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Monatsarchiv: Juni 2015

Bulgarien für Rückgeschrittene

30 Dienstag Jun 2015

Posted by kazooo71 in Golfsatire

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

bulgarien, golfurlaub, Hotel

Eigentlich wollte ich diesem BLOG-Beitrag „Bulgarien für Fortgeschrittene“ nennen. Aber wenn man sich eine Woche lang nur am Golfplatz und im Hotel bewegt, dann kann man nix über Land und Leute erfahren, sondern sieht nur die künstliche Wohlfühl- und Freizeitwelt im 5*Luxus.

Darum hat sich auch mein Wissensstand zur Vorwoche nur marginal verbessert. Und euch hier über die Straßensituation, die riesigen Felder neben dem Straßenrand oder die Windräder der EVN zu berichten ist fad. Drum erzähl ich lieber was vom bulgarischen Golf:

Unsere Reise brachte uns mit dem Flieger vom Wien nach Varna – einer Küstenstadt am Schwarzen Meer. Mit dem Leihauto ging es dann ca. 1 Stunde nach Norden – genauer gesagt nach Balchik. Ganz so einfach sind die Schilder hier nicht zu lesen – vor allem weil mein Kyrillisch schon etwas eingerostet ist. Unser Ziel war das Lighthouse Hotel & Golf Resort etwas außerhalb von Balchik. Vor der Haustüre 2 lässige 18-Loch Golfplätze: dem Lighthouse und dem Black Sea Rama. Das Hotel hat einen riesen Outdoor- und nochmal Indoor-Pool. Die Zimmer sind 5*Level – der Preis aber moderat. Der Lighthouse-Course ist ein Park-Course nur ohne die lästigen Bäume. Black Sea Rama hingegen ist ein klassischer Links-Course wie es vor allem in Schott/Irland hunderte gibt. Sehr schwer zu spielen – vor allem bei dem Wind der uns eine Woche begleitet hat.

Der Superstar unter den Golfplätzen ist aber der 15 Autominuten entfernte Thracian Cliffs Course. Vor wenigen Jahren hat man in die hiesige Steilküste einen Golfplatz gezwängt! Enge Bahnen, Abschläge von Inseln im Meer, Bunker an allen Ecken und Kanten und zwischen den einzelnen Löchern Verbindungswege, die so lange sind, dass man ohne Golfcart aufgeschmissen ist. Thracian Cliffs hat mit Golf wenig zu tun, sondern ist eher eine Sightseeingtour mit Golfball, denn man hat permanent das Smartphone in der Hand, um ein weiteres spektakuläres Bild zu schießen. Golf wird zur Nebensache und so haben die 3 Waltls hier auch jeder für sich seine schlechteste Runde gespielt und jeder mindestens 10 Bälle verloren. Es stört aber nicht, denn hier zählt der olympische Gedanke, nicht der Score!

Bulgarien steckt noch in den wirtschaftlichen Kinderschuhen – das merkt man an allen Ecken und Kanten. Man sieht noch jede Menge alter kommunistischer Bausünden die aus Kostengründen entweder nicht weggerissen werden oder noch bewohnt sind. Postkommunistische Bausünden gibt’s natürlich auch: die stehen dann als Appartmentblock halbfertig gebaut am Hafen und werden von der heimischen Flora zurückerobert.

Was auffällt sind die vielen rumänischen Gäste die hier herkommen. Bulgarien ist im Vergleich zum nördlichen Nachbarn nochmals eine Stufe billiger. Wir konnten erfahren, dass das monatliche Durchschnittseinkommen für Lehrer hier bei € 650 liegt, Monatsrente für Alleinstehende bei € 150. Das ist jetzt nix womit man sich einen Zweit-Ferrari kauft. Und damit ist es verständlich, warum so viele gut ausgebildete bulgarische Frauen bei uns in Österreich als Altenpflegerinnen oder Männer auf den Baustellen arbeiten und dafür jedes Monat zweimal 12 Stunden Autofahrt auf sich nehmen.

Mein persönliches Fazit: geniale Reise, herausragende Golfplätze, sehr freundliche Menschen, super Essen (dank Tripadvisor) und während es zu Hause durchgeregnet hat, habe ich nach einer Woche Dauersonne eine Hautfarbe wie ein nigerianischer Flüchtling. Hoffentlich lässt mich die FPÖ noch einreisen!

добра игра (dobra igra) 🙂

P.S.: Für alle Golfreisefans hier noch ein kleiner Hinweis auf die www.golf-first.de. Dort werden tolle Golfreisen in die ganze Welt angeboten!

Bulgarien für Anfänger

23 Dienstag Jun 2015

Posted by kazooo71 in Golfsatire

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

bulgarien, Fussball, goldküste, golfurlaub, Hotel, sofia

Wenn auch nur einer der anwesenden geschätzten Leser dieses Golfblogs sich zutraut, ein Stegreif-Referat – seien wir gnädig – von 10 minütiger Dauer über Bulgarien zu halten, ohne davor Wikipedia quälen zu müssen, dann ziehe ich ehrfürchtig meinen inexistenten Hut. Denn für gewöhnlich wissen wir inneralpinen Mitteleuropäer über dieses Land im europäischen Osten so gut wie gar nix. Und für gewöhnlich sind wir uns nicht mal sicher ob Bulgarien im Süden an Rumänien grenzt oder im Norden. Jenes Rumänen mit dem dieses Bulgarien übrigens immer gemeinsam erwähnt wird – als ob es alleine nicht könnte. Das ist so ähnlich wie wenn man immer Österreich-Ungarn sagen würde – das macht doch auch keiner (mehr).

Jedenfalls bin ich einmal in mich gegangen und habe mir überlegt, was ich eigentlich von diesem Land am Rande Europas weiß oder zu glauben vermute.

Ich weiß, dass Bulgariens Hauptstadt Sofia heißt und ich kenne noch die Städte Burgas, Plowdiv (oder Plovdiw) und Varna (oder Warna). Die 3 letztgenannten kenne ich als praktizierender Fußballfan aus diversen Europacupergebnisslisten, sonst würd ich davon vermutlich auch noch nie was gehört haben. Selbiges gilt für Bansko, wobei mir dieser Ort nur was sagt, weil dort mal Weltcup-Skirennen stattgefunden haben. Aber wo das genau ist, wie das dazugehörige Gebirge heißt (und sowas braucht man für Skirennen) – keinen Schimmer.

Die Größe des Landes würde ich mal Richtung Österreich schätzen und die Einwohnerzahl liegt vermutlich um ein 1/4 niedriger als bei uns. Aber wie gesagt, nur geschätzt. Frei nach Stadt, Land, Fluss krame ich jetzt in meinem Gehirn nach den Gewässern und ich weiß, dass Bulgariens „Goldküste“ am Schwarzen Meer liegt und die Donau die Grenze zu Rumänien bildet. Sonstige Flüsse – geschweige denn Seen: Fehlanzeige, zumindest in meinem Gehirn.

Dafür hat mein Gehirn aber ein paar andere wertvolle Daten über den Balkanstaat gespeichert: Seit 2005, 6 oder 7 Mitglied der EU aber noch ohne €uro. Man spricht bulgarisch und schreibt selbiges kyrillisch. Drum steht in meinem Reisepass neben den griechischen Buchstaben nämlich noch eine Schrift, die schwerlich zu entziffern ist. Historisch kenne ich nur die Hauptdaten und diese ohne Jahreszahlen: Teil des Griechischen/Mazedonischen Reiches, dann des Römischen Reiches (Thrakien), dann des Osmanischen Reiches und dann kamen als Besatzungsmacht vermutlich wir Habsburger aus dem Norden oder die Russen aus dem Osten; das weiß ich jetzt definitiv nicht. Ich tippe eher auf die Russen, denn warum sonst schreiben Sie in Bulgarien kyrillisch und hätten sie in den beiden Weltkriegen auf Seiten der Mittelmächte gekämpft?

Wie wir aus der Geschichte wissen, ist den Mittelmächten der Endsieg in beiden Weltkriegen knapp misslungen und drum ist spätestens 1945 der Russe mit seiner Roten Armee in Sofia und Umgebung eingefallen, hat den real-existierenden Kommunismus gelauncht und stand damit bis ins Jahr 1990 als Warschauer Pakt vor unserer Tür. Von 1945 bis 1990 weiß ich über Bulgarien rein gar nix. Denn während es in anderen osteuropäischen Ländern immer mal wieder den Anflug von Volksaufstand und/oder Revolution gab (erwähnt an dieser Stelle der Walesa Lech und seine Solidarnosc in Polen, Volksaufstände in Ungarn und der Tschechoslowakai usw.) war Bulgarien nicht existent. Und im Gegensatz zum großen Bruder Rumänien, wo Graf Dracula und später ein gewisser Ceaușescu sein kommunistisches Unwesen trieb, kann ich über Bulgarien nicht einmal sagen, wer da zum Schluss der amtierende Vorsitzende des ZK war, den das Volk aus dem Palast des Volkes in Sofia gejagt hat. Mein persönlicher Dank an dieser Stelle an den Russen mit dem Leberfleck am Hirn, der mit seinem Weitblick und Mut unsere Welt so stark verändert hat.

Jedenfalls ist Bulgarien seit 1990 jetzt eine Republik, Mitglied der EU und hat 1994 den Deutschen bei der WM in den USA im Viertelfinale eine peinliche Niederlage beschert. Tore schoss damals ein gewisser Christo Stoitschkow, zugegeben neben Balakov und Berbatov einer der wenigen Bulgarischen Namen die ich kenne, dummerweise alles Fußballer – was allgemeinbildnerisch ganz schön peinlich ist. Den Tibor (oder so ähnlich) Ivanov kenn ich auch noch – der hat in den 90er-Jahren mal bei Rapid oder der Austria gekickt. Den hab ich mir gemerkt, weil wir damals immer gesagt haben: „der ist so schiach, den mag vermutlich nicht mal seine Mama schmusen!“ Aber das ist lange her und ich war jung und brauchte das Geld.

Aber sonst fällt mir wirklich kein berühmter Bulgare ein! Und für Ringen, Damenrodeln, rhythmische Sportgymnastik und dopingbelastetes Gewichtheben – Sportarten wo Bulgarien vielleicht gut ist, interessiere ich mich Nullinger. Auch kenne ich keinen bekannten bulgarischen Golfer – geschweige denn wusste ich vor wenigen Monaten nicht einmal, dass es in Bulgarien gute Golfplätze gibt.

Und nun stehe ich hier, im wirtschaftlich ärmsten Land der EU über das ich so gut wie gar nix weiß. Ich stehe auf einem Golfplatz an der Goldküste des Schwarzen Meeres. Das Wetter kann besser nicht sein, das Hotel ist der pure Luxus und die 3 Golfplätze die sie hier gebaut haben, gehören mit zu dem besten was der Golfsport weltweit (!!!) zu bieten hat.

Ich bin also wieder mal mit Papa und Göd auf unserer alljährlichen Golfreise. Wie es mir diese Woche ergangen ist, berichte ich dann nächsten Dienstag und dann weiß ich hoffentlich mehr über dieses Land. Einstweilen wünsche ich euch Daheimgebliebenen ein

SCHÖNES SPIEL 🙂

P.S.: JETZT sind mir (ohne Nachzuschauen) doch noch zwei berühmte Bulgaren eingefallen! Der Cristo – der der die Gebäude einpackt und der Skifahrer Kilian Albrecht – obwohl der nicht wirklich als Original Bulgare durchgeht.

18 geht gar nid!

16 Dienstag Jun 2015

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Schlagwörter

Matchplay, schottland, St.Andrews

Warum hat ein gemeiner Golfplatz dieser Erde eigentlich 18 Löcher? Warum nicht 20 oder 15 oder 25 oder gar 30?

Ich verwette eine Flasche irischen Whiskey, dass keiner der hier anwesenden Leser (ohne danach zu „Goggeln“) die Antwort weiss. Und bevor ihr selbst die Suchmaschiene anschmeissen müsst, hier die Auflösung:

Als getreuer Leser dieses Blogs ist man inzwischen mehr als ausreichend darüber informiert, dass Golf in Schottland erfunden wurde. Die ersten Golfplätze hatten keine 18 Spielbahnen, sondern richteten sich einfach nach dem Platz den man zur Verfügung hatte.

Einer der ältesten Golfclubs der Welt ist der Golfclub in Bruntsfield (bitte an dieser Stelle nid lachen, denn der Ort heißt wirklich so). Die 18 Bahnen liegen mitten im Zentrum von Edinburgh – als der Platz errichtet wurde hatte er aber nur sechs Löcher, die die royale Gesellschaft spielen konnte. Der Golfplatz in North Berwick hatte sieben Bahnen, in Gullane erst 13, später 15. In Musselburgh nur fünf und dann acht. Eine Runde bestand dort aus zweimal acht, also 16 Löchern. Wimbledon hatte bis 1870 nur sieben, dann zwölf usw.

Im Allerheiligsten des Golf – in St.Andrews – auf dem heute noch existierenden „Old Course“, startete die feine Gesellschaft im eindrucksvollen Clubhaus am Rande der Kleinstadt. Dann trabte man die windige Küste der Halbinsel entlang neun Löcher gen Norden. Und dort stand man dann da und schaute auf den River Eden raus und sagte so einen wichtigen Satz wie „here is the end, isn´t it“ oder „veni – vidi – vici“ oder was man halt so sagt wenn man mit Golfschläger am River Eden steht. Jedenfalls hatten die Schotten keine Lust, ohne zu schlagen ins Clubhaus zurückzulatschen. Also benutzten sie dieselben 9 Bahnen auch auf dem Heimweg, spielten also 18 Holes.

Und da St.Andrews irgendwann die Mutter aller Golfplätze wurde, wurde das zum weltweiten Gesetz und noch heute spricht man auf selbiger ganzer Welt von den FRONT NINE und den BACK NINE oder „OUT and IN“.

So viel zum heutigen Geschichtsunterricht und jetzt zu dem was mich daran nervt. Ich kanns ganz einfach erklären. Mir würden 17 Spielbahnen reichen!

Ich bin heuer schon dreimal zu einem Matchplay angetreten. Matchplay heisst, man spielt gegen einen anderen Golfer oder -rin ein direktes Duell. Ohne jetzt näher auf irgendwelche Handicap-Regeln einzugehen, heisst das, dass wer ein Loch mit weniger Schlägen bewältigt, gewinnt ein Loch.

Benötige ich also auf Bahn 1 insgesamt 6 Schläge und mein Gegenspieler nur 5, dann führt mein Gegner mit 1:0. Bahn 2 spielen wir beide eine 5, dann steht es nach 2 Bahnen immer noch 1:0 weil das Unentschieden nicht gezählt wird usw. Nach 18 Bahnen wird dann einfach ausgerechnet, wer mehr Bahnen gewonnen hat und der oder die zahlt dann das Fanta im Clubheim.

Jetzt kann es natürlich sein, dass der Gegner um ein Vielfaches besser ist als man selber. Dann kann es sein, dass man auf der Spielbahn Nummer 15 schon 4 gewonnene Löcher vorzuweisen hat. Wenn das der Fall ist, dann wird das Spiel abgebrochen, denn auf den noch anstehenden 3 Bahnen (16, 17 und 18), kann der zurückliegende Gegner den anderen nicht mehr einholen. Man sprich hier von  „4 und 3“ (= 4 auf und noch 3 zu spielen). Umgangssprachlich wird dies gelegentlich zu „4 auf 3“ verkürzt.

Was natürlich auch sein kann, ist, dass beide Spieler mit der selben Anzahl an gewonnen Löchern am Ende der 18 dastehen. Jetzt ist es im Golf aber so, dass es kein Unentschieden gibt! Und drum müssen die beiden Kontrahenten von vorne beginnen und die Bahn 1 wieder spielen. Wenn es dort immer noch keinen Sieger gibt die 2 usw. Man nennt dieses Weiterlatschen die Extralöcher. Auf 18 Loch ist somit der höchstmögliche Sieg „10 und 8“ und der knappste (ohne diese komischen Extralöcher) „1 und 0“, wobei man hier einfach „1 auf“ sagt.

Dieses Matchplay ist eines von 2 grundsätzlichen Spielformen im Golf. Bei der zweiten Variante zählt man vereinfacht gesprochen alle Schläge der 18 Bahnen zusammen und vergleicht sie mit den anderen Spielern. Eh auch nett, aber im Matchplay ist es halt der Kampf Mann gegen Mann oder Frau gegen Frau oder oder Mann gegen Frau oder Conchita Wurst gegen Mann oder Team gegen Team usw. und das ist sehr lässig und meistens spannender als das Zusammenzählen. Drum wird im weltbekannten Ryder-Cup auch das Matchplay favorisiert.

Jetzt bin ich eigentlich gar kein so schlechter Matchplayer, weil ich – wenn ich schonmal eine Bahn verhaue – ich schlechtes Spiel schnell vergesse und auf der nächsten Bahn schon wieder voll konzentriert bin. Aber,wie es scheint, habe ein massives Problem auf Loch 18. Denn jetzt ist es mir heuer schon dreimal passiert, dass ich mit einem ausgeglichenen Score von Bahn 17 weggegangen bin. Voll motiviert stand ich dann am 18.Abschlag und mit hoher Konzentration habe ich den Ball dann jeweils einmal ins Gestrüpp, den Wald und ins Wasser geknallt. Alle 3 Gegner haben das Gegenteil zustande gebracht. Nämlich ausgerechnet am letzten Loch deren Zaubergolf auszupacken. Und dann wackelst die Bahn 18 entlang Richtung Fahne und du weisst schon im wackeln, dass das einzige was dich dort erwartet, das hämische Grinsen des Kontrahenten sein wird. Welch ein Hohn, dann auch noch das nonchalante Händegeschüttel und die aufmunternden Worte beim Abgang, dass es eh spannend gewesen wäre. Unsympathisch zum Quadrat!

Ich habe jetzt 2 Lösungsansätze, damit mir das nicht mehr passiert:

  1. Variante: ich starte eine weltweite Unterschriftenaktion mit dem Ziel alle Golfplätze der Erde auf nur 17 Bahnen zu verkürzen oder
  2. Variante: ich gewinne ab sofort einfach schon auf Bahn 17

Vermutlich ist Variante 1 leichter zu erreichen!

SCHÖNES SPIEL 🙂

So wenig Golf!

09 Dienstag Jun 2015

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Schlagwörter

gefühle, Golfplatz, Rasen

Jedes Jahr im Juni beginnt für mich die eigentliche Golfsaison. Davor bin ich beruflich viel zu sehr eingedeckt, als das ich genug Zeit für mein liebstes Hobby finde. Kombiniert und verstärkt wird dieser persönliche Neustart seit ein paar Jahren durch die einwöchige Golfreise, die ich mit meinem Papa und meinem Göd verbringe. Nach Schottland und Irland geht es dieses Jahr übrigens an die Goldküste von Bulgarien – einem der neuen Super-Golf-Hotspots der Erde.

Aber darüber werde ich euphorisch berichten, wenn ich dort bin – respektive war. Heute ist eher „Jammern“ angesagt, denn wie kann es sein, dass ich dieses Jahr so wenig zum Spielen komme? Man kann jetzt natürlich fragen: was versteht der Waltl unter wenig? Denn immerhin hat er ja doch schon an die 15 Golfrunden am 2015er Buckel! Und das bei dem vielen Regen im abgelaufenen Wonnemonat.

Das Problem ist, dass ich dank meiner neuen Funktion als Präsident zur Zeit mehr Zeit am Golfplatz verbringe, ohne dort Golf zu spielen. Jetzt macht mir die neue Aufgabe aber durchaus Spaß, denn es ist cool, wenn man langsam aber sicher sieht, dass sich Dinge bewegen, Probleme sich lösen, Bausteine sich zusammenfügen und Menschen neu zusammenfinden. Ich weiß zwar auch, dass ich zur Zeit nicht alles richtig mache, aber ich bemühe mich ehrlich, kommunikativ und effektiv zu arbeiten. Letzteres ist übrigens grad das schwierigste.

Gefühlt verbringe ich also viel Zeit am Golfplatz – ebenso gefühlt spiele ich aber nicht Golf und dafür wäre der Golfplatz ja eigentlich da und dafür zahle ich ja auch meine Mitgliedsgebühren. Aber jetzt ist das mit diesen Gefühlen so eine Sache, die sind nämlich subjektiv und noch dazu inhaltlich durch äußere Einflüsse verwaschen. Nehmen wir als Beispiel meinen eigenen Rasen im hügeligen Garten. Ich hab das Gefühl, dass je öfter ich ihn mähe, umso mehr wächst der. Teilweise scheint der Teil des Rasens, den ich gerade geschnitten habe, direkt und unmittelbar hinter meinem Traktor schon wieder vollgas loszuwachsen. Oder nehmen wir als anderes Beispiel den Straßenverkehr. Da hörst im Radio die Durchsage, dass alle Straßen in ganz Österreich aktuell frei von Problemen sind und du selber stehst grad gefühlt seit 10 Minuten an der Ampel einer Baustelle, nachdem du gefühlt eine Stunde hinter einem LKW, einem Traktor und einem Alkoholiker-Auto mit rotem Nummerntaferl hinterhergefahren bist, ohne überholen zu können.

Gerne andere Beispiele gefällig? Dann fragt euch mal selber ob der Benzinpreis gefühlt grad zu hoch ist. Oder ob wir grad zu viele Asylanten in Österreich haben. Oder ob es gefährlich ist, nah an der tschechischen Grenze zu leben. Oder ob man grad zu wenig Freizeit hat. Oder ob man grad zu viel Kilos auf den Hüften hat und man weniger essen sollte. Oder ob ihr zu viele Steuern zahlt. Man könnte diese Liste jetzt noch ein paar DIN-A4 Seiten verlängern, aber wer weiß heute schon noch was eine DIN-A4-Seite ist.

Aus den Medien, aus Erzählungen, durch Erlebnisse aus der eigenen Vergangenheit, reimen wir uns tagtäglich unser gefühltes Weltbild zusammen und oftmals hören wir allein schon aus Bequemlichkeit auf, sich Gedanken zu machen und sich selbst regelmäßig zu hinterfragen, ob das was man sich da so an Gefühlen zusammendichtet, schon noch der Wahrheit entspricht. Die Wahrheit ist nämlich was Objektives, oftmals relativ und sie lässt sich selten von Gefühlen beeinflussen.

Jedenfalls freue ich mich sehr, wenn meine Arbeit jetzt dann nicht nur gefühlt etwas weniger wird, weil der Unterricht im WIFI Sommerpause macht, meine Hotelkunden hoffentlich viele Gäste haben und dadurch beschäftigt sind. Auch erwarte ich mir eine mehrmonatige Welle von Sonnentagen wo die Leute weniger arbeiten wollen. Und dann ist Schluss mit irgendwelchen Gefühlen, denn dann wird gegolft!

SCHÖNES SPIEL 🙂

Die noble Blässe der Golfer

02 Dienstag Jun 2015

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Mein Körper hat viele Nachteile. Dazu zählen unter anderem das Missverhältnis zwischen Gewicht und Größe (ich bin nämlich zu klein),  der nicht mehr zeitgemäße Haarwuchs am Rücken, ein höchst unterentwickelter Geruchssinn, zu kurze Zeigefinger oder die weiß-grauen Haare die an manchen Stellen des Kopfes schon lichter werden.

Aber es gibt auch ein paar Vorteile am waltlschen Körper. Ich höre viel, ich sehe sehr gut, ich habe scheinbar großartige Abwehrkräfte gegen jegliche Krankheit und der wohl größte Vorteil meines Körpers ist: das nicht vorhandene Kälteempfinden.

Während andere noch im Winterpullover am offenen Kamin kuscheln, hupfe ich bereits im T-Shirt durch das Unterholz. Und so habe ich noch weit vor dem Sommerbeginn des Jahres 2015, deren nicht zu wenige Golfrunden in den mir so angenehmen kurzen Hosen und im sportlichen Polohemd absolviert.

Noch weniger am Golfplatz zu tragen ist leider nicht erlaubt. Denn die Golf-Etiquette verbietet das Spiel ohne Oberteil geschweige denn ohne Hose. Sogar die kurzen Hosen waren bis vor wenigen Jahren noch verpönt.
Wenn man sich zum Bleistift Golf-Bilder aus den 80er-Jahren ansieht, dann wird man dort ausschließlich Langhosenträger zu Gesicht bekommen. Aber Charlie Harper und dem Rest der US-Amerikaner sei dank, hat sich das geändert und man kann beim Golf inzwischen getrost die strammen Salzburger Wadeln ins Sonnenlicht drehen. Diese werden dann stundenlang auf der Golfrunde gebräunt – ebenso das lachfaltige Gesicht und die Unterarme.

Was aber bleibt ist das extreme Weiß des Oberkörpers, der Oberschenkel und dessen was so mancher mir nicht wohlgesonnener Zeitgenosse des Öfteren lecken könnte. Diese Teile bleiben katastrophal farblos und unansehnlich. Es entsteht eine einzigartige Körperfarbe in der Mischung aus Harry Belafonte und Boris Becker. Aber eben nicht schön ineinander vermengt. Nein, dieser Becker-Belafonte Mix entsteht nebeneinander: quasi ein körpereigenes farbliches Paralleluniversum. Würde ich mich nach dem Golfsommer quer auf die Straße legen, könnte ich locker als Zebrastreifen durchgehen.

Und da ist es wieder, was uns die Schotten mit der Erfindung des Golf vererbet haben. Ein Erbe aus einer Welt wo an 365 Tagen im Jahr nur an 3 Tagen die Sonne für 7 Minuten durch die Regenwolken schaut. Als Schotte macht man sich übers „Braunwerden“ halt sehr wenig Gedanken!

Hätte Golf (wie die Menschheit an sich) seinen Ursprung in Afrika statt auf den Britischen Inseln gehabt, ich garantiere Euch, wir Golfer wären alle nahtlos braun – aber wer will das schon? Noble Blässe gehört scheinbar zum

SCHÖNEN SPIEL 🙂

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