• Stephan Waltl (ca. hcp 13)

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~ Aus dem Leben eines Hobbygolfers!

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Monatsarchiv: September 2014

Golf-Jugend forscht

30 Dienstag Sep 2014

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Schlagwörter

driving range, Etikette, Golfplatz, Jugend, Musik, Nachwuchs, Regeln, Speedgolf, Turnier

Ich versuche zwar seit nunmehr 1,5 Jahren mit diesem Blog der Meinung entgegenzuwirken, aber – auch wenn es viele Golfer einfach nicht wahrhaben wollen – Golf ist uncool!

Golf wird von älteren Herrschaften gespielt, gilt als wenig sportlich, als langsam, als überteuert, als steif, mit viel zu vielen Regeln versehen und damit man die Kugel ordentlich trifft, muss man sich sehr konzentrieren. Für junge Leute sind diese Ausgangspunkt halt nicht wirklich anziehend. Dann gehts noch darum, welche Kinder am Golfplatz zu finden sind: Den Golfsport erlernen halt oftmals nur die Hotelliers-, Lehrer- und Ärztekinder. Ich nehme mich als Sohn eines Rechtsanwalts hier nicht mal aus, denn meine Eltern haben mir im zarten Alter von 16 meine Golfausbildung finanziert, auch wenn ich nach der erfolgreichen Platzreifeprüfung 20 Jahre lang keinen Schläger mehr angelangt habe. Die 20jährige Pause habe ich eingelegt, weil für mich Golf einfach nichts reizvolles hatte. Den Virus, dem ich zugegebenermaßen inzwischen erlegen bin, habe ich erst mit 36 bekommen. Aber mit 36 ist man halt nimma jugendlich und hoffnungsvolles Nachwuchstalent ist man da schon lange keines mehr.

Es mag durchaus Ausnahmen geben, aber die Kinder der Lehrer, Politiker, Anwälte, Hotelliers, Ärzte usw. sind schon immer etwas anders gewesen. Die meisten werden aufs Gymnasium geschickt und erhalten damit leichter Zugang zu Bildung. Man legt in diesen Kreisen eher Wert auf gesunde Ernährung, Sport, Kunst, Kultur, internationale Erfahrung und technisches Equipment. Viele dieser Bausteine gelten aber bei einem Grossteil der Jugendlichen nicht als cool! Da ist es wichtig welche Klamotten man trägt, welche Musik man hört, welche Mädels/Burschen man beglückt hat, welches Fortbewegungsmittel man sein eigen nennt und wie lange man am Wochenende ausgehen darf.

Als Kind, sind die Dinge die die Eltern tun noch erstrebenswert. Wenn du dann in deine jugendliche Sturm- und Drang-Zeit rüberwechselst, dann sind genau die Dinge, die deine Eltern machen, höchst uncool und man will eigentlich das genaue Gegenteil durchleben.

  • Mögen deine Eltern Hansi Hinterseer, dann bist Du eher auf der Lady-Gaga-Featured-by-Slash-Welle
  • Hören deine Eltern hingegen Eminem, dann bist Du eher auf der Andreas Gabalier-Welle

oder

  • gehen deine Eltern gerne Skifahren, dann wirst du dir eher Freestyler zulegen und dich im Betterpark rumtreiben
  • und sind deine Eltern auf Facebook zu finden, dann wirst du dich natürlich hüten, dich ebenfalls dort zu bewegen.

usw.

Soweit – so nachvollziehbar! Dummerweise braucht aber jeder Sport seinen Nachwuchs. Weil wenn Du keinen Nachwuchs hast, dann bekommt man irgendwann mal ein Finanzierungsproblem, denn irgendwer muss die Tennis-, Fussball-, Eishockey oder eben Golfplätze ja erhalten. Und jetzt versuchen fast alle Golfplätze den Golfsport als COOL zu etablieren, was ihnen aber nicht gelingt, denn die Menschen die das versuchen und an den entscheidenden Hebeln sitzen, sind schon in der Grossvater/mutter-Generation und wissen noch weniger über die Jugend von heute bescheid, als ich selbst. Und ich selbst habe nur mehr ganz wenig Vorstellungsvermögen, was die Jugend von heute so bewegt.

Dennoch erlaube ich mir hier an dieser Stelle ein paar jugendliche Ideen einzubringen, die man am Golfplatz ändern könnte, damit der Golfsport für junge Leute attraktiver werden könnte:

  • MUSIK! Auf diese Idee hat mich die Daniela gebracht, als wir zufällig an der Driving Range zusammen geübt haben. Sie ist Anfängerin und hat mich gefragt, warum es auf der Übungsanlage so ruhig wäre. Sie hat übrigens bei einem guten Schlag vor Freude ein kleines Tänzchen hingelegt! Mit Musik im Hintergrund ginge das sicherlich noch leichter!
  • SPEED! Warum muss Golf eigentlich immer so langsam stattfinden? Speed-Golf – in welcher Form auch immer – wäre 100%ig eine coole Variante Golf sportlicher und auch schneller zu machen! Gerne solltet Ihr euch dazu dieses VIDEO ansehen. Ich selber habe SpeedGolf auch schon ausprobiert, mit nur einem Schläger (6er Eisen) und auf einem 9-Loch-Platz. 2 km in 18:04 bei einem Score von 43 wäre dann im SpeedGolf ein Ergebnis von 61:04. Ich denke für sportlich ambitionierte junge Leute wäre so ein Turnier mal eine lässige Herausforderung.
  • KOMBINATION! Ich finde es hochspannend, wenn man Golf mit anderen Sportarten kombiniert. So gibt es in Mittersill schon seit einigen Jahren eine Bogen-Golf-WM. Auch Ski&Golf ist an einigen Orten in Österreich schon möglich. Und unter dem Motto „Golf Downhill“ gibts die Sommervariante der Ski-Abfahrt wie dieses coole Video von der Turracher Höhe zeigt. Aber denken wir mal weiter: was ist mit Mountainbike&Golf, Laufen&Golf, einem Golf-Triathlon oder einem Synchrongolf, wo zwei Partner möglichst gleich gut oder schlecht spielen müssen!
  • VERBOTEN! Dinge die uns unsere Eltern oder der Gesetzgeber verboten haben, waren genau jene Dinge, dir wir unbedingt tun wollten. Alkohol, Zigaretten, Drogen, laute Musik, ausgehen bis zum Morgengrauen, Pornos usw.. Regeln waren irgendwie da um gebrochen zu werden. Beim Golf gibt es neben einem sehr komplexen Regelwerk auch noch eine Etikette. Diese Golf-Etikette regelt die Sicherheit, die Schonung des Platzes aber auch das Zusammenleben auf dem Golfplatz. So wird unter anderem bestimmt, welche Klamotten man tragen darf. Allein das Thema Kleidung ist ein Killer-Argument gegen junge Leute. Männer müssen Polos tragen, das Polo muss in der Hose stecken, man darf keine Jeans tragen, man darf nicht zu viel nackte Haut zeigen.
    Der Golf-Club-St.Pauli versucht mit kreativen Aktionen ein wenig das Reeperbahn-Image auf den Golfplatz zu transferieren. So wird unter anderem ein Matsch-Play organisiert und im Online Shop werden andersartige Klamotten verkauft.
    Aber es muss hier noch mehr passieren. Man muss versuchen dem Golf etwas Verruchtes eventuell sogar Illegales einzuhauchen, etwas was man nur als junger Mensch tun kann oder will und die Alten müssen neidig daneben stehen oder noch besser, sie bekommen es gar nicht mit!
    Ich spinn mir mal was zusammen:

    • ein illegal im Hintergrund ohne das Wissen der Golfclubs organisiertes Turnier mit kreativen Regeln!
    • ein hit-as-much-as-u-can Bewerb auf der Driving Range!
    • ein Zielgolfen ins Wasser, am Eis oder im Schnee
    • ein Querfeldeingolfen um Mitternacht bei Vollmond wo man sich die Ziele im Laufe der Runde selber aussucht
    • und zu guter Letzt ein Gelage in der Halfway-Station mit lauter Musik!

Ich möchte spätestens nächstes Jahr ein Speed-Golf-Turnier mit lässigen Preisen, Musik und vielen jungen Leuten veranstalten! Ich denke Golf braucht einen Jugend-Schub und da ich bei mir im Club-Vorstand das mit Abstand jüngste (!!!) Mitglied bin, sehe ich mich ein wenig dafür berufen, mir junge Leute zu suchen, die bei sowas mitmachen wollen.

COOLES SPIEL 🙂

P.S.: Habe gerade von einer Initiative rund um das Thema „Golf attraktiver machen“ gehört: gerne verweise ich an dieser Stelle auf www.hackgolf.org

Männlichkeitswahn

23 Dienstag Sep 2014

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Schlagwörter

Fairway, Frauen, Fussball, Grün, handicap, Männern, Politik, Rasen, Religion, Sex, Sport

Wie bereits im Mai diesen Jahres und im September letzten Jahres möchte ich mich auch heute wieder einmal dem hochkomplexen Thema „Männer“ widmen! Hauptsächlich ist es so, dass Männer sich immer über Frauen und deren Verhalten wundern. Wir hören oft Dinge nicht, die Frauen sagen. Wir sehen oft Dinge nicht, die Frauen sehen und vor allem, wir können das Verhalten nur unter größter Konzentration auch nur andeutungsweise deuten.

  1. Frauen sehen zum Beispiel jene Barthaare, die wir im Waschbecken haben fallen lassen. Als Mann bist du eher der Meinung, dass die eh beim nächsten Wasserlauf mit in den Abfluss gehen. Aber nein: Frauen reagieren hier eher nicht so locker.
  2. Frauen weisen uns drauf hin, dass ein bestimmter Termin ausgesprochen wichtig wäre und wir uns diesen Termin unbedingt merken sollen. Wir haben dieses Terminaviso aber niemals gehört und noch schlimmer, besagter Termin steht genau dann zur Disposition, wenn ein wichtiges Golfturnier unsere Teilnahme verlangt.
  3. Und worauf wir uns sogar nicht einstellen können, ist, wenn Frauen plötzlich völlig anders reagieren, als wie wir Männern das vermuten, nur weil man mal am Abend mal etwas später nach Hause kommt und dann am nachfolgenden Nachmittag ein etwas ausgedehntes Mittagsschläfchen hält. Anstatt sich eher um den Rasen, den quengelnden Nachwuchs oder die Frau an sich kümmert.

Als persönlich Betroffener, werde ich mich hüten heute den Männern die Frauen zu erklären. Aber ich kann ja mal den Versuch starten, den Frauen die Männer zu erklären. Wir Männer sind nach aussen hin relativ einfach gestrickt. Wir mögen Alkohol und gutes und vor allem grosse Mengen an Essen. Wir treiben Sport und sehen anderen beim Sporttreiben zu. Wir denken die besseren Autofahrer zu sein, sogar noch dann wenn wir beim Autofahren einen Hut tragen. Sämtliche unsere erogenen Zonen beschränken sich auf wenige (gefühlt viele) Zentimeter und wir denken immerzu an Sex, ideal mit mehr als einer einzigen Frau gleichzeitig. Dazu haben wir die Macht über die Fernbedienung, kennen uns mit Computern aus, gründen Religionen und fliegen Flugzeuge. Das wars eigentlich schon, aber sollte ich was vergessen haben, bitte Postkarte an mich (Einsendeschluss wäre der 31.9.2014).

Wir Männern haben also eine nur sehr eingeschränkte Bandbreite und damit wäre das Zusammenleben ja extrem einfach zu handeln. Dummerweise haben wir es trotz dieser sehr kleinen Auswahl geschafft uns gegenseitig in die Haare zu kriegen. Entweder weil mir ein anderer Fussballverein gefällt als dem Wolfgang, ich lieber GinTonic trinke und der Christian Bier und ich auf die selbe Frau stehe wie der Johann. Damit gibts jede Menge Konfliktpotenzial, vor allem bei der Sache mit dem Fussball!

Jetzt kannst dir aber als Mann ja nicht archaisch wie früher, gleich jedesmal den Schädel einschlagen, zum High Noon in Tombstone treffen oder in Polen einmarschieren, nur weil einem mal was nicht so ganz in den Kram passt. Heutzutage ist man gefordert, etwas cooler zu reagieren und daher sucht man sich Ersatzhandlungen. Diese Ersatzhandlungen sind sehr diffizile Machtspielchen, die sich in fast allen Bereichen des männlichen Lebens durchgesetzt haben. In der Politik, bei Verkaufsgesprächen, beim Werben um die Gunst der Damenwelt und vor allem im Sport. Wir Männer müssen uns gegenseitig immer zeigen, wer der bessere ist und – sagen wir wie es ist – wer das längere und/oder aktivere Geschlechtsorgan vorzuweisen hat.

Golf (und jetzt kommen wir zum Thema) ist so eine Ersatzhandlung! Denn beim Golf kannst einem anderen Mann beweisen, dass du besser bist als er. Du kannst ihm zeigen, dass du dich besser konzentrieren kannst, besser aufs Loch fokussieren und vor allem weiter und gerader schlagen. Während dein Konkurrent die Bälle im Unterholz sucht und du ihm noch gnädig dabei hilfst, liegt dein eigener Ball mitten am Fairway mit schöner Sicht auf das anzuspielende Grün. Zu diesem Zeitpunkt weiss dein Gegner bereits, dass er dieses Loch zu 99,9% gegen Dich verloren hat und deine großzügige Hilfe beim Ballsuchen, eher in Richtung Verhöhnung denn Unterstützung geht. Ganz schlimm ist das dann, wenn mein Gegner auch noch das bessere Handicap hat als ich. Denn dann ist das Helfen bei der Ballsuche nicht nur eine Verhöhnung, sondern gleich auch noch eine Schmach mit dazu.

Nach aussen hin scheint Golf ein sehr gediegener Sport für gesetzte Herren zu sein. In Wirklichkeit gehts beim Golf aber ans Eingemachte! Warum sonst findet man hier die meisten Trickser der Welt, die beim Zählen bescheissen und Bälle an Stellen finden, wo sie niemals nicht gelandet sein können? Golf ist also eine ganz besondere Art deine Männlichkeit zu beweisen. Und das beste: man kann es bis weit ins hohe männliche Alter hinein spielen und manchmal ists beim Golf wie mit dem Wein: mit dem Alter wird man sogar besser!

Wir Männer wollen halt immer schöner, stärker, schneller, cooler – kurz gesagt: besser sein, als die Geschlechtsgenossen! Die Damenwelt bezeichnet das ganze Rumgegockle als Männlichkeitswahn. Ich hingegen behaupte: es ist unser Lebenselixier! Und für mich eine der vielen Antriebsfedern Golf zu spielen!

SCHÖNES SPIEL 🙂

In diesem Sinne: Zieh Dich warm an Jochen … Abschlag ist in weniger als 3 Stunden!

Bild

Spuren am Grün

16 Dienstag Sep 2014

Schlagwörter

Golfplatz, Grün, Halfway, Putt, Tau, Wasser

Seid ihr schon einmal auf einem Berg gestanden und habt ins Tal runtergeschaut und es ist euch der Atem weggeblieben, weil der Ausblick so unbeschreiblich war? Oder habt ihr schonmal eine Frau (Mann) kennengelernt und euch ist die Stimme weggeblieben, weil das Gegenüber so perfekt ist? Oder wart ihr schonmal in einem Konzert und die Musik war so geil, dass man alles drumrum vergessen hat? Oder wart ihr mal an einem Strand, der so besonders war, dass man einfach nimma weggehen wollte?

Wenn ja, dann könnt ihr euch sicherlich auch verstehen, wie einmalig schön es sein muss, wenn man in der Früh auf einem Golfplatz steht und man die ersten Schritte über das Grün macht, die ersten Spuren ins taunasse Gras setzt, die Vögel zwitschern dir einen guten Morgen, die Sonne glitzert noch schwach durch die Bäume und wirft lange Schatten auf die Verbindungswege zwischen den einzelnen Bahnen!

Loch 3

Ihr kennt dieses Gefühl nicht? Ihr könnt euch nicht vorstellen, dass es schön ist um 6:00 Uhr morgens mit einem schweren Golfbag auf dem Rücken durch eine nasse Wiese zu latschen? Ihr könnt euch nicht vorstellen, dass es schön ist, wenn der Ball auf dem kurz geschnittenen Gras eine Tau-Wasser-Linie hinterlässt, während er am Loch vorbei rollt? Ihr könnt Euch nicht vorstellen, dass man sich um 7:45 Uhr sehnlichst die Halfway-Station herbei wünscht, weil dort erstmalig eine Toilette und ein Kaffeeautomat mit Plastikbecher auf einen wartet? Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie wach man wird, wenn man im nassen Gebüsch nach einem verlorenen Ball sucht?

Das alles kann man sich nur „schönreden“, wenn man ein begeisterter Golfer ist, denn nur ein begeisterter Golfer sieht all das als …

SCHÖNES SPIEL 🙂

Verfasst von kazooo71 | Filed under Golfsatire

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Feuchtgebiete

09 Dienstag Sep 2014

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Schlagwörter

Bunker, Burgenland, Fairway, Green, Hotel, Loch, Platzregel, Regen, Schweine, Tee

Im Jahr 2008 hat Charlotte Roche mit ihrem Buch Feuchtgebiete und später mit der gleichnamigen Verfilmung für Aufsehen gesorgt, weil sie darin sehr offen über Themen wie Menstruationsblut, Urin, Sperma, Eiter oder Avocados spricht. Ich möchte heute in meinem wöchentlichen Blog dieses Thema gerne aufgreifen und berichte Euch als persönlich Betroffener über: Feuchtgebiete am Golfplatz.

Letzte Woche durfte ich wie schon seit ein paar Jahren eine Woche Urlaub in Bad Tatzmannsdorf verbringen. Das Reiter´s Hotel passt gut für meine 8-Köpfe-grosse Familie, denn jeder kann dort eine Woche lang genau das machen, was er gerne macht. Sprich die Kinder lärmen im Kids-Club, die Mädels gehen zum Zumba und der Rest spielt Golf! Jetzt wäre das in diesem Hotel natürlich ganz easy-cheesy, denn der Golfplatz ist ja quasi vor der Haustüre, wo man in der früh schlaftrunken zu Fuss hinwackeln könnte. Die Betonung liegt auf „könnte“, denn für gewöhnlich wackelt man ja auch jeden Tag zum Golfplatz. Dummerweise ist aber in diesem Sommer, nicht Sommer gewesen. Und sogar im Südburgenland, wo es für gewöhnlich im gesamten Jahr hochgerechnet maximal 4 Stunden regnet, hatte es heuer keinen Sommer, sondern so etwas unsympatisch Nasses! Würde ich jetzt gerne zum Zumba gehen, dann würde mich der Regen ja nicht wirklich stören, denn Zumba ist Indoor und bei Regen eh volle nett. Oder würde ich Sudoku als Hobby haben – ich würde sagen: Dieser Sommer hatte perfektes Sudoku-Wetter!

Mein Problem: ich finde weder Zumba noch Sudoku als gesamtes so nett, sondern ich bin halt so eher der Outdoor-Typ: Laufen, Mountainbiken, Bogenschiessen, Kajakfahren und eben Golf! Alles Dinge die man bei Sonne halt viel lieber macht als bei Regen bzw. gar nicht macht, weil man sich nicht verkühlen möchte.

Wenn man aber dann eine Woche lang direkt an einem Golfplatz wohnt, wenn man jeden Tag in der Früh schon auf die Driving Range und den 3er-Abschlag runterschauen kann, dann kann man als Golfer nicht einfach nur resignieren und sagen: hui, heute regnet es aber wild, besser ich geh statt zum Abschlag mit meinem Sudoku-Reiseheft zum Zumba. Nix! Da zuckt es Dich innerlich zusammen und du denkst dir: hätten die Schotten Golf überhaupt erfinden können, wenn die nur bei Schönwetter gespielt hätten?

Und dann schlüpfst Du in deine Latex-Unterwäsche, deine wasserabweisenden Hosen, deinen atmungs-inaktiver-Pullover, deine 160% wasserundurchlässigen Socken, dein Gesicht wird dazu noch vakuum-verpackt und versiegelt. So präpariert begibt sich der wahre Golfer auf den Golfplatz. Dort erwarten Ihn dann ein Mix aus torfigem Gatsch, triefendem Morast, stinkendem Matsch und kleinen Teichen! Mitten am Fairway ist ein schnuckeliger neuer See entstanden mit einer Entenfamilie und statt staubigem Sand schwimmt der Rechen im Bunker. Sonderplatzregeln sagen über diese ungeplanten golferischen Feuchtgebiete, dass der Golfer den Ball jederzeit aus selbigen herausfischen kann (ob mit einer Stange oder einem U-Boot hängt von der Tiefe des zeitweiligen Wassers ab) und den Ball dann an einer trockenen Stelle, aber nicht näher zur Fahne (!!!) fallen lassen darf. Was aber bringt dir die schönste Sonderplatzregel, wenn die Fahne selbst anstelle aus einem kurz gemähten Grün aus einem kleinen Teich herausragt und du eine Fähre brauchen würdest, um trocken zum Loch rüberzukommen?

Ein wahrer Golfer lässt sich von solchen Widrigkeiten nicht unterkriegen. Er latscht durch Bäche, rutscht wie meine Mum am Hosenboden ganze Abhänge hinunter, schlägt sich bei jedem Schlag den Gatsch gegen den ganzen Körper und nach 18 Löchern schaut der wahre Golfer aus, als hätte er statt am Golfplatz unten bei den Mangalitza Schweinen gespielt. Der Score der Runde und die Stimmung ist natürlich dementsprechend mies, die Schuhe sind aufgeweicht, die Haut auf den Füßen verschrumpelt, wie wenn man in der Badewanne eingeschlafen wäre und man braucht Stunden bis man in der Sauna die Feuchtigkeit wieder aus den Gliedern rausbekommt!

Viele Menschen behaupten die Einstellung bzw. Experimente von Charlotte Roche zu bzw. mit ihrem eigenen Körper wären verrückt. Ich denke, die wirklich Gehirnamputierten, sind all jene Menschen, die sich am nächsten Morgen nach so einer feuchten Golfrunde, masslos darüber aufregen, dass man für heute den ganzen Golfplatz (auf Grund des monsunartigen Regens der in der Nacht über das Südburgenland hereingebrochen ist) endgültig gesperrt hat!

OK … geh ich halt auf die Driving Range! Die ist wenigstens überdacht. Aber wirklich verstehen tue ich wegen dem bissi Wasser die Platzsperre nicht!

FEUCHTES SPIEL 🙂

Trägst Du noch oder fährst Du schon?

02 Dienstag Sep 2014

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Schlagwörter

Caddy, Cart, eTrolley, Golfbag, Trolley

Läufer haben es relativ einfach. Du trägst Turnschuhe, Sportsocken, T-Shirt und eine Laufhose. Mit dieser Grundausstattung kannst Du mit ziemlicher Sicherheit diesen Sport ausüben. Natürlich gibt es inzwischen tausende Accessoires für Läufer, die von der Camelbak-Trinkflasche bis zur Anfeuerungs-iPhone-Applikation reichen. Jedenfalls sind alle Utensilien am Körper und sind normalerweise eher leicht.

Tennisspieler haben heutzutage eine schwere Tasche in der sich die Schläger, Bälle, Handtücher und Diverses befinden. Damit tun sie sich beim Transport des ganzen Zeugs relativ leicht. Beim Sport selber nehmen sie kluger weise den Schläger und die Bälle aus der Tasche und stellen selbige während der eigentlichen Bewegung für gewöhnlich auf eine Bank am Spielfeldrand und spielen los. Radfahrer – ob am Berg oder auf der Strasse – sind schlau genug, die richtigen Klamotten zu tragen und sich auf das Gerät, dass sie bewegen draufzusetzen. Und sogar Skifahrer – die ja nicht unbedingt als die intelligentesten Sportler der Welt gelten – tragen deren Sportgerät an den Füssen!

Alle – Alle Sportarten der Welt: von A wie Armdrücken bis Z wie Zwergenwerfen sind schlau genug, deren Sportgeräte möglichst leicht zu machen oder so zu platzieren, dass sie in der Ausübung nicht hinderlich sind.

Alle Sportarten? Nein – natürlich nicht! Denn wir Golfer sind wahnsinnig genug, dass wir uns ein Equipment von ca. 14 Schlägern zulegen. Diese 14 Schläger packen wir dann zusammen mit ca. 15 Bällen in eine Tasche. Dazu sind in der Tasche dann noch eine Trinkflasche, was zum Essen, was zum Schreiben, was zum Abtrocknen, was zum Bälle aus dem Teich fischen, ein Regenschutz, ein Windschutz, ein Buch in dem die Regeln erklärt werden und jede Menge Kleinzeugs zum Bälle beschriften, Einschlaglöcher korrigieren und nicht zu vergessen die diversen Glücksbringer! Alles zusammen nennen Golfer dann GOLFBAG.

Und jetzt kommt der Gag! Golfer nehmen dieses ganze Glumpert dann mit auf die gesamte Runde! Aber nicht wie man vermuten könnte eine Stunde: Nein, der ganze Quatsch dauert oft 5 Stunden!

 

Und jetzt kommt der Ober-Gag! Ich trage dieses ganze Zeugs auf meinem Rücken durchs Gemüse – nochmal zum mitbuchstabieren: am Rücken! Dabei nehme ich ca. 70 mal mein Golfbag vom Rücken, schlage den nächsten Schlag und hebe die Tasche wieder über einen Rückengurt nach hinten hoch. Die ganze Tasche inkl. Schläger hat ca. so um die 10 vielleicht sogar 12 kg – und ich nehme die Antwort auf Eure Frage gleich vorweg: Ja, ich habe einen Dachschaden!

Zum Glück bin ich natürlich noch ein junger kräftiger Bursche (wehe irgendwer lacht an dieser Stelle!) und ein hoffnungsvolles Nachwuchstalent (wehe irgendwer schüttelt seinen Kopf an dieser Stelle!) und kann diese Anstrengung noch bewältigen. Aber es gibt im Golf schon ältere und gebrechlichere Herrschaften. Diese haben sich dann irgendwann im Laufe der Jahrtausende ein paar Hilfsmittel einfallen lassen, die das unsinnige Schleppen vereinfachen sollen.

Angefangen hat das ganz einfach: Die Adeligen haben sich einen Trottel gesucht, der das Zeugs 18 Löcher lang geschleppt hat. Weil Trottel ein wenig abwertend klingt, nennt man den Trottel im Golf aber nicht nicht Trottel sondern: CADDY! Aber es sind dennoch Trotteln, denn die tragen die Tasche für jemand anderen. Für mich ganz klar, dass sich diverse Monarchien auf die Dauer nicht durchsetzen konnten. Irgendwann sind den Caddys die Golftaschen einfach zu schwer geworden und dann sind sie 1789 Richtung Bastille gestürmt und haben den Adeligen verständlicher weise die Köpfe abgetrennt.

Alle Adeligen dürften die Caddys damals nicht erwischt haben, denn diese haben sich dann überlegt Golf ohne Trotteln zu spielen und ohne, dass sie das Zeug tragen müssen. Die Erfindung des Rades, war zu dem Zeitpunkt schon abgeschlossen und drum hat man die Golfbags auf eigenständige kleine Wägelchen gestellt und festgezurrt. Die Wägelchen haben einen netten Griff, womit man das Zeug nicht mehr tragen muss, sondern ziehen kann! Diese Wägelchen nannten die Golf-Adeligen dann TROLLEY. Linguistisch ausgebildete Personen erkennen hier sofort, dass im Wort Tro-lley noch immer der Wortstamm Tro-ttel steckt, womit man sich in Adelskreisen eine kleine Reminiszenz an die ehemaligen Golftaschen-Träger bewahrt hat.

Mit solch einem Trolley wurde das Golfspiel zwischen den Dünen am Strand von Schottland ein wahrer Genuss; fast wie ein Spaziergang unterbrochen von ein paar Schlägen und mehreren Schlücken aus einer Whiskey-Flasche. Golf wurde erst wieder zum Problem, weil es sich von den britischen Inseln in die ganze Welt ausgebreitet hat. So auch in so hügelige Landstriche wie die Alpen, die Rocky Mountains oder den Himalaya. Ab dem Zeitpunkt taten sich die Golfer nämlich schwer diese Wägelchen zu ziehen, denn wenn du mal 25% Neigung im Gelände hast, dann kann man zwar den Ball hochspielen, aber du musst ja beim Golf dem eben weggeschossenen Ball nachlatschen! Also haben sich die Herren Otto, Diesel und Wankel zusammengetan und beraten, was könnten wir tun, um die Golfbags leichter den Berg hochzubekommen. Sie haben sich auf die Erfindung des Motors geeinigt und selbigen dann an die Trolleys befestigt. Ein paar Jahre später wurde das ganze von Thomas Alva Edison (Handicap 18.7) elektrifiziert und wir nennen diese Dinge jetzt eTROLLEY!

eTrolleys sind natürlich genial, denn nicht nur, dass man die Golfbags nicht tragen muss, nein die Motoren sind teilweise so stark, dass man sich bergauf wie von einem privaten Mini-Skilift nach oben ziehen lassen kann. eTrolleys gibts inzwischen sogar schon mit Fernbedienung, da braucht man sich nicht einmal mehr dran festhalten, sondern der eTrolley fährt in ein paar Meter Abstand hinter dir her.

Gleich im nächsten Schritt wurden die Golfbags immer größer und schwerer, denn man hatte ja jetzt einen Elektro-Trottel, der einem das Zeugs in der Gegend rumschleppte. Und man könnte jetzt meinen die Entwicklung wäre schon zu Ende, denn man hat ja alles schon erfunden! Aber nein, jetzt taten sich ganz andere Schwächen auf:

  1. Wenn es regnete wurde man trotzdem nass,
  2. wenn die Batterie oder der Motor ausfiel, stand man mit dem ganzen Zeugs irgendwo in der Gegend rum und
  3. wurden die Golfer immer älter, hatten vom vielen Spielen ein Hüftleiden und konnten generell nicht mehr so gut gehen.

Was tun – sprach Zeus? Und er lieferte uns die Antwort direkt aus dem Olymp in Form des: GOLF-CARTS! Golf-Carts sind kleine Autos für normalerweise 2 Personen. Sie haben ein Lenkrad, einen Vorwärts- und einen Rückwärtsgang, ein Dach, eine Sitzbank, eine umklappbare Frontscheibe und hinten eine Öffnungen wo man 2 Golftaschen draufstellen kann. Diese Golfcarts haben so um die 5 PS und kosten ca. € 10.000. Da keiner von uns gerne € 10.000 für so ein 20 km/h langsames Ding ausgeben möchte, kann man sich diese CARTS direkt bei den Clubs gegen Gebühr ausleihen. Und damit ist Golf endgültig im Zeitalter der Mobilität angekommen. Man fährt mit einem Auto durch die Gegend, steigt hin und wieder aus, um nach einem Ball zu schlagen und fährt bergauf und bergab, ohne auch nur einen Tropfen Schweiss zu verschwitzen.

Und jetzt fragt Ihr Euch sicherlich, warum trägt der Waltl dann sein Golfbag trotzdem: wenn es eh so hilfreiche Dinge wie Caddy, (e)Trolley und Cart gibt?
Ganz einfach: ich sehe Golf nach wie vor als Sport und durch das Tragen des Bags wird das Ganze erst anstrengend. Zugleich tue ich was für meine (durchs viele Autofahren) degenerierte Rückenmuskulatur! Und so bleibe ich – solange ich es mir körperlich noch zumuten kann – mein eigener Trottel!

SCHÖNES SPIEL 🙂

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