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~ Aus dem Leben eines Hobbygolfers!

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Monatsarchiv: April 2014

Früher war alles besser! Sogar mein Golf!

29 Dienstag Apr 2014

Posted by kazooo71 in Golfsatire

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Alm, Garmin, Pinzgau, Schule, Telephon

Als ich noch ein Kind war, haben mich die damals Erwachsenen mit ihren erschütternden Erörterungen über deren eigene – ach so harte – Jugend extrem genervt. Die Berichte wie schwer sie es auf dem 25 km langen Fußmarsch zur Schule doch hatten, Hin- und Rückweg – beide bergauf und natürlich barfuß, in den damals ganzjährigen österreichischen Schneestürmen! Die jüngeren Geschwister hat man damals noch am Rücken zu den einräumigen Schulgebäuden getragen und trotzdem immer ein reinrassiges Einser-Zeugnis inklusive dem „Ausgezeichnet“ in Betragen. Nicht zu vergessen auch der Vollzeitjobs nach der Schule auf dem Feld bei der Heuarbeit. Für nur 2 Schilling am Tag rackerte man bis zum Umfallen, um sich und den Rest der 11köpfigen Familie vor dem sicheren Hungertod bewahren zu können!

Ich habe mir damals geschworen, dass wenn ich selbst einmal erwachsen sein werde, ich den dann vorhandenen Jugendlichen niemals so einen solchen Käse zu erzählen – von wegen wie schwer ich es früher hatte und wie leicht die es heute haben.
Aber …. nun, da ich endgültig das reife Alter von 40 knapp überschritten habe, kann ich es nicht mehr verleugnen!!! Die Jugend von heute hat es so verdammt gut! Ich meine, verglichen mit meiner Jugend, lebt man heute im Traumland Utopia!
Wir Kinder hatten früher zum Beispiel überhaupt kein Internet. Wenn wir was wissen wollten, mussten wir in die Dorf-Bibliothek in Piesendorf gehen und es uns verdammt noch mal selbst raussuchen! Die alte Frau Winding (die war übrigens damals schon alt) hat dich mit wachsamen Auge beobachtet, damit du ja „ihre“ Bücher nicht versaust.
Es gab keine eMail oder Chat. Wir mussten tatsächlich Briefe schreiben, mit einem Kuli auf Papier! Dann mussten wir den ganzen Weg über die Straße zum Briefkasten gehen und es dauerte manchmal eine ganze verdammte Woche, bis das Teil ankam! Von Briefen ins Ausland ganz zu schweigen … von spontaner WhatsApp-Romantik keine Spur!

Das war nicht alles – wir hatten keine MP3-Player oder gar eMule! Wenn man Musik klauen wollte, musste man zum Plattenladen gehen und sich die Platten selbst stehlen! Alternativ konnte man auch den ganzen Tag am Radio warten, um das gewünschte Lied auf dem Kassettinger aufzunehmen. War auch nicht immer leicht, denn meistens hat der Udo Huber ins Ende reingelabert und die ganze Aufnahme versemmelt!

Wollt ihr wirklich wissen, was hartes Leben ist? Man konnte sich nicht einfach irgendwo Sex downloaden! Du musstest einem Sandler am Zeller Bahnhof mit einer Flasche Veltliner bestechen, damit er dir aus der Trafik ein „Schlüsselloch-Magazin“ gekauft hat! Entweder so, oder Du musstest dich mit den Damenunterwäsche-Seiten aus dem Kastner & Öhler – Katalog begnügen! Das waren deine einzigen Möglichkeiten!!!

Wir hatten nicht diesen ganzen technischen Kram wie Anklopfen beim Telephon. Wenn du telephoniert hattest und jemand wollte dich anrufen, war besetzt! Stellt euch das mal vor! Besetzt! Und wir hatten nicht diese Display-Teile auf dem Telephon. Wenn’s klingelte, hattest Du nicht den blassesten Schimmer, wer dran war. Es konnte ein Lehrer aus der Schule, die Angebete, deine Mutter oder dein Cannabis-Dealer sein, du hattest keine Ahnung, musstest abnehmen und das Risiko eingehen.

Smartphones hatten wir schon gleich gar nicht! Um was mit Freunden zu besprechen, mussten wir zu denen hinlatschen, vor allem damit unsere Eltern uns nicht hören konnten. Wenn die Straßenlichter angingen, hatten wir zuhause zu sein, sonst ist der Watschnbaum umgefallen!
Gar nicht zu reden von den modernen Spielekonsolen mit hochauflösender 3D Grafik und 24895 Tetrapixel Digital Dolby HDD Mehrkanal Sound oder was weiss ich! Wir hatten mit Glück einen C64 mit Spielen wie Frogger, Space Invaders und Asteroids und die Graphiken waren schlicht Scheiße! Ein Spiel über Datasette in die 64K reinzuladen hat oft schon über eine halbe Stunde gedauert und dann warst du meistens ein kleines Quadrat das einem anderen Quadrat hinterherjagt und musstest deine Phantasie benutzen! Von wegen verschiedene Levels!!! Immer und immer das gleiche Bild. Man hat niemals nicht gewonnen, weil es immer nur schwieriger und schneller wurde bis Du starbst! Genau, wie im richtigen Leben! Und kein Cheatcode weit und breit …

Im Kino gab’s keine ansteigenden Sitzreihen. Alle Reihen waren auf einer Ebene und wenn vor Dir ein Großer saß, hast Du nix mehr gesehen! Die Sessel waren aus blankem Holz – nix gepolstert! Die Filme die wir schauen mussten – grottenschlecht! Flash Gordon zum Bleistift – in seiner neonpinken langen Skiunterwäsche … schrecklich.

Natürlich hatten wir damals aber auch schon Farbfernsehen. Aber da waren ganze 2 Sender: FS1 und FS2. Kein Kabel , keine Schüssel, kein HDTV und sicher kein Teletext. Du hast in die HÖRZU schauen müssen, wenn Du wissen wolltest, was es gibt. Ansonsten hat mein Papa bestimmt was läuft! Fernbedienung hatten wir auch keine! Das war ich! Der Papa hat gesagt: „1“, dann bin ich nach vorne und hab umgeschalten … lief da ein rechter Gwak, hat der Papa gesagt: „2“ und ich bin wieder nach vorne. Ich darf gar nicht dran denken was los wäre, wenn wir wie jetzt über 40 Sender gehabt hätten? Ich wäre nicht mehr zum Sitzen gekommen!

Es liefen auch nicht den ganzen Tag irgendwo Cartoons! Vielleicht mal 5 Minuten als Betthupferl „Die Maus vom Mars“, die „Barbapapas“ oder „Bumsti-Bär“. Allein der Name sagt alles! Aber auch wenn man schon ein bissi älter war – da konnte man nicht einfach die ganze Nacht hindurch irgendwelche Musiksender im Hintergrund laufen lassen, während man daneben mit einem Mädel Ditscharidu gemacht hat. Nix da – ab spätestens Mitternacht kam die Bundeshymne und danach das Test-Bild, spätestens da war dann Schluss mit Ditscharidu.
Aber wie konnten wir überhaupt so alt werden? Ohne Radlhelm, Kindersitze, Sicherheitstüren oder Babyphon! Ich bin ein Überlebender und sage: „Die Jugend von heute hätte vor 35 Jahren keine 5 Minuten überlebt! Ohne Widerrede!“

Und am Golfplatz? Schaut sie euch doch an diese degenerierten Golfer der Neuzeit: mit ihren regenabweisenden Hosen, mit den ergonomischen Schuhen wo man die Spikes jederzeit an das Gelände anpassen kann, mit den Schlägern die jeden Ball kerzengerade nach vorne schlagen und mit den Garmin-Uhren die einem Entfernung, Neigung und Windstärke rausmessen können! Was ist das heutzutage nur für ein degeneriertes Golf? Wo jeder von uns eine Par-Runde nach der anderen spielt!

Als ich jung war, da war Golf noch ehrlich und authentisch! Als ich damals auf der heimatlichen Alm meine ersten Bälle geschlagen habe … aber natürlich nur im Juli! Denn der Rest des Jahres war tiefer Winter bei mir daheim im Pinzgau!

SCHÖNES SPIEL 🙂

Lex Golf

22 Dienstag Apr 2014

Posted by kazooo71 in Golfsatire

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Abschlag, ÖGV, Bunker, eingebetteter Ball, Gericht, Greenkeeper, Naturstoffe, Notarzt, Professor, Provisorischer Ball, Regelkunde, Todesfall

Nachdem ich Anfang April die ÖGV-Schiedsrichter-Prüfung erfolgreich bestanden habe, möchte ich Euch mit meinem ersten Eintrag als „offizieller Schiri“ gleich mit einem Rechts-Fall konfrontieren, der so oder so ähnlich auf jedem Golfplatz der Welt passieren könnte. Das Wichtigste an dieser Situation, ist, dass es zwei völlig unterschiedliche Herangehensweisen gibt:

  1. Die Bewertung nach dem österreichischen Strafgesetz = https://www.jusline.at/Strafgesetzbuch_(StGB).html
  2. Die Bewertung nach den Golfregeln der R&A = http://www.randa.org/

Zuerst möchte ich Euch die Ausgangslage schildern:
An einem wunderschönen Sommertag spielen Herr M und seine Ehefrau (ebenfalls M) gemeinsam eine Runde Golf. Man scherzt, ist guter Dinge und freut sich des schönen Spiels. Auf Bahn 8 passiert dann ein schreckliches Unglück. Herr M schlägt ab und trifft mit seinem Golfball seine Frau mit voller Wucht an der Schläfe. Frau M geht zu Boden und ist sofort tot.
Vom Nachbarflight wird sofort der Notarzt per Handy verständigt, die Flights zwischen dem Notarzt und dem Unglücks-Flight lassen den Notarzt durchspielen (übrigens mit einem wunderschönen Birdie auf Bahn 5). Auf Bahn 8 angekommen, kann er aber nur mehr den Tod von Frau M feststellen. Tiefe Trauer und Bestürzung bei Herrn M und im ganzen Golfclub.

Ca. 5 Monate später kommt es zur Gerichtsverhandlung, denn die Staatsanwaltschaft hat den Fall mit Hinblick auf Totschlag vor Gericht gebracht. Der Angeklagte Ehemann M wird in der Verhandlung vom Richter gefragt, den Tathergang zu beschreiben.

Herr M: „Herr Rat! Es war ein wunderschöner Golftag. Meine Frau und ich waren beide guter Dinge. Ich spielte bereits auf Bahn 1 ein Par und auch danach hatte ich bis auf einen Streicher auf der 6, nur Bogeys und ein Doppel-Bogey. Und sogar meine Frau, die sonst ja keine grosse Golferin ist, war an diesem Tag nicht wirklich schlecht. Als wir zur Bahn 8 kamen, mussten wir warten, denn der Flight vor uns spielte sehr langsam. Ich habe gleich gemerkt, wie ich durch das Warten aus dem Rhythmus komme. Und dann habe ich meinen Ball am Herren-Abschlag auf das Tee gestellt, habe meinen Probeschwung gemacht und habe dann denn Ball geschlagen. Und wie soll ich es beschreiben? Ich habe den Ball nicht gut getroffen und so ist er anstelle nach vorne, in einem fast rechten Winkel direkt auf den Kopf meiner Frau zugeflogen und hat sie darniedergestreckt!“

Ja, sagt darauf der Richter, das ganze ist ja eine schreckliche Geschichte! Aber was uns wundert ist, dass wird bei der pathologischen Untersuchung, neben der tödlichen Wunde am Kopf ihrer Frau, auch noch einen weiteren Golfball gefunden haben. Um genau zu sein: im After ihrer Frau! Ja, sagt darauf Herr M, das – Herr Rat – war mein provisorischer Ball den ich gespielt habe, sollte ich den ersten Ball nicht finden oder dieser unspielbar sein!

Herr M kam wegen Unzurechnungsfähigkeit mit einer bedingten Haftstrafe davon! Aber was lernen wir daraus? Ganz klar: wenn es um Golf geht, kennen Golfer kein Pardon! Nicht einmal vor dem Tod der eigenen Frau! Somit ist es aber auch ganz natürlich, dass wir – neben der strafrechtlichen Relevanz dieses Falles – auch die entsprechenden Golfregeln, die hinter diesem Fall stehen, beleuchten:

  1. War Frau M dazu berechtigt den Ball von Herrn M mit der Schläfe zu fangen?
    Regel 19-3: Ball in Bewegung abgelenkt oder aufgehalten durch Gegner
    Handlung: Herr M darf seinen Schlag straffrei annullieren, nahelegen oder in der Nähe der „Ablenkung“ fallenlassen.
  2. War Herr M dazu berechtigt einen provisorischen Ball zu spielen?
    Regel 27-2: Provisorischer Ball
    Handlung: Grundsätzlich ist Herr M berechtigt einen provisorischen Ball zu spielen, wenn er glaubt, den ersten Ball nicht zu finden. Wenn, dann hätte er das aber ankündigen müssen und da sein Gegner (Frau M) augenscheinlich nicht mehr in der Lage war, hatte Herr M niemanden mehr, dem er den provisorischen Ball hätte ankündigen können! Damit zieht er sich (mindestens) einen Strafschlag zu!
  3. Wäre Herr M dazu berechtigt, den provisorischen Ball im After seiner Frau zu spielen?
    Regel 15-2-: Eingebetteter Ball
    Handlung: Der Ball könnte im Hintern der eben verstorbenen Frau M als „eingebetteter Ball“ gesehen werden. Diese Regeln gilt für gewöhnlich nur in einem Hindernis (z.B.: Bunker). Frau M war zum Zeitpunkt des „Einbettens“ nicht mehr „zum Spiel gehörig“ und kann als „loser hinderlicher Naturstoff“ angesehen werden. Damit wäre Herr M berechtigt laut Regel 21 den Ball vorsichtig aus dem After seiner Frau zu entnehmen und ihn soweit zu reinigen, dass er den Ball als den seinigen identifizieren kann. Anschließend entfernt er den „losen hinderlichen Naturstoff“ (also den Leichnam seiner Frau) und legt seinen Ball straffrei ungefähr an der Stelle wo er zuerst (noch in Frau M eingebettet) lag.
  4. Wäre Herr M dazu berechtigt gewesen, anstelle mit seiner Frau, mit dem Notarzt die restlichen 10 Löcher des Platzes zu Ende zu spielen?
    Hier kommt es darauf an, ob es sich beim Spiel zwischen Herrn und Frau M um ein Zähl- oder Lochwettspiel gehandelt hat. Im Lochwettspiel hat Herr M gewonnen, da seine Frau die restlichen 10 Löcher nicht mehr gewinnen kann. Im Zählwettspiel kann Herr M anstelle seiner Frau gerne auf den Notarzt als seinen Zähler umsteigen und mit ihm die verbleibenden Löcher fertig spielen. Es empfiehlt sich aber dennoch im Clubhaus bescheid zu geben, dass einer der Greenkeeper Frau M vom Platz entfernt und das der Notarzt der neue Zähler von Herrn M ist.

Leider habe ich in den den über 1.000 Zusatzentscheidungen noch keine klare Antwort auf all diese Fragen gefunden und stelle fest: Golf ist um einiges komplexer als unser Strafgesetzbuch!

SCHÖNES SPIEL 🙂

Hätti – Kannti – Tati – Wari

15 Dienstag Apr 2014

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Schlagwörter

Abschlag, Halfway, handicap, Loch, Putt, tiger woods

Entschuldigen sie sich bitte für die komische Überschrift meines heutigen BLOG-Beitrags. Es handelt sich dabei nicht über die finnische Herrenmannschaft der Nordischen Kombinierer, sondern vielmehr, um die wichtigsten infinitiven Verben, die man auf einem Golfplatz benötigt, um das eigene Spiel erklären zu können. Dazu folgende Beispiele:

  1. HÄTTI
    HÄTTI beim letzten Loch anstelle von drei Putts nur einen Putt gebraucht, dann HÄTTI statt 35 Punkten, 37 Punkte erspielt und dann HÄTTI mein Handicap verbessert!
  2. KANNTI
    KANNTI anstelle von Abschlag 6 auf Abschlag 1 das heutige Turnier beginnen, KANNTI viel früher in der Half-Way-Station ein Bier trinken und würde dadurch viel relaxter sein!
  3. TATI
    TATI mi mehr auf meine Hüfte beim Schwingen konzentrieren, TATI viel sauberer den Ball treffen, der dann grad fliegen würde und dann schneller ins Loch gehen!
  4. WARI
    WARI der Tiger Woods, WARI reich und müsste für Golf nicht zahlen, sondern würde Geld dafür bekommen!

Natürlich kann man diese finnischen Wörter auch in sich hybrid kombinieren: HÄTTI früher zum Golfspielen begonnen, KANNTI es besser, TATI mehr gewinnen und WARI vermutlich a Profi!

Dem ist leider nicht so und so muss ich mich mit meinem Level begnügen. Muss mich damit abfinden, dass es Tage gibt, wo ich viel treffe und Tage wo ich an rechten Quatschinger fabriziere. Ich muss mich damit abfinden, bei den Turnier-Siegerehrungen nicht aufgerufen zu werden und damit anfreunden ein golferischer Mitläufer zu sein. Aber so ist das nunmal im Leben eben: man kann nicht immer der schönste Prinz sein! Und ich denk mir immer so: Lass den Phil Mickelson mal eine saubere Google Adwords Kampagne aufsetzen: da schaut der auch ganz schön alt aus!

Aber ich habe nun dennoch für mich eine praktikable Lösung gefunden, wie mir der Golfsport doch erträglich bleibt und ich mich über die eine oder andere Runde freuen kann. Ich spiele ganz einfach hin und wieder gegen Golfer, die noch viel schlechter sind als ich – einfach nur fürs eigene Ego! WARI auf diese geniale Idee doch nur viel früher gekommen!

SCHÖNES SPIEL 🙂

Gute Golfer – Schlechte Golfer

08 Dienstag Apr 2014

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Schlagwörter

18-Loch, 9-Loch, Apfel, handicap, Score, Turnier

Heute möchte ich Euch mit einem Phänomen konfrontieren, welches ausser beim Golf in keiner einzigen anderen Sportart existiert. Wie sooft muss ich dazu wieder etwas ausholen und eine Geschichte erzählen:

Letztes Jahr spielte ich an einem Montag Abend bei einem 9-Loch-After-Work-Turnier mit. After-Work klingt an sich schon witzig, wenn man gesehen hat, dass 50% der Teilnehmer Rentner waren – aber das nur am Rande. In meinem Flight befand sich nur ein Pensionist, dazu ein mir bekanntes Ehepaar. Ehepaare in einem Flight werden bei Turnieren übrigens nicht so gerne gesehen, weil die Möglichkeit des Beschisses groß und die Möglichkeit einer Ehekrise noch viel größer ist. Die Geschichte die ich erzählen möchte, hat weder mit den vielen Rentnern, noch mit möglichen Scheidungen zu tun, sondern mit dem 9-Loch-Turnier an sich. 9-Loch-Turniere sind eigentlich nur ein Jux, helfen einem das Handicap ein bissi zu verbessern und man muss, durch die zufällig Zusammenlosung, nicht immer mit den selben Leuten am Platz spielen.

Wenn es ums Gewinnen geht, dann sind solche Turniere leider nicht so spannend wie große 18-Loch-Turniere. Bei den 18-Löchern bekommt man (sollte man unter den Gewinnern sein) coole Schläger, Sporttaschen, ein neues Golf-Bag oder zumindest teure Weine. Bei den 9-Loch-Turnieren gibts ein Handtuch (kein Badetuch), einen 10-€uro-Gutschein fürs Clubrestaurant oder 3 Bälle. Alles in allem eher auf Bausparer-Niveau.

Ein grosses 18-Loch-Turnier zu gewinnen ist also reizvoller. Damit man es gewinnen kann, braucht man 3 Dinge:

  1. einen guten Tag,
  2. Glück und
  3. ein Ausgangs-Handicap, das schlechter ist als man spielt!

Je niedriger das Handicap, umso schwerer ist es zu gewinnen. Jetzt versuchen sieg-geile Golfer natürlich ein schlechtes Handicap zu haben, damit man beim Turnier besser dasteht. Das Handicap verbessern kann man – und hier beisst sich die Katze in den besagten eigenen Schwanz – übrigens nur durch Turniere. Also versucht man als Golfer ja nicht bei irgendwelchen Bausparer-Turnieren sein Handicap extrem runterzudrücken, sondern wartet schön brav auf die gut dotierten Highlights – dann schlägt man zu!

Zurück zu unserem 9-Loch-Turnier und meinen drei Golf-Genossen, wo die Ehefrau einen goldenen Tag erwischt hat. Ein Par auf Loch 1, 2 und 3. Ein Bogey auf der 4 und der 5, gefolgt von einem Birdie beim 6.Loch. Nach 6 Löchern nur um eines schlechter als die Vorgabe – damit gehört man bei uns im Verein zu den Stars. Blöd nur, dass besagte Dame ein Handicap von 27 hatte. Sprich, hätte sie die restlichen 3 Löcher so weitergespielt, dann hätte sie nicht nur das 9-Loch-Turnier und vermutlich einen angebissenen Apfel gewonnen, sondern ihr Handicap wäre nach unten geraschelt wie ein Pfitschi-Pfeil und beim nächsten coolen Turnier wäre sie dann wieder bei der Sterblichen gelandet.

Also wie reagiert man, damit das eben genau nicht passiert? Ganz einfach, werdet ihr denken, die restlichen 3 Löcher fabriziert man einen absoluten Käse! Und vergeigt so brutal den Score, dass man wieder ausgeglichen schlecht ins Ziel kommt. Und jetzt sind wir bei dem oben angesprochenen Phänomen: Sowas geht vielleicht beim Tennis – indem man einfach nicht mehr nach dem Ball schlägt; das geht vielleicht beim Curling – indem man aufhört zu wischen; das geht vielleicht beim Karate – indem man sich ohne Gesichts-Schutz mitten in den Fusstritt vom Quai Chang Cain stellt.

Und natürlich würde das von der Logik her auch beim Golf gehen, nur man schafft es nicht. Jeder Golfer ist in sich so ehrgeizig, dass er es nicht übers Herz bringt, daneben zu schlagen. Nein, noch viel schlimmer, ausgerechnet dann, wenn man unbedingt nicht ins Loch putten will, genau dann, trifft man. Genau dann hüpft der Scheiss-Ball von 30 Metern Entfernung mitten ins Loch. Genau dann, wenn man es so gar nicht brauchen kann!

Tja: und was soll ich Euch sagen! Genau das ist bei meiner Mitspielerin passiert. Sie ist mit einem Wunderscore von +1 ins Clubhaus gekommen. Der Ehemann war schockiert, sie selber nicht viel weniger. Alle haben zum Turniersieg gratuliert und bei der Siegerehrung gabs 3 neue Bälle! Und am darauffolgenden Samstag hat die Dame beim grossen 18-Loch-Turnier den vorletzten Platz belegt! So brutal ist Golf!

SCHÖNES SPIEL 🙂

Endlich!

01 Dienstag Apr 2014

Posted by kazooo71 in Golfsatire

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Schlagwörter

Abschlag, ÖGV, Bogey, Eagle, Hüfte, Hole in One, Sex, Winter

Als ich mich am 5.November 2013 mit meinem letzten BLOG-Eintrag in einen langen Winter verabschiedet habe, konnte niemand von uns ahnen, dass das kein Winter werden würde, sondern nur eine verlängerte Grippewelle. Zugleich stellt sich mir die Frage, warum mein Auto in den letzten Monaten so schicke Winterreifen getragen hat? Jedenfalls finde ich es sehr schade, dass fast kein Schnee lag. So konnte ich zum Beispiel heuer kein einziges Mal auf einem zugefrorenen Moldaustausee zum Langlaufen gehen oder mein Vater musste seine extra erworbene Schneefräse kein einziges mal starten.

Für einen halbwegs süchtigen Golfer ist so ein Winter aber natürlich ein mittlerer Traum. Denn einige der umliegenden Golfplätze mussten heuer keinen einzigen Tag zusperren! Ich selbigst habe meine nunmehr 6. Golf-Saison vor 2,5 Wochen am GC Donau in Feldkirchen begonnen. Dabei habe ich mir gleich meine erste Niederlage eingetreten. Jetzt wäre eine Niederlage an sich ja nicht ganz so schlimm, wenn da nicht das Problem wäre, dass ich einfach ein äußerst bescheidenes Golf gespielt habe. Auch das wäre nicht mal so schlimm, denn bescheidenes Golf habe ich in meinem Golfer-Leben schon öfter gespielt. Das frühjährliche Problem ist eher psychologisch zu sehen, denn am Ende der letzten Saison habe ich ein richtig geniales Golf gespielt. Und wenn man nur 4 Monate später plötzlich das Gefühl hat, das Level eines Anfängers zu haben, dann fängt man an zu grübeln.

Und das gerade in dem Jahre wo ich noch so viel am Golfplatz vorhabe:

  • Ein Hole-In-One wäre langsam aber sicher fällig!
  • Ein Eagle wäre langsam aber sicher fällig!
  • Sex in der Halfway-Station oder zumindest Umkleidekabine wäre langsam aber sicher fällig!
  • Ein positives Ergebnis bei der Schiedsrichter-Prüfung wäre wünschenswert!
  • Ein Turniersieg unter regulären Bedingungen wäre auch wieder einmal fällig!

Das alles müsste doch möglich sein, vor allem wo ich heuer als sogenannter BOGEY-Golfer auftreten darf bzw. muss. Bogey-Golfer sind jene Gruppe von Golfern, die im Durchschnitt pro Loch nur noch einen Schlag mehr benötigen dürfen als die Vorgabe (Par) definiert. Sprich bei einem Par 3 Loch: spiele ich eine 4, bei einem Par 4: spiele ich eine 5. Wenn ein ganzer 18-Loch-Platz zusammengerechnet also 72 Par aufweist, dann sollte ich maximum 90 Schläge brauchen. Nur 90 Schläge wären schon sehr cool und ob solch aussergewöhnlich sportlicher Leistungen, müsste sich doch irgendein Groupie zum Sex überreden lassen oder wenn das nix wird, zumindest die Prüfer bei der ÖGV-Schiri-Prüfung ein Auge zudrücken?

Bleibt mir allen meinen Lesern einen schönen Frühling-Sommer-Herbst zu wünschen und allen Golfern eine coole und verletzungsfreie Saison! Womit ich euch jetzt noch gerne meinen Lieblings-Golf-Witz erzählen möchte:

Zwei Golfer stehen am Abschlag. Der erste schlägt ab und schlägt perfekt nach vorne in die Mitte des Fairways. Der zweite schlägt ab, Ball zieht nach rechts – Richtung Strasse und trifft dort die Windschutzscheibe eines vorbeifahrenden Busses. Der Bus kommt ins Schleudern, kommt von der Strasse ab und kracht in ein Haus, das Haus stürzt komplett ein. Totales Chaos, viele Schwerverletzte und völlige Verwüstung!

Fragt der Golfer – der das Chaos verursacht hat – völlig erschüttert: „Oh mein Gott …. wie konnte das nur passieren!?“
Darauf der andere: „Soweit ich das gesehen habe, hast Du die Hüfte etwas zu spät nach vorne gebracht!“

SCHÖNES SPIEL 🙂

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