der Lebensdauer durch bessere medizinische Versorgung und gesünderen Lebenswandel
  3. Migration (Zu- und Abwanderung)

Das Durchschnittsalter in Österreich liegt aktuell bei 44 Jahren – ich persönlich habe also gerade Halbzeit. Im Jahr 2060 – ziemlich genau dann, wenn es mit mir statistisch zu Ende geht, liegt das Durchschnittsalter schon bei prognostizierten 48 Jahren. Wenn ich mich bis dahin also etwas anstrenge, müsst ihr mich hinten raus leider etwas länger erdulden.

Ich möchte heute den allseits demographischen Umstand einmal aufgreifen und laut drüber nachdenken, welche Probleme hier auch auf den Vereinssport allgemein und den Golfsport im speziellen zukommen. Wir stellen fest, dass viele Vereine über Nachwuchssorgen klagen. Recht schnell sind mit „die Kinder sitzen den ganzen Tag vorm Computer“ und „die jungen Leute interessieren sich für nix“ zwei Schuldige gefunden. Die Aussagen sind flach und nicht stimmig, denn als ich in den 80er-Jahren jung war, hab ich auch sehr viel Computer gespielt und mich außer für Mädels, Musik, Furtgehen und meine Freunde auch nicht für viel interessiert. Aber ich habe dennoch beim USK Piesendorf Fussball und Tennis gespielt und im Winter war ich im Skiclub und später im Eishockeyverein. Warum ich zum Beispiel Tennis gespielt habe, hat aber weniger mit meinem sportlichen Talent zu tun, sondern eher damit, weil meine Eltern im Tennisverein waren, ebenso die Freunde meiner Eltern und – das wichtigste – dadurch auch meine Freunde! Wir haben damals einfach alle Tennis gespielt und der Thomas Muster war der Hero. Es gab Eltern die haben Eisstock geschossen, die haben deren Kinder dorthin mitgenommen. Andere waren im Reitstall – dann waren deren Kinder dort. Wie heute waren dort meistens die Mädels, wodurch vom Reitstall eine unglaublich magnetische Wirkung auf uns Buben ausging. Aber das ist eine andere Geschichte.

Wenn man sich an die 80er zurückerinnert, dann gab es sportlich nicht wirklich viel Auswahl, was man als Jugendlicher tun konnte. Es gab natürlich exotische Dinge wie Modelfliegen, Schach oder Aerobic – aber das waren keine Mega-Bewegungen. In Wirklichkeit hat sich damals alles auf wenige Sportarten konzentriert: Heute ist das natürlich anders, denn es gibt hunderte von Sportarten die aus aller Welt zu uns gekommen sind. Basketball, Baseball, Karate, Klettern, Badminton, Bandy, Beachvolleyball, American Football, Mountainbike, Bogenschiessen, Snowboard, Bowling, Triathlon, Billard, Geocaching, Kick-Boxen, Motocross, Segeln, Tauchen, Voltigieren und und und! Es gibt heute für Kinder, Jugendliche und Erwachsene so viel Auswahl, dass es schwer fällt sich auf ein Thema zu konzentrieren und vor allem ist das alles mit Geld verbunden. Dadurch splittet sich das ganze natürlich immer mehr auf und so bleibt für einzelne Sportarten halt weniger vom Mitgliederkuchen. Und ich spreche noch gar nicht von irgendwelchen Theatergruppen und Musikstunden. Somit entsteht meiner Ansicht das hauptsächliche Nachwuchsproblem in den Sportvereinen: es gibt zu viel Mitbewerber!

Jetzt kann man natürlich keine Sportarten verbieten, nur weil man das eigene Nachwuchsproblem lösen möchte, denn jegliche sportliche Betätigung ist allein schon gesundheitspolitisch wünschenswert. Manche Sportarten schaffen es den fehlenden Nachwuchs mit Migranten zu kaschieren. Vor allem Fussball gilt als Schmelztiegel für Zuwanderer aus dem Balkan. Ebenfalls vom ehemaligen Ostblock profitieren Schwimm- und Leichtathletikvereine und die Kampfsportarten. Auf der Strecke bleiben jedoch die elitären und vor allem sehr typisch österreichischen Sportarten wie Skifahren, Eisstockschiessen, Reiten oder eben auch Golf.

Wo muss man ansetzen, wenn man diese Sportarten wieder in Schwung bringen möchte? Ich maße mir nicht an hier und heute das Problem Golf zu lösen, aber vielleicht schaffe ich ja ein paar Denkanstöße. Diejenigen, die zwar zahlenmäßig immer weniger werden, aber nach wie vor eine dominante Rolle spielen – nämlich Kinder und Jugendliche -, gilt es schon von klein auf für den Sport zu begeistern und Golf als quasi selbstverständliche Alltagsbeschäftigung zu erziehen. Man darf aber ja nicht mit irgendwelchen Erwachsenen-Argumenten durchs Land pilgern: von wegen, dass Golf gesund wäre und man sich dabei stundenlang in der Natur befindet. Mit sowas kannst vielleicht ein paar intellektuelle Streber reizen, aber sicherlich keine Massen. Kommt ein Kind welches selbst ein attraktives Netzwerk hat, dann kommen die Freunde aus dem Netzwerk automatisch dazu. Damit ein Kind aber generell auf die Idee kommt, dass Golf in der Palette der vielen Sport-Angebote überhaupt gesehen wird, muss man ihnen die Möglichkeit schaffen es zu erleben. Dazu müssen Schulen und Eltern gewonnen werden – nachhaltig, regelmäßig und so, dass es für alle Beteiligten lustig ist und sich so schnell wie möglich ein Erfolgserlebnis einstellt!

Um das zu schaffen, muss Golf „einfach“ werden. Leider ist Golf aber alles andere als einfach, es ist eine komplexe Bewegung die viel Übung erfordert. Dazu ist Golf mit komplizierten Regeln versehen, die notwendig sind, damit Fairness am Platz gewährleistet ist. Diese Regeln müssten für Kinder ausgesetzt oder anders gehandhabt werden. Als spontane Beispiel fallen mir hier ein: kürzere Bahnen oder größere Löcher. Dazu gibt es ausgehend in den USA Bestrebungen die sich genau mit diesen Erleichterungen beschäftigen. Auch sollten Turniere mit spielerischen Elementen kombiniert werden und es braucht natürlich motivierte und motivierende Trainer.

In einer Gesellschaft, deren Mitglieder durch den Rückzug der öffentlichen Hand in Zukunft immer mehr auf einander angewiesen sind, die aber das Miteinander eher verlernt haben, könnte Sport – vor allem im Nachwuchsbereich – eine wichtige erzieherische Rolle spielen. Gerade im Golf können nämlich durch das Handicap-System unterschiedliche Stärken sowohl geschlechter- als auch generationenübergreifend ausgeglichen werden. Sprich im Golf können Alt und Jung, Männlein und Weiblein, Deutsch- und nicht-Deutsch-sprechend gegeneinander antreten.

Nachwuchs sind für uns immer die Schüler. Aber ich höre oft von gleichaltrigen Nicht-Golfern den Satz: „Golf fange ich an, wenn ich dann in Pension bin!“ Fazit: Golf ist ein Rentner-Sport! Ich weise diese Aussage zwar immer entschieden zurück, denn ich bin definitiv keine Rentner, aber dieser Nimbus haftet und das schon seit Jahren.

Aber vielleicht ist ja genau das die Chance für Golf schlechthin? Vielleicht sollten wir hier sogar mehr einhaken als bei den Kindern. Unsere Gesellschaft wird immer älter, bleibt aber aktiv. Die Generation der Älteren ist finanziell gefestigt und hat eine hohe Kaufkraft. Im gleichen Maß wie Ältere in der Gesellschaft eine immer stärkere Position einnehmen, werden Kinder und Familien deren Machtposition verlieren – wenn auch jeder von uns weiß, dass ohne Familien die Bevölkerung ausstirbt. Aber denken wir mal kurz politisch: Schon jetzt sind fast 50% Prozent der Wähler über 50 Jahre alt. Themen wie Schul- oder Familienpolitik betreffen dann aus subjektiver Anschauung immer weniger Menschen. Dinge wie Gesundheit, Sicherheit und aktive Freizeitgestaltung stehen eher im Fokus. Damit ist doch ein Sport, der ruhig und gelassen abläuft, ideal ist für einen stetig wachsenden Anteil der Österreicher! Dazu besagen Studien, dass sich Ältere heute durchschnittlich zwölf Jahre jünger fühlen und 25 Jahre jünger sein wollen. In der alternden Gesellschaft wird Jugendlichkeit zur übergreifenden Norm: Die Kindheit wird beschleunigt, das Alter wird „entschleunigt“.

Man sollte sich im Golf also vermarktungstechnisch nicht nur auf die Schulen konzentrieren, sondern eher auf die Generation 60+ und sogar noch eher auf die Frauen. Denn der Anteil der weiblichen Bevölkerung wächst statistisch gesehen ebenso stärker wie die der Älteren gegenüber den Jungen. Frauen die um das Jahr 1955 geboren sind, leben oftmals sehr gesund, körperbewusst und achten auf ihr Äußeres. Dazu haben sich viele dieser Frauen von deren Männern finanziell und auch geistig emanzipiert – manche sogar durch Scheidung. Noch dazu bleiben immer mehr Paare wie in meinem Fall gewollt oder ungewollt kinderlos. Finanziell und zeitlich ist man in dieser Situation meistens unabhängig. Golfplätze müssen diesen Paaren nur die Mitnahme von Hunden erlauben, denn Vierbeiner kaschieren oftmals das Fehlen von Kindern.

Aber gehen wir mal davon aus, dass die Frauen ihren Männern die Eskapaden und Seitensprünge verziehen haben, beide zusammengeblieben sind und Nachfahren gezeugt haben: Warum also Oma und Opa nicht einmal einen gemeinsamen Golfkurs zu Weihnachten oder zur silbernen Hochzeit schenken? Wenn man sich etwas umhört, dann gibt es auf jedem Golfplatz inzwischen super Einsteigerangebote – auch für die Ausrüstung. Und ein gutes Geschenk für die Eltern zu finden, wird eh jedes Jahr schwieriger. An einen Golfkurs haben vermutlich wenige gedacht.

Es gibt noch einige mehr kreative Ideen wie man die von mir angesprochene Generation motivieren könnte, es zumindest einmal mit dem Golfsport zu probieren. Ein gemeinsames Hobby zu finden, welches man durch oben erwähntes Handicap System auch noch auf gleichem Niveau ausüben kann, wird im zunehmenden Alter immer schwieriger. Von den gemeinsamen Reisen in alle Welt, den vielen Gleichgesinnten im Club und die gesunde Bewegung am Platz red ich hier noch gar nicht.

Wovon man ausgehen kann ist, dass wenn die Silverpreneure und Best-Ager der Golfvirus gepackt hat, dass es dann kein Halten mehr gibt! Denn die fanatischsten aller Nachwuchs-Golfer sind die Spätberufenen. Und denen wünsche ich schon heute ein

SCHÖNES SPIEL 🙂

P.S.: Aus welchen Gründen auch immer liefert unsere Katze seit 3 Tagen jeden Morgen schon das dritte kaltblütig von ihr ermordetes Hasenkind vor unsere Haustüre. Da hat im Wald mal richtig wer Nachwuchssorgen!

Die Krone der Schöpfung?

04 Dienstag Aug 2015

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Schlagwörter

Abschlag, ameisen, Birdie, dinosaurier, Golfpark, insekten, teich, tiere

Abschlag Nummer 16 im Golfpark Böhmerwald, direkt neben dem schönen Teich. Es ist brennend heiß diesen Sommer, der Schweiss läuft in Strömen und die Sonne wird in spätestens 1 Stunde hinterm Horizont abtauchen.
Gezählte 8 sind gleichzeitig auf mich zugeflogen. Gezählte 3 habe ich sofort erledigt. Der Rest verfängt sich in den Haaren, landet im Gesicht, auf den Armen. Und es kommt laufend Nachschub. Wie ein inneralpiner Schuhplattler tanzt du mit dem 3er-Holz in der Hand am Abschlag. Manche erwischt Du, manche kommen zurück. Sie wollen Dein Blut! Unmöglich hier in Ruhe abzuschlagen. Die Bremsen machen Dich verrückt!

Beim Mistkübel an Loch 12 haben Dich beim Ballwaschen schon eine Horde Wespen attackiert. Auch am Abend dann im Clubheim auf der Terasse bist Du nicht allein unter Golfern. Dort kommen diese Mini-Beiß-Fliegen, die Dir die Unterschenkel zermartern. Und in der Nacht, während du eigentlich von dem sensationellen Sandy-Birdie auf der 11 träumen solltest, raubt dir eine Mücke den Schlaf.

Letzte Woche habe ich an dieser Stelle einige menschliche Zeitgenossen als selbsternannte Krone der Schöpfung tituliert. Heute möchte ich dem ganzen noch einen evolutionstheoretischen Touch geben und die philosophische Frage in den Raum stellen: „ist der Mensch überhaupt noch die Krone der Schöpfung?“

AUTAN und NoBite sei Dank, kann man sich als Homo aspergeriensis (der eingesprühte Mensch) dieser Insekten-Armada noch halbwegs erwehren. Aber mir kommt vor, je mehr ich sprühe, umso resistenter werden sie. Diese verdammten Bremsen sind lernfähig oder sie stumpfen einfach immer mehr ab.

Gehen wir mal ein paar Jahre in der Erdgeschichte zurück. Da haben vor rund 235 Millionen Jahren Dinosaurier in der Größe US-amerikanischer SuperTrucks die Erde bevölkert. An einem Montag 65 Millionen Jahre vor Christus sind sie dann ausgestorben. Meteoriteneinschläge oder erhöhte Vulkanität werden als Gründe angegeben. Danach war Platz für eine neue Nummer 1 und diese waren dann die Säugetiere. Klein – angepasst – schlau. Und die schlauesten aller Säugetiere sind wir: der Homo sapiens!

Es ist schier unmöglich zu denken, aber was passiert mit der Erde, wenn wir Menschen die festländischen Ökosysteme nicht mehr dominieren können? Wenn wir keine Kriege mehr führen, wenn wir keine Regenwälder abholzen, keine Massentierhaltung betreiben, keinen CO2 mehr ausstoßen, keine eigentümlichen Religionen gründen und keine Monokulturen züchten. Wird dann die Erde sagen: ach, wenn der Mensch nimma da is, höre ich auf mich zu drehen?

Natürlich brauchen wir die Erde und nicht umgekehrt. Drum die Frage: Wer folgt uns nach als die nächsten Stars auf diesem Planeten? Ich behaupte es sind die oben genannten Insekten! Vielleicht nicht unbedingt diese Raubtierinsekten die mich am Golfplatz fertigmachen, aber zum Beispiel Ameisen hätten einen gute Chance, sich zur dominierenden Spezies zu entwickeln. Sie werden die Schwarmintelligenz weiterentwickeln und die Erde mit gigantischen Kollektiven überziehen. Sie werden sich zu hochintelligenten Wesen hochevolutionieren und in den Ameisenschulen werden sie dann vom Aussterben der Menschen lernen – aber nicht wegen einem Meteoriteneinschlag, sondern wegen Dummheit.

Und eine spannende Fage wird sein: Spielen Ameisen dann Golf? Wenn ja, dann wünsch ich Ihnen schon heute ein

SCHÖNES SPIEL 🙂

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